Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Geburtenrückgang als Chance

Conny, NRW, Monday, 31.07.2006, 00:02 (vor 6949 Tagen) @ Dark Knight

Ähm ... kannst du mir mal erzählen, warum die Renten unsicher sein

sollen?

Sagte ich schon... zu viele nicht wieder urück überwiesenen
Fremdleistungen.

Deswegen sind die Renten trotzdem sicher, solange die Wirtschaft nicht von heute auf morgen nichts mehr produziert. Die Waren sind doch da. Sie müssen nur verteilt werden. Die Firmen wollen ja auch, daß man sie kauft.

Würden wir von heute auf morgen das Geld abschaffen, würden die Rentner doch auch das bekommen, was sie nötig haben. Das einzige, das nicht richtig funktioniert ist die Verteilung des Geldes. Das strömt hin zu unserer Hochfinanz und kommt von dort nicht mehr zurück, weil durch die hohe Arbeitslosigkeit und der Automatisierung der Geldfluß nicht mehr stimmt. Das Geld fließt noch vom Kapitalisten zum Unternehmer und von dort wieder (mit Zins) zurück zum Kapitalisten. Das Kapital weiß doch heute schon nicht mehr wo hin mit dem ganzen Geld und das produziert dann auch noch Blasen in den Kapitalmärkten, da es keine Kreditnehmer mehr findet (nicht mal der Staat will sich weiter verschulden und Unternehmen bekommen heute schon nicht mehr so viel Kredit).

Unsere Wirtschaft kann zukünftig sicher auch mit noch weniger
Erwerbstätigen alle ernähren. Die Frage ist nur: Schaffen wir es, ein
bedingungsloses Grundeinkommen auf die Beine zu stellen?


Mit anderen Worten: jeder sollte ein Recht auf Faulheit haben, niemand
mehr arbeiten müssen, wenn er nicht will...

Komisch, daß dabei sehr vielen die Faulheit einfällt und niemandem die Gier des Menschen. Denke gerade hier mal an Frauen. Meinst Du, daß eine Frau einen Mann will, der nur dieses bedingungslose Grundeinkommen hat? Das bedingungslose Grundeinkommen sollt doch nur ein bescheidenes Leben ermöglichen und kein Leben im Luxus. Was hilft es heute denn heute, wenn ich den Menschen jahrelang Druck mache, Arbeit zu suchen und sie finden keine? Denke auch mal daran, daß es auch Dir passiere könnte, vor Harz IV zu stehen. In den nächsten Jahren wird sich Arbeitsmarktmäßig noch einiges zum Schlechten hin wenden und nicht nur Arbeitnehmer werden arbeitslos werden sondern auch heutige Unternehmer.

Die Arbeitslosen werden auch mit noch so großem Druck weniger. Wenn keine Arbeit vorhanden ist, dann ist auch keine vorhanden, die auch bezahlt wird. Viele Arbeiten bringen heute auch zu wenig Geld, das Kapital eine immer noch größere Rendite will (zw. 1991 und 2001 wuchsen die Löhne um ca. 29 % und die Rendite auf Kapital um 101 %). Diese Schere, die dort immer weiter auseinander Klafft, sorgt dafür, daß vieles an arbeiten, die früher noch so bezahlt werden konnten, heute nicht genug zum Leben bringen. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen könnten sie wieder erledigt werden.

Wie würde es denn bei Dir aussehen, wenn du ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen würdest? Würdest Du Dich denn zur Ruhe setzen?


Wo soll das Geld dafür herkommen ?

Das ist doch schon da. Auch heute muß bei uns niemand wirklich verhungern. Selbst ein Obdachloser bekommt seinen Tagessatz (der muß wohl von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein). Da frage ich mich ja, warum gibt es in Deutschland Obdachlose, wenn anderer Seits Wohnraum (hier in Dortmund sogar ein ganzer Wohnblock) leer steht?

Die Wirtschaft ist jedenfalls fähig,
mit noch weniger Erwerbstätigen alle zu versorgen, wenn wir das auch
zulassen.


Wird doch schon... Globalisierung... die Erwerbstätigen bei uns gehen
zurück, weil Kinderarbeit in Asien natürlich um vieles billiger ist. Was
selbstverständlich nicht heißt, daß wir hier die Knderarbeit wieder
einführen sollten.

Siehst Du, wenn eh schon alle versorgt werden, dann werden auch nach der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens aller versorgt. Das Geld fließt also schon heute zu denjenigen, die es brauchen. Das einzige, das sich ändern muß ist die atraktivität der Arbeitsplätze, damit auch nach der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens die Menschen bei Unternehmer X auch arbeiten möchten. Der Mensch kann nicht sehr lange Untätig herum sitzen, wenn er nicht krank ist und daher nicht arbeiten kann.

Wir produzieren schon heute mehr, als wir brauchen und desswegen
verramschen wir das auch ins Ausland (gerade der Außenhandelsüberschuß

in

Länder außerhalb der EU ist im Grunde nichts weiter als eine
Beschäftigungstherapie). Sogar Lebensmittel produzieren wir mehr, als
nötig ist. Nicht grundlos muß ein Teil der Lebensmittel wieder

vernichtet

werden.


Ist das nicht einer der zahhllos-sinnlosen EU-Vorgaben ?

Dadurch hält sich aber der Preis. Es ist ja eben keine nachfrage danach vorhanden, da es sich nicht alle Menschen leisten können. Darum werden auch Lebensmittel, die nicht verkauft werden konnten anschließend an Verkaufsstellenn für die Armen gegeben. So als 2. Qualität für die, die es nicht besser "verdient" haben. Das ist schon ein seltsames Land, in dem Lebensmittel erst mal alt werden müssen, damit sie sich die Armen überhaupt leisten können.

Noch dazu brauchen wir für unsere 80 Millionen nicht mal das ganze
Land, um diese Lebensmittel zu produzieren. Von daher könnte

Deutschland

noch mehr als 80 Millionen ernähren.


Nur, wenn jeder seinen eigenen Acker bestellt und seinen Bauernhof hat,
sonst wirds schwer... wir sind ja schließlich nicht im Kongo
(quadratkilometermäßig gesehen).

Wir können es doch. Nicht umsonst werden landwirtschaftliche Nutzflächen wieder der Natur zurück gegeben.

Freundliche Grüße
Conny


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