Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Sven ⌂, Wolfsburg, Sunday, 21.05.2006, 13:37 (vor 6768 Tagen) @ Stadtmensch

Hallo Stadtmensch,

verzeih, wenn ich mir aus Zeitmangel nur den Schluß deines sehr interessanten Postings herauspicke:

gehen, wo der Pfeffer wächst, denke ich mir. Es gibt soviele schönere
Dinge, als Frauen nachzusteigen. Aber zugegeben: Das sagt hier einer, der
sich sattgegessen hat. Für jüngere oder unerfahrenere Männer ist das
schwer.

Hierfür ist es nicht einmal notwendig, sich qua Alter satt gegessen zu haben. Ich bin "erst" 30, habe aber an den Frauen - den deutschen wohlgemerkt - bereits jetzt mein Interesse größtenteils verloren. Zum Teil natürlich aufgrund der vielfältigen Risiken, denen man als Mann hierzulande ausgesetzt ist. Aber für mich weit schwerer wiegt, dass sich die sogenannte "Liebe" zwischen Mann und Frau durch die jahrzehntelange Geschlechterdebatte vollständig entzaubert hat.

Ich bin ein rational denkender Mensch, der sich zwar gerne Illusionen bewahrt, allerdings nicht ohne die Hintergründe zu realisieren. Und die Debatte hat dazu geführt, dass mir zwangsläufig klar werden musste, worum es bei Sex und Liebe eigentlich geht: Um das Durchsetzen der eigenen Interessen, um Machtansprüche, um "Umerziehung". Derart reduziert, verliert Sex jegliche Bedeutung für mich, verkommt "Liebe" zu einer reinen Illusion, aufgebaut zur Kontrolle der Männer.

Nun mag man ja einwenden, dass aber der Geschlechtstrieb zum Menschen gehöre und somit Sex auch zum Menschen gehöre. Doch auf die eigentlichen Hintergründe reduziert, hat der Geschlechtstrieb mitnichten zum Ziele, dem Menschen das Leben zu bereichern, vielmehr geht es im Grunde nur um Fortpflanzung. Und da wir mit der Fähigkeit zu denken gesegnet sind, sollte es doch zumindest einen Gedanken wert sein, inwiefern man sich über diese Triebe nicht hinwegsetzen könnte.

Im übrigen wird mir jene Überlegung schon dadurch bestätigt, dass man von Frauen massiv angefeindet wird, sobald man äußert, an ihnen kein Interesse zu haben. Dann nämlich entzieht man sich der Kontrolle von Frau und Staat und "funktioniert" nicht länger so wie gedacht. So leid es mir tut, aber ich sehe mich durchaus als mehr als einen "Dackel" der qua Sexualtrieb gesteuert werden kann. Das Argument, man könne nicht enthaltsam leben, ist im übrigen ebenfalls nur Wunschdenken - ich vermisse nichts, ganz im Gegenteil. Es gibt so viel Schönes im Leben, was man tun kann. In einer Beziehung jedoch reduziert sich dieses oft sehr, weil für selbige und die damit einhergehenden Pflichten massiv Zeit aufgewendet werden muss. Warum sollte ich mir das antun? Weil es mir ein "Sexualtrieb" gebietet? Was ich tue oder nicht tue, entscheide ich selbst - und diese Entscheidung findet nicht im Geschlechtsorgan statt.

Sven


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