Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Fortsetzung 'Pro KlausZ :-)'

Rüdiger, Monday, 29.05.2006, 21:44 (vor 6552 Tagen) @ Flint

Die Rollen werden (vom "Schicksal"?!) verteilt. Einer hat (sicherlich
gegen seinen Willen) den Hanswurst zu spielen, ein Anderer muß König
werden und würde eigentlich lieber in der Kanalisation arbeiten?

Unsinn - abgesehen von irgendwelchen Thronfolgern im Ausland gilt für alle die Freiheit der Berufswahl, gesetzlich festgelegt im GG (und analog in den Verfassungen der anderen Länder).

Was würdest du von einem Fußballer halten, der äußert, sich nicht zum
Fußballspielen pressen lassen zu wollen, dem Bäcker der sich nicht zum
Brot backen pressen lassen will?

Ich würde ihnen sagen, daß sie ja (hoffentlich) niemand gezwungen hat, den Beruf eines Fußballers respektive eines Bäckers zu ergreifen. Mitten in der Arbeit auf einmal alles hinzuschmeißen ist natürlich kein feiner Stil (so was macht nur Lafontaine;-) und verstößt womöglich gegen einen laufenden Arbeitsvertrag, aber grundsätzlich kann ihnen keiner verbieten, den Beruf zu wechseln, sich etwas anderes zu suchen, umzusatteln.

Genauso wie vorher sie keiner gezwungen hat, Fußballer oder Bäcker zu werden. Ein fußballerisches Talent legt eine solche Berufswahl natürlich nahe, aber zwingend ist es nicht, und wenn jemand die Sicherheit eines Beamten der Möglichkeit, auf dem grünen Rasen ein Vermögen zu verdienen, vorzieht, dann ist das seine freie Entscheidung. Zwangsarbeit gibt's nicht, und es gilt die Freiheit der Berufswahl, nicht irgendwelche schicksalhaften Zwänge. (Daß mancher aus Not - also doch aus Schicksal - gezwungen sein kann, Studien abzubrechen oder irgendwelche ungeliebten Brotjobs anzunehmen, steht auf einem anderen Blatt).

Man muß sich manchmal wundern, wie viel Unsinn hier im Forum steht.

Ob man als Mann oder Frau geboren wird, kann sich hingegen keiner aussuchen, also gilt es hier, beiden Geschlechtern möglichst gleiche Berufs- und Lebenschancen zu verschaffen.

Du wirst lachen, ich habe sogar Verständnis dafür. Bloß, wie geht es dann
weiter?
Stell dir vor, du sitzt im Zug auf dem Weg von München nach Frankfurt. Bei
Stuttgart fällt dem Zugführer ein, er möchte sich nicht (mehr) in das
Rollenbild eines Zugführers drängen lassen, steigt aus und geht zum
grillen.

Wie gesagt, Knall auf Fall alles Hinschmeißen geht nicht, aber auch ein Beamter kann seinen Job kündigen (und wird dann bei der BfA nachversichert). Manche Polizeibeamten machen das ja so, weil private Sicherheitsdienste oft mehr zahlen.

Mir ist ein Penner lieber, der genau das sein will, was er ist (und weiß,
warum) als ein Bankdirektor gegen seinen Willen.

Absolut zynischer Vergleich. Kaum ein Penner hat sich diesen "Beruf" gewählt, und wenn einer sich nach Jahren dran gewöhnt hat und sagt, er wolle nicht mehr anders, ist das wohl ähnlich zu bewerten wie bei jenen Dicken, die sagen, sie fühlten sich wohl mit ihren Pfunden (und in Wahrheit haben sie bloß resigniert nach dem x-ten Diätversuch).
Und der Bankdirektor? Vielleicht führt er ja eine Familienbank in der x-ten Generation weiter, wurde also vom "Schicksal" auf diesen Posten gestellt, ob er nun will oder nicht. Kein Grund zum Jammern also ;-)

Gruß, Rüdiger


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