Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel
Hi,
Nochmal: Es gibt keinen Frauenmangel im Sinne eines head counts. Zähle die
Nasen und Du kommst bei nahezu 50:50 raus. Wenn ich es noch recht in
Erinnerung habe, dann ist das Verhältnis sogar 49:51 Männer zu Frauen.
wenn man vom (durchaus massiven) Männerüberschuß spricht, dann ist (natürlich) der "Heiratsmarkt" gemeint - in Sachen Partnerwahl kannst Du in Deutschland von einem fetten Männerüberschuß (d.h. Frauenmangel) ausgehen.
Siehe vielleicht z.B. hier: http://www.soz.uni-heidelberg.de/1_1_1/assets/soz_download_123.pdf
Ich habe hier noch einen Text, zu dem ich leider weder Author noch Quelle noch sonstwas habe, den ich bei Bedarf gerne in Gänze zuschicken kann, aber hier nur in Auszügen zitieren darf:
</i>
Es ist zum ersten Mal in der Geschichte, daß unsere Gesellschaft mit einem doch
sehr auffälligen Männerüberschuß in den unteren und mittleren Jahrgängen
konfrontiert ist.
Nun, wie ist das zu erklären?
Der Frauenüberschuß in den oberen Jahrgängen ist bedingt durch die wesentlich
höhere Lebenserwartung der Frauen (z.Zt liegt die bei ca. 80 zu ca. 73 Jahren)
sowie (mit stark abnehmender Wichtigkeit) durch die Ausfälle der gefallenen
Männer im 2. Weltkrieg bei den heute über 75jährigen. Die Rede von der
"Versingelung" unserer Gesellschaft, von der zunehmenden Anzahl von
Einpersonenhaushalten ist ein Phänomen, von dem überproportional alte Frauen
und junge Männer betroffen sind.
Der Männerüberschuß in den unteren Jahrgängen ist bedingt durch 3 Sachverhalte.
1. Durch die Sexualproportion von ca. 105,5. Auf 100 Mädchen werden ca. 105,5
Jungen geboren. Dieser Faktor ist eine Konstante und gilt für alle Völker, Nationen, Ethnien.
2. Durch den sehr direkten Eingriff des Menschen in den quasi-natürlichen Ablauf der Dinge in Form von Hygiene und moderner Medizin. Spürbar ist das etwa seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Es gibt bei männlichen Babies, Knaben, jungen Männern kaum nenneswerte Abgänge zu verzeichnen. Die, die in vergangenen Jahrhunderten im Baby- oder Jungenalter gestorben sind, überleben heute.
3. Durch die Verbesserung der Bedingungen in der Arbeitswelt. Es sterben heute keine Jungen oder jungen Männer mehr durch schwere körperliche Arbeit oder durch Arbeitsunfälle.
...
Im Folgenden möchte ich die demographischen Auswirkungen dieser drei Faktoren auf das Geschlechterverhältnis kurz skizzieren. Ich beziehe ich mich dabei auf die Altersklasse zwischen 20 und 45 Jahren. Bezogen auf das Jahr 1992 haben wir in den Altersstufen 20 - 45 Jahren absolut 15.090.183 Frauen und 16.052.684 Männer; d.h. einen Männerüberschuß von fast einer Million (962.501)! Das Verhältnis von Junggesellinnen zu Junggesellen (Unverheiratete und Geschiedene) beträgt 5.817.211 Frauen zu 7.949.819 Männern; also ein Überschuß von 2.132.608 Männern(!!!), denen in dieser Altersklasse keine weiblichen Partnerinnen gegenüberstehen. Das sind mehr als acht Stalingradarmeen! Oder 21 Großstädte mit jeweils 100.000 ausschließlich männlichen Bewohnern
...
Verschärft wird die Situation für die Männer noch durch zwei weitere Tatsachen:
1.Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland. Wenn wir mal von dem unterschiedlichen Rechtsstatus der verschiedenen Gruppen (deutschstämmige Aussiedler, Arbeitnehmer aus EG-Ländern, Arbeitnehmer aus Nicht-EG-Ländern, Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge etc...) absehen, so läßt sich mit Sicherheit eines konstatieren (alle meine Beobachtungen und Erfahrungen sprechen dafür): es kommen Männer (junge Männer, versteht sich!), so weit das Auge reicht (leider stehen mir keine genauen Zahlen zur Verfügung).
2. Seit Anfang der 70er Jahre haben wir es mit fallenden Geburtenraten zu tun (Pillenknick); d.h. der jeweils nachgeborene Jahrgang ist kleiner als der voraufgegangene. Es gibt unbestreitbar bei der Partnerwahl eine Reihe von Parametern, von historisch-gesellschaftlich vorgegebenen Verhaltensmustern, die von fast allen Beteiligten befolgt werden: z.B. Mann ist größer als Frau, und Mann ist älter als Frau (in der Regel 2 bis 4 Jahre). Die Männergeneration, die jetzt Mitte bis Ende 20 ist, orientiert sich bei der Partnerwahl an Frauenjahrgängen, die Anfang bis Mitte 20 sind. Dort treffen sie aber auf weibliche Jahrgänge, die um den Betrag der Sexualproportion und obendrein auch noch durch eine geringere Geburtenstärke gekennzeichnet sind. Diese jungen Männer greifen bei ihrer Suche nach einer Partnerin förmlich ins Leere.
...
4. Es gibt zu diesem Thema einen "Guru" (mit Verlaub gesagt) in Deutschland: Professor Hans W. Jürgens. Heute ist er 66 Jahre alt und emeritiert. Er war lange Jahre Leiter des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden sowie Direktor des bevölkerungswissenschaftlichen Instituts der Universität Kiel. Er hat in den 70er und 80er Jahren eine Reihe von Aufsätzen veröffentlicht. Ein interessantes Buch ist von ihm herausgegeben worden: Partnerwahl und Ehe - Theorie und Praxis; 1973. Auch heute noch eine wahre Fundgrube. Einen Aufsatz von ihm und seiner wissenschaftlichen Assistentin nenne ich hier: H.W. Jürgens und Katharina Pohl: Sexualproportion und Heiratsmarkt. In: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Heft 2, 1985. Hier wird auf einigen wenigen Seiten und in dürren Worten die katastrophale Situation für junge Männer dargestellt. Die gilt auch heute noch, 15 Jahre später; vielleicht ist sie sogar noch schlimmer geworden.
...
Bye!
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Klaus_z,
22.06.2006, 10:48
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 11:32
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Odin,
22.06.2006, 11:45
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 14:18
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Klaus_z,
22.06.2006, 14:52
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Odin,
22.06.2006, 15:33
- Hast Du überhaupt Frauen-Erfahrung? -
Klaus_z,
22.06.2006, 16:29
- Hast Du überhaupt Frauen-Erfahrung? -
Klaus_z,
22.06.2006, 16:29
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Odin,
22.06.2006, 15:35
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Flint,
22.06.2006, 16:25
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Guildo,
23.06.2006, 00:51
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Ferdi,
23.06.2006, 01:08
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Guildo,
23.06.2006, 01:28
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Guildo,
23.06.2006, 01:28
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Ferdi,
23.06.2006, 01:08
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Flint,
22.06.2006, 16:25
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Odin,
22.06.2006, 15:33
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Zeitgenosse,
22.06.2006, 14:18
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Klaus_z,
22.06.2006, 14:48
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 17:35
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Klaus_z,
22.06.2006, 18:18
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Kor,
22.06.2006, 18:39
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 18:55
- Quelle -
Klaus_z,
22.06.2006, 21:01
- Quelle -
Klaus_z,
22.06.2006, 21:01
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 18:55
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Klaus_z,
22.06.2006, 18:18
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Zeitgenosse,
22.06.2006, 17:35
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Odin,
22.06.2006, 11:45
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Jim,
22.06.2006, 16:38
- Frauenmangel und falsche Strategie -
DschinDschin,
22.06.2006, 19:46
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Guildo,
23.06.2006, 01:09
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Ferdi,
23.06.2006, 01:26
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Guildo,
23.06.2006, 01:44
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Salvatore Ventura,
23.06.2006, 12:21
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Guildo,
24.06.2006, 03:34
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Guildo,
24.06.2006, 03:34
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Salvatore Ventura,
23.06.2006, 12:21
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Guildo,
23.06.2006, 01:44
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Ferdi,
23.06.2006, 01:26
- Falsches Imponiergehabe und Frauenmangel -
Zeitgenosse,
22.06.2006, 11:32