Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand

Jörg, Tuesday, 17.12.2002, 15:29 (vor 7818 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand von Arne Hoffmann am 17. Dezember 2002 12:46:27:

--- Der Mann sucht das Auto aus, die Frau bügelt und kocht
Emnid-Umfrage bestätigt traditionelle Verhaltensmuster - Starkes Geschlecht sieht sich als Ernährer

Hier frage ich mich:
Sieht sich das starke Geschlecht nur so oder wird es nicht eher in die Ernährer-Rolle gedrängt?
Frauen dürften nach wie vor bevorzugt einen Mann wählen, der einen höheren beruflichen Status hat als sie selbst und demzufolge auch mehr verdient. Spätestens dann, wenn Kinder auf die Welt kommen, ist damit natürlich klar, wer dann zuhause bleibt. Paare lügen sich aus meiner Sicht munter selbst in die Tasche, wenn sie sagen, es bleibt derjenige zuhause, der weniger verdient (weil es aus dem oben angeführten Grund sowieso fast immer die Frau ist, die weniger verdient, und damit zwangsläufig alles bei der alten Rollenaufteilung bleibt).

Stuttgart - Deutsche Paare halten nach einer Umfrage des Emnid-Instituts an einer eher traditionellen Rollenverteilung fest.
VON ANTON F. PRUCKNER
Das starke Geschlecht sucht das Auto aus, mäht den Rasen, bezahlt die Rechnung im Restaurant und grillt. Die bessere Hälfte bügelt, kocht, erledigt den täglichen Einkauf und darf dafür die Couch aussuchen. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage unter tausend Bundesbürgern, die von der Zeitschrift "Reader"s Digest" in Auftrag gegeben wurde. Nur sehr allmählich bröckeln alte Klischees.

Es bröckeln Klischees, die offenbar keine Klischees sind. ;-)

In der Umfrage gaben 59 Prozent der Männer an, dass Frauen heute die gleichen Rechte haben.

Kaum zu glauben, daß es nur 59 Prozent sind. Die verbleibenden 41 Prozent sind für mich mehr oder weniger Opfer der feministischen Gehirnwäsche.

Zugleich sehen sich aber 67 Prozent nach wie vor in der Rolle des Ernährers der Familie.

[quote]Nach Ansicht der Darmstädter Soziologin Martina Löw deutet sich in dieser Hinsicht aber ein Wandel an. "Viele Frauen verweigern die Rundumversorgung der Männer in der Familie."[/quote]

Was würde wohl passieren, wenn viele Männer die finanzielle Rundumversorgung der Frauen in der Familie verweigern würden?

Immerhin kann sich die Mehrheit der Deutschen durchaus vorstellen, eine Frau als Vorgesetzten zu haben, wie Emnid weiter ermittelt.

Warum auch nicht? Abgesehen davon hat man oftmals eh keinen Einfluß darauf, ob man einen Mann oder eine Frau als Vorgesetzten hat.

61 Prozent aller Befragten ist das Geschlecht ihres Chefs egal - oder sie bevorzugen sogar eine Frau. Dabei wünschten sich deutlich mehr Frauen als Männer einen männlichen Boss (43 zu 28 Prozent).

Das finde ich interessant. Frauen wünschen sich offenbar nach wie vor den starken Mann, zu dem sie aufschauen können.

Stolze 90 Prozent der Männer hätten demnach nichts einzuwenden, wenn ihre Partnerin im Beruf erfolgreicher wäre. Gleichzeitig ordnet die überwiegende Mehrheit der Männer den Frauen Tätigkeiten zu, die kaum Aufstiegsmöglichkeiten bieten: Sekretariat, Krankenpflege oder Erziehung.

Was heißt hier "zuordnen"? Das klingt beinahe so wie: "He Du da drüben, werde jetzt auf der Stelle meine Sekretärin!"
In Wahrheit ist es aber doch so, daß sich Frauen von ganz allein für solche Berufe entscheiden.

Die Befragung brachte weitere interessante Trends ans Licht: In der Frage, wie sich Männer an der Hausarbeit beteiligen sollen, existiert eine enorme Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zwar sagten 82 Prozent der befragten Männer, sie fänden es "nicht unmännlich, Hausmann zu sein".

Dazu sage ich nur: Wie jeder weiß, gehen Hausmänner weg wie warme Semmeln. ;-))

In den Augen von 71 Prozent der Bevölkerung leistet allerdings die Frau den Löwenanteil der Hausarbeit. Ähnliches gilt für den Bereich der Erziehung. Zwar sehen sich Männer heute beim Windelwechseln mehr eingebunden als früher (56 Prozent). Aber wenn der Nachwuchs nachts schreit, stehen lediglich 28 Prozent der Männer auf.

Es liegt für meine Begriffe nahe, daß die Frau, die das Kind geboren hat, stärker an das Kind gebunden ist als der Mann, der lediglich seinen Samen dazugegeben hat.

Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während im Westen nur 24 Prozent der Paare die Erziehungsaufgabe gemeinsam wahrnehmen, sind es im Osten immerhin 42 Prozent. ---

Oh Gott, sollte der Feminismus im Osten etwa noch stärker gewütet haben als im Westen? ;-))

Gruß, Jörg


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