Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand

Max, Tuesday, 17.12.2002, 20:44 (vor 7817 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand von Jolanda am 17. Dezember 2002 16:32:12:

Hallo Jolanda,

Frauen dürften nach wie vor bevorzugt einen Mann wählen, der einen höheren beruflichen Status hat als sie selbst und demzufolge auch mehr verdient. Spätestens dann, wenn Kinder auf die Welt kommen, ist damit natürlich klar, wer dann zuhause bleibt.

---klar dürfen sie das, aber Mann darf auch ungeniert eine Frau wählen, die mehr verdient, wenn er Wert darauf legt und plant später eher zu Hause zu bleiben.

...ach wie paradiesisch das Leben doch sein kann, wenn nur jedes der Geschlechter das "DARF" (Jolanda), was auch dem jeweils anderen Geschlechte gestattet ist. Mann "darf ungeniert eine Frau wählen, die mehr verdient..."
Yeah, Jolanda. Diese Frauen stehen zu Hunderttausenden zur Auswahl, davon bin ich so gut wie überzeugt. Ich frage mich nur: Wo?

Paare lügen sich aus meiner Sicht munter selbst in die Tasche, wenn sie sagen, es bleibt derjenige zuhause, der weniger verdient (weil es aus dem oben angeführten Grund sowieso fast immer die Frau ist, die weniger verdient, und damit zwangsläufig alles bei der alten Rollenaufteilung bleibt).

---Nun ja, wie du bereits gesagt hast, es ist ein gegenseitiges Belügen, jeder kann ausbrechen, wenn er den Mut dazu hat und bereit ist auch die Konsequenzen zu tragen.

...Frauen wollen allenfalls Männer, die THEORETISCH zuhause bleiben würden. Sobald es aber darum geht, das in die PRAXIS umzusetzen: Fehlanzeige. Wo kämen wir denn da hin, wenn sich Männer eine ähnliche Vielzahl von Optionen bezüglich der weiteren Lebensplanung offenhalten würden, wie Frauen das ganz selbstverständlich gewohnt sind? Nein, das habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt, sondern das ist vielfach belegt. Und noch besser: Du weißt das auch. Du bist schon lange genug in den einschlägigen Foren unterwegs. Du kennst die Zahlen.

Was würde wohl passieren, wenn viele Männer die finanzielle Rundumversorgung der Frauen in der Familie verweigern würden?

---Auch hier muss ich intervenieren mein lieber Jörg, denn die allerwenigsten Frauen arbeiten gar nichts ausser Haus, also ich kenne kaum eine, die nicht mindestens einen Tag pro Woche arbeiten geht, eher mehr.

...Potzblitz! So viel arbeiten diese Frauen außer Haus? Einen ganzen Tag in der Woche und sogar noch mehr?

Also kann ich als Frau zumindest hier eine kleine Unterstützung vom Partner verlangen. Zudem heisst für mich Rundumversorgung, 24 Stunde am Tag auf Abruf für die Familie da sein und kein Mann arbeitet 24 Stunden am Tag ausser Haus.

...Trucker, Seeleute, Handelsreisende, Monteure. Die arbeiten wochenlang und ohne Unterbrechung außer Haus. Wie dämlich wird´s denn noch?

Ich weiss, wovon ich rede, Mama bring.... mach tu, Mama steht 20 mal auf beim Abendessen, weil jedem Einzeln der Reihe nach einfällt, was er noch möchte.
Mama sammelt Schuhe und Kleider ein, die jeder in der Familie einfach irgendwo liegen lässt, Mama sammelt Schmutzwäsche ein, räumt hinter jedem alles wieder auf :-)

..die weibliche Taktik (Beate Kricheldorf) sich "unentbehrlich" zu machen, indem Frau sich mit einer Aura der sich aufopfernden Ordnungsmacherin versieht, wo ein ganz einfaches: "Räumt eure Schmutzwäsche selbst in den Wäschekorb!" reichen würde.

Nein mein lieber Jörg, ich habe auch angefangen zu streiken. Nicht nur, dass ich meinen Anteil ausser Haus auch leiste, nein, ich bin nicht die persönliche Bedienstete von der ganzen Familie, aber dazu wird man sehr schnell verdonnert, wenn man sich nicht wehrt. Also ich sehe das schon viel differenzierter. Für mich hinkt dieser Vergleich schon ein bisschen ;-)

...na dann hoffe ich, daß Dein Partner auch mal anfängt, zu streiken.

Was heißt hier "zuordnen"? Das klingt beinahe so wie: "He Du da drüben, werde jetzt auf der Stelle meine Sekretärin!"
In Wahrheit ist es aber doch so, daß sich Frauen von ganz allein für solche Berufe entscheiden.

---Nun ja, aber ich muss dir dazu sagen, dass ich mich auf dem ersten Bildungsweg auch einen einfachen Beruf gewählt habe, aber weisst du warum, weil ich mir nicht zugetraut habe, dass ich mehr leisten könnte, mehr wagen könnte, keiner hat mir gesagt, das schaffst du, keiner hat mich ermutigt mich in Domainen zu wagen, die ungewohnt sind. Wenn man Mädchen und Jungs genau gleich fördert, dann wird sich das ändern.

...stimmt. Es ist ander Zeit, sich der Jungenförderung zu widmen. Ende mit sexistischem Mädchengehätschel.

Es ist in meinem Augen nicht ok, wenn alles was negativ ist den Frauen in die Schuhe geschoben wird, sie wählen ihre Berufe ja schliesslich selbst aus, also sind sie selber Schuld....die Männer werden dazu gedrängt, also ist bei den Männern jemand anders Schuld, auch die Frau?
Ich lege hier sehr viel Wert auf Differenzierung. Auch Frauen sind Normen und Erwartungen ausgesetzt, nicht alles was Frau tut ist berechnend oder geschieht aus Faulheit.

...sehr schönes statement. "Nicht alles, was Frau tut, ist berechnend oder geschieht aus Faulheit." Das Meiste wohl schon?

Oh Gott, sollte der Feminismus im Osten etwa noch stärker gewütet haben als im Westen? ;-))

---schmunzelt, auf keinen Fall, die haben aber wohl ehrer begriffen, was partnerschaftliches Kinder gross ziehen heisst. Ihr könnt euch nicht immer beklagen, dass die Frauen so viel Macht ausüben auf die Kinder, etc. und von euch aus nichts unternehmen um da mehr Einfluss zu nehmen, damit sich eure Position verstärkt.

...nanana! Schwerer Tadel! Wir unternehmen doch eine ganze Menge. Auch hier: Du kennst die einschlägigen Webadressen genau (www.paPPa.com z.B.) Allerdings kämpften wir bislang nicht heftig genug. Möglicherweise ist es genau das, was wir tun sollten.

Hierfür habe ich wenig Verständnis, denn ich bin der Meinung, wer fordert und ändern will, der sollte auch seinen Teil dazu beitragen, gerade bei der Kindererziehung/Kinderbetreuung sollten die Männer aktiver mit dabei sein, ihren Einfluss, ihre Ansichten, besser einbringen und das bedingt eben, dass sie mehr Zeit einbringen.

Von nichts kommt nichts Jörg ;-)

...Wie wahr, wie wahr. In diesem Lichte betrachtet ist Dein Antwortposting eine glänzende Bestätigung dieser Behauptung.

Es grüsst dich
Jolanda

...Hawedieehre - Max


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