Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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War früher alles besser? (Allgemein)

adler @, Kurpfalz, Tuesday, 20.04.2021, 11:08 (vor 1314 Tagen) @ Kaliyuga

"War früher alles besser?"
Einer meiner Lebenslehrer und Vorgesetzten, ein Konservativer, zu seiner Zeit auf seinem Gebiet ein doch ausgesprochen renommierter Physiker, überraschte mich in einem Vortrag im Audimax einst mit dem so Münchnerisch behaglich vorgebrachten wie merkwürdig fortschrittlich wirkenden Diktum: "Man muß mit der Zeit gehen".

Man "muss" es nicht aber man tut sich leichter, wenn man es tut. Aber wenn es jeder täte, dann gäbe es auch keine Entwicklung, keinen Fortschritt. Da muss sich halt jeder fragen, ob er es mitmacht, mitmachen kann.

Es kann ja ... möglich sein, daß ein wahrer Impuls über die Zeit hin weniger wird, an Kraft verliert und endlich verebbt.

Wenn einer von etwas Großem überzeugt ist, dann wird er das nicht mitmachen. Es ist die Suche nach der Wahrheit. Und diese Suche wird die Zeit überdauern. Manchmal nicht gleich, wie bei Galileo Galilei oder Johannes Hus, dann aber später.

Galilei wurde später von anderen wieder aufgenommen und ist heute Standard der Astronomie und Physik. Hus bezahlte sein Beharren gar mit dem Leben, erlebte aber eine Wiederauferstehung bei Martin Luther. Den hätten sie zwar auch gerne verbrannt, aber die Zeit war reif für einen Wandel. Die Erfindung des Buchdrucks tat dann ein Übriges.

Dann gibt es noch Kleingeister wie Hitler, Stalin, Mao Tse Tung oder Putin. Die verändern auch die Welt, aber nur für kurze Zeit und mit Blut erkauft. Blut der Anderen natürlich, sie selber leben ja in Saus und Braus auf deren Kosten.

Warum nur für kurze Zeit? Weil es ihnen nicht um die Wahrheit geht. Sie sind besoffen von der Macht und von sich selbst. Mit Gewalt setzen sie durch, was sie für die Wahrheit vorgeben. Aber es geht ihnen eben nicht um die Wahrheit, sondern um die Macht.

Dann gibt es noch die Zwerge wie FeministInnen und heute linke Deppen (früher waren sie das nicht). Die verändern auch Gesellschaften, nicht die Welt! aber auch nur für kurze Zeit. Sie wähnen sich zwar auch im Besitz der Wahrheit, aber nur weil sie sonst nichts zustande bringen. Sie brauchen das, um ihr kleines, vermurkstes Ego aufzuwerten.

Im Übergang von Verlust zu Verebben befinden wir uns nun, in dem, was „Gesellschaft“ ausmacht.

Das sind Nuancen, die wieder vergehen. Es wabert hin und her, die Gesellschaften wabern. Das kann man aber erst erkennen, wenn man wie ich, schon mehr als sieben Jahrzehnte das ganze beobachten durfte und es auch tut. Es ist wie in der biologischen Evolution. Unsinn verschwindet sofort, weniger angepasstes darf sich ein bißchen austoben, bevor es verschwindet. Dauerhaft überleben kann aber nur die Wahrheit. Die misst sich aber nicht in Jahrzehnten, sondern eher in Jahrhunderten, vielleicht Jahrtausenden.

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