Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Ich halte Psychologie grundsätzlich für Kiki. (Bildung)

André @, Monday, 29.04.2013, 14:26 (vor 4226 Tagen) @ Narrowitsch

Psychologie hat selbstverständlich nicht nur seine Berechtigung, sondern ist notwendig. Z. B. um psychologische Gesetzmäßigkeiten darzustellen, so wie es die Physik mit Naturgesetzen tut.


Gut.Ob sie notwendig ist, darüber lässt sich sicher streiten.

Ist schon notwendig. Vor 250 Jahren hat man psychisch Kranke noch in den Knast gesteckt, weil man ihnen eh nicht helfen konnte. (Heute ist es andersrum; da steckt man Kriminielle unter best. Voraussetzungen, z. b. wenn sie eine Frau sind, in eine Therapie, gern auch ambulant, um ihnen den Knast zu sparen.)

Seltsamerweise gilt die Psychoanlyse als seriös; ich zweifle an ihr. Besonders dann, wenn sie Völkerschaften, selbst 2000 Jahre alte, auf die Couch legt. Darf ich Psychoanalytiker den Esoterikern zurechnen?

Nein! So seltsam ist das gar nicht. Freud hat begonnen den ganzen seelischen Kram, alles, was man bis dahin zu erkennen glaubte, zu ordnen und ist bei seinen Strukturierungsarbeiten auf ziemliche starke Erkenntnisse ganz grundlegender Art gestoßen. Natürlich ist Vieles von dem dem heutigen Zeitgeist zum Opfer gefallen.
Was man kritisieren kann ist, ob dieses ständige Wühlen in der Vergangenheit und in den seelischen Tiefen und Abgründen, wie es bei der Psychoanalyse geschieht, nun wirklich so erhebend und gesundheitsfördernd für den Klienten ist. Lies mal über die Logotherapie vom Frankl. Vom Ansatz her genau das Gegenteil. Und dabei sehr erhellend.


Scharlatane leben von Modernität, die Zeit entlarvt sie.

Das ist richtig. Auch, daß die Zeit sie entlarvt.

Es kommt immer drauf an, was gebraucht wird und wie man was diagnostizieren und behandeln will. Natürlich gehe ich mit einem gebrochenen Arm nicht zum Psychologen.


na, Gott sei dank!

:-D

Ich vermute, Neurosen sind nichts anderes als Erscheinungen in sogenannten modernen Zivilisationen, in denen verwandtschaftliche und gewachsene Sozialnetze flöten gingen. Ich vermute weiter, dass vor hundert Jahren jeder Dorfpfarrer oder Priester mehr gegen Neurosen leistete, als heute ein ganzes Psychokrankenhaus.

Auf alle Fälle. Weil die gesellschaftlichen Voraussetzungen ganz andere waren. Dennoch gabs selbstverständlich auch früher psychische Störungen. Nur hat man sie nicht als Neurose oder Psychose bezeichnet, weil die Begrifflichkeit noch nicht existierte. Auch hat man sie nicht therapiert, sondern, wenn sie gefährlich wurden, weggesperrt.

Wenn ich einmal unter zu starken Depressionen leiden sollte (auch ich bin ein Kind dieser modern zivilisierten Zeit), nähme ich mir lieber einen Strick, als mich in die Hände eines psycholgischen "Experten" begeben.

Das wär sehr schade. So'n Strick heilt ja irgendwie auch nicht so richtig. - Wobei die "Experten" heute, das ist schon sowas. Jede (zumindest wirklich die Meisten) Therapie ist derart stinkend vom Zeitgeist durchdrungen, daß es mich nicht wundert, daß z. B. Frauen, die als Alkoholiker einen Entzug mit begleitender Psychotherapie machen sich hinterher scheiden lassen. Nicht weil es ihnen dann besser ginge, sondern weil sie in der Therapie "gelernt" haben, wo ihr Problem ist, nämlich beim Mann. Die Therapie selber wäre gut, wenn die Instrumentalisierung nicht wäre. Das macht sie zu einem unabschätzbaren Feind dieser Gesellschaft. Somit hast Du völlig recht, wenn Du sagst, daß ein Abgrenzung stattfinden muß. Aus den Kassenleistungen würde ich nicht alles rausnehmen. Aber die Nachweipflicht müßte sich am therapeutischen Ansatz und dem Krankenbild orientieren und nicht an Erfolg irgendwelcher Umerziehungsmethoden.

Im Gegenzug werden Traumatherapien (z. B. infolge starken Gewalterfahrungen) Männern verwerht. Eine Folge: Suizid. oder Neurosen oder Depressionen o. ä. Ist schon abartig, wie ein Zweig des Gesundheitssystems benutzt wird, um als Teil des Umerziehungsprogramms zu fungieren.


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