Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Maskulistische Ideologie gesucht...

Maesi, Friday, 31.07.2009, 22:08 (vor 5593 Tagen) @ Flint

Hallo Flint

...wenn es sie denn gibt.

Hier wird immer wieder mal vorgebracht, der Maskulismus sei umgekehrt
dasselbe wie der Feminismus. Er sei eine Ideologie usw.

Der Maskulismus ist auch dasselbe wie der Feminismus, bloss in einem frueheren Stadium. Er entspricht heute vielleicht dem Stadium des Feminismus von vor 40 Jahren und ist somit noch stark zersplittert. Aber das wird schon noch werden mit der grossen politischen Vereinheitlichung.

Wir sollten das mal ganz klar klären!

Wer kennt maskulistische Ideologie? Wo ist sie?

Eine einheitliche maskulistische Ideologie gibt es (noch) nicht. Immerhin gibt es gewisse Gemeinsamkeiten zwischen den meisten Leuten, die sich als Maskulisten bezeichnen. Die wichtigste ist wohl die Gegnerschaft zum Staatsfeminismus. Sehr weit verbreitet unter den Maskulisten ist auch die Ansicht, dass geschlechterbezogene Konflikte politisch geloest werden muessten, zumindest aber politische Diskurse darueber zu fuehren seien. Dieser Hang zum Politischen (den es auch schon im Feminismus gab) wird das Schicksal des maskulistischen Pluralismus, wie wir ihm heute noch begegnen, besiegeln.

Unter dem Druck, politisch etwas erreichen zu muessen, wird die maskulistisch-ideologische Vereinheitlichung ebenso wie seinerzeit beim Feminismus unweigerlich eintreten. Denn nur eine einheitlich auftretende maskulistische Bewegung garantiert den maximalen Erfolg in der Politik.

Frueher oder spaeter wird es somit unter dem Druck politischer Notwendigkeiten ebenso Staatsmaskulisten geben, wie es heute Staatsfeministen gibt. Staatsfeminismus und Staatsmaskulismus werden sich zum Staatsgenderismus vereinigen, und die Bevoelkerung der orthodoxen politischen Einheitsideologie zu unterwerfen suchen. Gender Mainstreaming hat schon heute die Plaetzchen fuer die zukuenftigen staatsgenderistischen Funktionaere und Machthaber sowohl feministischer als auch maskulistischer Couleurs geschaffen.

Viele Maskulisten ignorieren diese Tendenz und glauben in ihrem Duenkel, sie seien besser als seinerzeit die Feministinnen, deshalb koenne ihnen das nicht passieren. Ein fataler Trugschluss, dessen Konsequenzen sie frueher oder spaeter noch einholen werden.

Die einsichtigeren und vorausschauenderen Diskutanten hier erkennen diese absehbare Vereinheitlichungsentwicklung, die sich aus der Verpolitisierung zwingend ergeben muss. Teilweise lehnen sie darum schon heute die Bezeichnung 'Maskulist' fuer sich selbst konsequent ab. Sie wollen sich grundsaetzlich nicht irgendwelchen geschlechterkollektivistischen Zielen (Maennerrechte, Gleichberechtigung) unterwerfen, egal wie unterschiedlich die in den diversen maskulistischen Stroemungen derzeit noch interpretiert werden moegen.


Gruss

Maesi


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