Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wie ? Bin ich jetzt Frau oder Mann oder Konstrukt ?

Maesi, Tuesday, 31.03.2009, 03:28 (vor 5869 Tagen) @ der_quixote

Hallo Frank

Als SendungsmacherInnen bei QUERFUNK auf 104,8 sehen wir
unsere Redaktion als lockeren Zusammenschluss. Wir verstehen
das sogenannte 'Frausein' und das sogenannte 'Mannsein' nicht
als naturgegeben, sondern als soziale Konstruktionen innerhalb
dieser patriarchal&kapitalistisch strukturierten Gesellschaft.

'Mann'
und 'Frau' in ihren geltenden Definitionen sind Zwangsidentitäten
des gesellschaftlichen Zwangs, dass jedes menschliche Wesen
zu einer dieser zwei Kategorien gehören bzw. sich zugehörig zeigen
muss. - Sie merken schon, das finden wir alles gar nicht gut.
In diesen Sinn kreisen unsere Kritikansätze um u die wertförmige
Vergesellschaftung und (Lohn-) Arbeit u gesellschaftlich konstruierte
Gendernormen u 'Weiblichkeitsmythen' und
'Männlichkeitsmythen', deren Dekonstruktion das Ziel ist ...

Hmm, eine politisch konstruierte Geschlechtsidentitaet, die man aus ebenfalls politischen Gruenden dekonstruieren muss. Hernach muss man eine neue Identitaet konstruieren, damit man ueberhaupt irgendwer ist; die neukonstruierte Identitaet kann natuerlich wiederum genausogut dekonstruiert werden wie zuvor die Geschlechtsidentitaet. Kurz und schlecht: die Vergesellschaftung des Individuums.

Ich wuerde sagen, das ist ein Elaborat von Menschen, die selbst tief in einer Identitaetskrise stecken. Anstatt aber sich aus der Krise individuell herauszubemuehen, was mit viel Selbsterkenntnis, Zerstoerung von Illusionen und Arbeit verbunden waere, erklaert man kurzerhand allen uebrigen Menschen, dass sie verrueckt seien und sich zu aendern haetten, damit dann wieder alle schoen gleichgestellt in der Identitaetskrise sind. Projektion nennt man das wohl...

P.S.

Mal ehrlich.

unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit... Ihr schweigt doch ?!

Das kommt mir vor wie Kambodscha Bruder Nummer 1 ...

Pol Pot

Ein Volk der Identität berauben .

Nicht doch, Frank. Die Roten Khmer haben den Kambodschanern nicht bloss ihre ueble bourgeoise Identitaet wegzunehmen versucht sondern wollten ihnen auch eine neue Identitaet geben. Die des jungsteinzeitlichen Bauern, der sein Feld mit primitivsten Mitteln bestellt und bloss Subsistenzwirtschaft betreibt. Leider wurde dieses hehre Ziel, welches zweifellos das Paradies auf Erden beschert haette, von den konterrevolutionaeren sozialistischen Vietnamesen vereitelt. Aber im benachbarten Vietnam brach bekanntlich mit der dortigen Abart des Sozialismus auch nicht der Garten Eden aus. Sozialistische Heilsversprechungen halt...


Gruss

Maesi


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