Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand

Max, Wednesday, 18.12.2002, 00:42 (vor 7817 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand von Markus am 17. Dezember 2002 21:32:29:

Hallo Max,

...ach wie paradiesisch das Leben doch sein kann, wenn nur jedes der Geschlechter das "DARF" (Jolanda), was auch dem jeweils anderen Geschlechte gestattet ist. Mann "darf ungeniert eine Frau wählen, die mehr verdient..."
Yeah, Jolanda. Diese Frauen stehen zu Hunderttausenden zur Auswahl, davon bin ich so gut wie überzeugt. Ich frage mich nur: Wo? [/i]

Also kluge Frauen gibt es mehr als du denkst. Meine Ex ist promovierte Soziologin, eine andere Ex war Informatikerin bei der Deutschen Bank, wiederum eine andere Arbeitete in Papas Firma. Also ich denke wenn ich in meinem Leben ein paar "abbekommen" habe, sollte es genug davon geben.

...ja doch. Muß ich jetzt mit dem abgedroschenen Spruch kommen, daß Ausnahmen die Regel bestätigen? Ich hatte auch jahrelang eine amerikanische Investment-Analystin. Tatsache ist: Frauen (generell, ohne die Ausnahmen) wollen, wenn sie die Absicht haben, sich fest zu binden, einen Partner, der ihnen materielle Sicherheit bietet. Da hat sich seit 150 Jahren nicht allzu viel geändert.

...Frauen wollen allenfalls Männer, die THEORETISCH zuhause bleiben würden. Sobald es aber darum geht, das in die PRAXIS umzusetzen: Fehlanzeige. Wo kämen wir denn da hin, wenn sich Männer eine ähnliche Vielzahl von Optionen bezüglich der weiteren Lebensplanung offenhalten würden, wie Frauen das ganz selbstverständlich gewohnt sind?[/i]
Also bei meiner Cousine war das anders. Sie Ing.(Maschinenbau), er Metallfacharbeiter, haben sich den Erziehungsurlaub geteilt. Ich denke mal, wenn der Mann wirklich will, dann wird es Lösungen geben

...Du kannst doch nicht immer von Einzelfällen auf das Ganze schließen.

Nein, das habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt, sondern das ist vielfach belegt. Und noch besser: Du weißt das auch. Du bist schon lange genug in den einschlägigen Foren unterwegs. Du kennst die Zahlen.
Was ist denn belegt? Dass Mütter in der Regel den Erziehungsurlaub nehmen? Dass es mehr Hausfrauen als Hausmänner gibt? Und daraus folgerst du, dass Frau die Wahl hat und der Mann nicht? Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber wenn ich in einer Beziehung wäre und das Bedürfnis hätte auch Erziehungsurlaub zu nehmen, kannst du sicher sein, dass ich diesen Wunsch auch durchsetzen würde. So wie du das gerade schilderst, wie ausgeliefert Mann hier ist, wirkt das auf mich etwas devot. Man muss für seine Vorstellungen und Wünsche auch durchaus mal kämpfen. Sich eben nicht harmoniesüchtig in die gesellschaftliche Rollenverteilung fügen.

...Markus, ich habe den Rollentausch als einer der Ersten vor fünfzehn Jahren probiert und den Erziehungsurlaub genommen. Nicht klargekommen ist mit diesem "Rollentausch" meine Ex,- nicht ich.
Belegt ist: 88% Prozent aller Teilzeitjobs haben Frauen. Tatsache ist, daß Frauen wählen können: Karriere, Kind und Karriere, Hausfrau und Mutter oder ganz einfach nur Hausfrau (vorausgesetzt, der Alte scheffelt genug Kohle).
Männer können wählen: Beruflicher Erfolg oder kein beruflicher Erfolg, was in ihrem Fall gleichbedeutend ist mit der Wahl zwischen "Frau" und "keine Frau". Auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.

...Potzblitz! So viel arbeiten diese Frauen außer Haus? Einen ganzen Tag in der Woche und sogar noch mehr? [/i]

Das Problem hier sehe ich wohl weniger in dem Umstand, dass Frau nicht arbeiten will, als unseren löchrigen Stundenplänen, die einfach nicht mehr zulassen. Wenn dann noch 2 schulpflichtige Kinder im Haus sind, ist es noch problematischer.

...2 schulpflichtige Kinder heißt in den meisten Fällen: Arbeiten für Frau halbtags möglich. Warum sonst hätten Frauen 88% der Teilzeitjobs?

...Trucker, Seeleute, Handelsreisende, Monteure. Die arbeiten wochenlang und ohne Unterbrechung außer Haus. Wie dämlich wird´s denn noch?[/i]

Also ich kenne Monteure, die nicht 24 Std rund um die Uhr arbeiten. Ich kenne auch keinen Handelsreisenden, der um 4 Uhr nachts was verkaufen muss. Ich kenne aber sehrwohl ein krankes, "kotzendes" Kind, mitten in der Nacht.
Ich denke mal du hast da schon ein gewisses Problem, wenn du dich mittels Beurteilungen wie "dämlich" artikulieren musst. Du solltest mehr auf deine Argumente setzen. Dann sind solche Aussagen nicht von Nöten.

...ich denke mal, daß ich kein Problem habe. Männer sind generell in den heimatferneren Jobs und in den gefährlicheren Jobs. Und wenn auch ein Monteur nicht 24 Stunden am Tag arbeitet, so ist er doch oft wochenlang von seinem Zuhause weg. Seine Frau hingegen schläft immer in ihrem eigenen Bett und ist überhaupt in ihrer Arbeitseinteilung viel freier. Und übrigens: Nicht jedes Kind kotzt jede Nacht um 4 Uhr. Aber jeder Trucker liegt fast jede Nacht um 4 Uhr auf einer engen Fahrerhausliege auf irgendeinem Parkplatz irgendwo in Europa.

..die weibliche Taktik (Beate Kricheldorf) sich "unentbehrlich" zu machen, indem Frau sich mit einer Aura der sich aufopfernden Ordnungsmacherin versieht, wo ein ganz einfaches: "Räumt eure Schmutzwäsche selbst in den Wäschekorb!" reichen würde.[/i]

Tja, ich bin da als Papa aber nicht anders. Klar wäre es das Optimum immer eine so geradlinige Schiene zu fahren, nur ich ertappe mich auch immer wieder wie ich inkonsequent bin. Daraus aber eine geschlechtsbezogene, durchdachte Strategie zu machen wirkt auf mich fanatisch.

...dann lies mal Beate Kricheldorf. Mal schauen, wie das auf Dich wirkt.

...stimmt. Es ist ander Zeit, sich der Jungenförderung zu widmen. Ende mit sexistischem Mädchengehätschel.[/i]

Du würfelst gerade die Generationen durcheinander. Vor 20 Jahren sah das alles anders aus.

...Moment. Jolanda schrieb, daß die Probleme, die sie vor vielleicht 20 Jahren hatte, heute behoben werden könnten, wenn Jungen und Mädchen gleiche Ausbildungschancen hätten. Daraus schließe ich, daß sie meint, Mädchen hätten heute immer noch geringere Ausbildungschancen. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Wie gesagt: Jolanda hat das gesagt, nicht ich.

...sehr schönes statement. "Nicht alles, was Frau tut, ist berechnend oder geschieht aus Faulheit." Das Meiste wohl schon?[/i]

Puh Max. Nun kommen die rhetorischen Spielereien. Also fassen wir mal zusammen. Zuerst die Herabsetzung mit Worten wie "dämlich". Dann werden die Generationen durcheinander gewürfelt und nun kommt die rhetorische Spitzfindigkeit. Es geht dir in diesem Statement nicht wirklich darum über die Thematik zu diskutieren oder?

...genau um´s diskutieren geht´s mir. Mir das Wort im Mund rumdrehen, darum geht´s Dir. Ja, das letzte war eine rhetorische Spielerei. Hat sich aber auch zu schön angeboten, nicht?

...nanana! Schwerer Tadel! Wir unternehmen doch eine ganze Menge. Auch hier: Du kennst die einschlägigen Webadressen genau (www.paPPa.com z.B.) Allerdings kämpften wir bislang nicht heftig genug. Möglicherweise ist es genau das, was wir tun sollten.[/i]

Du hast recht. Du kämpfst nicht genug. Sonst hättest du oben nicht geschrieben:
Wo kämen wir denn da hin, wenn sich Männer eine ähnliche Vielzahl von Optionen bezüglich der weiteren Lebensplanung offenhalten würden, wie Frauen das ganz selbstverständlich gewohnt sind?

...weil das heißen würde, daß Frauen ihre überprivilegierte Stellung in der Gesellschaft zum Teil räumen müßten, um für Männer Platz zu machen, die sich auch um ihre Kinder kümmern wollen. Das heißt, sie müßten die Kohlen ranschaffen. Brief und Siegel: Kampflos werden sie´s nicht tun.

Weißt du, nur weil die Frau "Nein" sagt, wenn der Mann sich dahingehend äußert, dass er auch an der Kindererziehung mitwirken will, muss dieses "Nein" nicht auch zwingend das letzte Wort sein. In deinem Kampf solltest du vielleicht wirklich mehr auf Kampf, als die Flucht in die Opferrolle setzen.

...Kämpfen? Gewinnen? Bei der Gesetzgebung ein Pyrrhussieg!

>...Wie wahr, wie wahr. In diesem Lichte betrachtet ist Dein Antwortposting eine glänzende Bestätigung dieser Behauptung.
Leider wieder mehr rhetorische Schwerpunkte als Inhaltliche.
Akatschaka Hubbahubba
Markus

...Salemaleikum Heidiklum- Max


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