Zu der Kritik an Arne:
Servus!
Verwunderung par excellence und platt wie eine Briefmarke... Betrachte ich mir die reine Chronologie des weiter unten stehenden Fadens, dann bemächtigt sich meiner Perplexion... einerseits, daß Nihilator, Ralf, Lecithin, Dschindschin (Ich schätze die Zuschriften Dschindschins und Adams übrigens gleichermaßen ungemein... Schade, daß die zwei sich gegenseitig so sehr beharken...) und andere nichts weiter getan haben, als normale Fragen gestellt zu haben... sowie andererseits Arnes Reaktionen... Reaktionen, die völlig untypisch für ihn sind, wenn ich seine Äußerungen während der letzten, so pi mal Daumen, fünf Jahre überblicke.
Völlig zu Unrecht ist er damals von jener Maya / Lilith durch den Dreck gezogen worden; hat sich coram publico Frechheiten, ungeheuerliche Gemeinheiten und Vertrauensbrüche gefallen lassen müssen... Gleichwohl, seine allfälligen Reaktionen lagen stets in einem Rahmen aus Freundlichkeit, Diplomatie, sowie Versöhnlichkeit; ein Verhalten, zu dem ich, ich gestehe es offen ein, weder fähig noch willens gewesen wäre. Hier und jetzt jedoch...
Arne hat mit seinem fabelhaften Hohmann-Buch ins Schwarze getroffen; ein Buch, man kann es gar nicht oft genug betonen, welches in der Bumsrepoblik bislang schlicht und einfach gefehlt hatte. Zurecht beschreibt und kritisiert er die subtilen Instrumente plakativer Anschuldigungen, sowie die dem Godwin-Gesetz zugrunde liegenden, filigranen Mechanismen, die einen einzigen Zweck verfolgen, nämlich den, der politischen Korrektheit zuwider laufende Meinungsäußerungen von Anfang an kategorisch abzuwürgen. Exemplarisch konnte man das wieder einmal an der von der Lehrergewerkschaft angezettelten Kampagne gegen das Deutschlandlied ablesen, wenngleich jene Idioten jetzt endlich einmal ihre verdiente Prügel bezogen haben... Höchsten Respekt vor so viel Fähigkeit zu fairer Differenzierung, kritischem Interesse, sowie zur Bereitschaft zum scheuklappenfreien, gleichwohl kontroversen Dialog empfinde ich deswegen vor Arne und seinem Buch, wo er sich doch einmal als Linksliberalen bezeichnet hat, zu denen ich mich nun gerade keineswegs zähle. Und jetzt diese seine absolut grundlosen, und, ich bitte um Nachsicht, geradezu hysterischen Reaktionen, mit denen er Fragestellern, wie all den oben genannten, das Etikett des "Radikalen" aufklebt... Ich krieg's nicht auf die Reihe gebacken, wirklich und ehrlich nicht, sorry... Mir kommt jene Frau in den Sinn, die, zur Geisterfahrerin auf der Autobahn mutiert, den Verkehrsfunk schnippisch so kommentiert: Was?? EIN Geisterfahrer?? Hunderte... Wie nur soll ich mich denn argumentativ zur Wehr setzen, wenn mich jemand als "Nazi" diffamiert, oder so, wie jetzt und hier geschehen, als "Radikalen"...? Was, bitteschön, kennzeichnet denn einen "Radikalen" in der "Männerbewegung" (Mir fällt immer noch kein passenderer Terminus ein...)? Worin unterscheidet er sich denn grundlegend von anderen hier, den unausgesprochenen "Nicht-Radikalen"?
Auch ich würde gerne wissen und verstehen, was an Nihilators Initiativ-Zuschrift so falsch gewesen sein mag, wo Provokationen, Unhöflichkeiten oder gar glatte Unverschämtheiten gelegen sein mochten. Allein... ich kann nichts finden; beim besten Willen nicht... wenigstens nichts dergleichen, was mir Arnes heftige Reaktion auch nur ansatzweise plausibel machen könnte.
Ja, ich räume freimütig ein, daß mein eigener Beitrag zum Maskulinismus (oder wie das Ding auch immer genannt werden soll...) sich seit jeher und ausschließlich in Kommentaren hier und anderswo erschöpft hat; Beiträge, die man, strapaziert und gedehnt, ab und an auch gerne, ja, einverstanden, als "Stänkerei" bezeichnen könnte. Weder habe ich je den Chefsessel angestrebt, noch andere Ansprüche jenseits des reinen Verfassens von Kommentaren wozu auch immer gestellt. Seit Olims Zeiten schon habe ich es als komplett idiotisch erachtet, wenn man fleißigen Leuten ans Bein pinkelt, wie es Max allenthalben tut. Natürlich kann man das Schreiben von wahrscheinlich aussichtslosen Petitionen oder die Arbeit mit ab- und aus-geschiedenen Vätern für gut, falsch, nutzlos oder sonst was halten; zweifelsohne erfährt ein männliches Opfer weiblicher Untaten jedoch schon allein über den gedanklichen Austausch mit Leidensgenossen Trost. Erhält ein Betroffener zudem noch rechtlich Rat und Tat in seiner traurigen Situation, dann leisten Anlaufstellen wie Manndat, Majuze oder andere unschätzbar gute Dienste, in einer staatlichen Umgebung zumal, welche gebeutelten Männern und Vätern ja ohnehin kaum mehr als die steinigen Wege offen läßt. Diese Erläuterung auch nur deshalb, weil ich, ich wiederhole es, Arne wirklich und ehrlich nicht verstanden habe.
Nur noch so viel zu Jolanda: Eine Emanze ist sie wohl nicht; so weit man jemandem in der Virtualität überhaupt vertrauen kann, so weit habe auch ich ihr vertraut, und das war ein grober Fehler, den ich bereue. Obschon ich selbst es beinahe vergessen hatte: Jemand anderes hatte es hier bereits thematisiert: Auf Arne, Odin und ein paar andere, die sie jetzt zu meiner Verblüffung hofiert, war sie bitterböse, weil ihr wackerer Ritterprediger Nick im alten gelben Forum kräftig eins auf die virtuelle Nuschel bekommen hatte; teils zurecht, teils schon etwas herbe-derbe, wobei ja auch ich Narr diesen Nick noch verteidigt hatte. Wenig später, in der blauen Ruine, verspürte sie keinerlei Lust, der Ehrlichkeit zuliebe sich die pure Chronologie mehrerer Nick-Unverschämtheiten vor Augen zu führen, und in einem entzündeten Raucher-Faden setzte es für mich übelste Beleidigungen. Seitdem ist für mich das Thema "Jolanda" erledigt; wer ihr noch glauben und vertrauen mag, bitteschön, der soll das immerhin gerne tun.
Lea Ackermann habe ich zum ersten Male vor etwa zehn Jahren im Fernsehen gesehen. Vieles von dem, was sie bekundete, klang ja durchaus vernünftig; vor allem deswegen, weil ich selber so einige der von ihr geschilderten Zustände anderenorts kennengelernt habe.
Nehmen wir als Beispiel Quezon-City, heute besser bekannt als Metro-Manila, die Hauptstadt der Philippinen, samt seinem Rotlichtviertel, gleich hinter der "Manila Bay". In den Straßen Manilas ist seit Jahren ein irischer Pater namens Shay Cullen tätig, der sich vollzeitlich um die vielen entwurzelten Straßenkinder kümmert, ihnen Aufnahme gewährt, sowie nach Möglichkeit Bildung, indem er sie vordringlich vor sexueller Ausbeutung zu bewahren versucht. Kennt man die Verhältnisse in Ermitas Mabini Street und anderswo in jenem mit Abgasen verseuchten Moloch, dann kann man den Wert von Pater Shay Cullens Arbeit in etwa einschätzen... gar nicht hoch genug nämlich; auch deswegen, weil gerade eben groteskerweise auch kircheneigene Schulen, wie die der Steyler-Mission, in ihrer maßlosen Arroganz von ihren Schülern exorbitant hohen Obolus abfordern... Geld, worüber aber nur die wenigsten in Manila verfügen.
Die Seite von Solwodi ist kaum ansteuerbar; das Bild ruckelt und zuckelt, oder man wird komplett ,rausgeworfen. Ich habe mich gestern abend dem zweifelhaften Luxus ausgesetzt und mich ausgiebig dort aufgehalten, um mir meinen eigenen Eindruck zu verschaffen. Selbstverständlich bin auch ich dafür, Zwangsprostitution zu bekämpfen, gar keine Frage; in diesem Punkt besteht hier im Forum aber sowieso Einigkeit; ich wüßte niemanden, der hier widersprochen hätte. Bei Solwodi jedoch dreht sich unterdessen immer noch das wundersame Märchen von den 40.000 Zwangsprostituierten durch der Endlosschleife. Ausschließlich irgendein diffuses, ominöses Gemunkel: Stillschweigend und selbstverständlich dabei, daß man keinerlei Quellen für die Ziffern angibt. Sowohl Sprachwahl, wie z.B. das idiotische I-Majuskel in der Wortmitte oder die femanzischen Kampfbegriffe rund um das "arme Opfer Frau", als auch die gesamten eindimensionalen Aktivitäten weisen eindeutig eine feministische Stoßrichtung auf; völlig egal wohin man schaut. Kongruenzen, gewisse Schnittmengen oder kleinste gemeinsame Nenner... ich habe beim besten Willen kaum Übereinstimmungen mit unseren grundlegenden Zielsetzungen finden können, für die ich guten Gewissens Geld spenden würde. Will ich einen Beitrag leisten gegen Zwangs- sowie Kinderprostitution, dann verbleibe ich demnach lieber bei Pater Shay Cullen und dessen Glaubwürdigkeit.
Einen Umstand will ich unter gar keinen Umständen aus den Augen verlieren: So leidenschaftlich hier debattiert wird und so sehr auch Allianzen geschlossen werden... Dies hier ist ein virtuelles Forum, und keiner von uns schuldet dem anderen irgend etwas; weder eine Erklärung worüber auch immer, noch sonstwas; auch dann nicht, wenn man, wie Arne Hoffmann, eine öffentliche Person geworden ist. Ich selber kann mir zudem beim besten Willen nicht vorstellen, daß jemand, der vor vier, fünf Jahren unter Hinnahme unendlicher Strapazen einen dicken, dokumentarischen Wälzer über Femi&Co. verfaßt, hernach, angesichts des vorhersehbar geringen Marktes, kaum an dessen Publikation verdient, nun nichts Eiligeres zu tun hätte, als mit wehenden Fahnen zum Feminismus überzuwechseln. Wie auch immer, eine um Differenzierung bemühte Diskussion über einen öffentlichen Link auf Arnes öffentlicher Heimseite wird es, nach Lage der Dinge, nicht geben. Egal, wie immer man kommentieren möchte, es ist Arnes unbestreitbares Recht so zu verfahren wie er will. Ebenso besteht unser aller unbestreitbares Recht darin, hierzubleiben oder schleunigst den nächsten Ausgang zu suchen. Schade... ein dennoch völlig unnötig angerichteter Flurschaden für uns alle und unsere Anliegen bleibt indessen alle Male zurück...
La vida es sueño; in diesem Sinne...
carlos
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Gast,
28.06.2006, 14:40
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Odin,
28.06.2006, 14:58
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Gast,
28.06.2006, 16:10
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Gast,
28.06.2006, 16:23
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Odin,
28.06.2006, 17:50
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Nihilator,
28.06.2006, 20:25
- Meinung von Arne gefragt -
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28.06.2006, 23:29
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Odin,
29.06.2006, 00:58
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Andi,
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29.06.2006, 16:32
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Adam,
01.07.2006, 00:14
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Adam,
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Odin,
28.06.2006, 14:58