Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand

Arne Hoffmann, Tuesday, 17.12.2002, 14:46 (vor 7817 Tagen)

Dies vermeldet heute neben vielen anderen Zeitungen die "Stuttgarter Nachrichten" unter http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/336940?_suchtag=2002-12-17

--- Der Mann sucht das Auto aus, die Frau bügelt und kocht

Emnid-Umfrage bestätigt traditionelle Verhaltensmuster - Starkes Geschlecht sieht sich als Ernährer

Stuttgart - Deutsche Paare halten nach einer Umfrage des Emnid-Instituts an einer eher traditionellen Rollenverteilung fest.

VON ANTON F. PRUCKNER

Das starke Geschlecht sucht das Auto aus, mäht den Rasen, bezahlt die Rechnung im Restaurant und grillt. Die bessere Hälfte bügelt, kocht, erledigt den täglichen Einkauf und darf dafür die Couch aussuchen. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage unter tausend Bundesbürgern, die von der Zeitschrift "Reader"s Digest" in Auftrag gegeben wurde. Nur sehr allmählich bröckeln alte Klischees. In der Umfrage gaben 59 Prozent der Männer an, dass Frauen heute die gleichen Rechte haben. Zugleich sehen sich aber 67 Prozent nach wie vor in der Rolle des Ernährers der Familie.

Nach Ansicht der Darmstädter Soziologin Martina Löw deutet sich in dieser Hinsicht aber ein Wandel an. "Viele Frauen verweigern die Rundumversorgung der Männer in der Familie." Immerhin kann sich die Mehrheit der Deutschen durchaus vorstellen, eine Frau als Vorgesetzten zu haben, wie Emnid weiter ermittelt. 61 Prozent aller Befragten ist das Geschlecht ihres Chefs egal - oder sie bevorzugen sogar eine Frau. Dabei wünschten sich deutlich mehr Frauen als Männer einen männlichen Boss (43 zu 28 Prozent). Stolze 90 Prozent der Männer hätten demnach nichts einzuwenden, wenn ihre Partnerin im Beruf erfolgreicher wäre. Gleichzeitig ordnet die überwiegende Mehrheit der Männer den Frauen Tätigkeiten zu, die kaum Aufstiegsmöglichkeiten bieten: Sekretariat, Krankenpflege oder Erziehung.

Die Befragung brachte weitere interessante Trends ans Licht: In der Frage, wie sich Männer an der Hausarbeit beteiligen sollen, existiert eine enorme Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zwar sagten 82 Prozent der befragten Männer, sie fänden es "nicht unmännlich, Hausmann zu sein". In den Augen von 71 Prozent der Bevölkerung leistet allerdings die Frau den Löwenanteil der Hausarbeit. Ähnliches gilt für den Bereich der Erziehung. Zwar sehen sich Männer heute beim Windelwechseln mehr eingebunden als früher (56 Prozent). Aber wenn der Nachwuchs nachts schreit, stehen lediglich 28 Prozent der Männer auf.

Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während im Westen nur 24 Prozent der Paare die Erziehungsaufgabe gemeinsam wahrnehmen, sind es im Osten immerhin 42 Prozent. ---

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Lieber Gruß

Arne


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