Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Freiheit

Flint ⌂, Tuesday, 30.05.2006, 13:40 (vor 6550 Tagen) @ Lecithin

Hallo Lecitin,

sehr guter Beitrag. Kann ich in allen Punkten unterschreiben. Dieser Beitrag war Lecithin für meine Nerven. Jetzt verstehe ich langsam deinen Nick. ;-))

das sind interessante Fragen.

Wenn es Freiheit gibt und die ist - als Gegenteil von Bindung - auch absolut existent, dann kann man auch darüber reden.

Würde ich auch sagen! ;-)

Unten regeln GESETZE das Leben und liefern eine übergeordnete Struktur. Je weniger Gesetzen man unterworfen ist, umso freier ist man. Es ist ein Reduzieren der Anzahl der Gesetze unter denen man steht, bewegt man sich in Richtung Freiheit.

Genau. Diese Gesetze zählen zur FREMDbestimmung. Je weniger man ihnen unterworfen ist, desto mehr Freiheit (auf dieser Ebene).

Gesetze gibt es verschiedene. Zählt man alleine die gesellschaftlichen Gesetze heute, sind es schon sehr viele. Hinzu kommen unabänderliche Naturgesetze, denen der Mensch unterworfen ist - gleichwohl stehen diese auch in Ausmaß und manchmal überhaupt sogar zur Disposition.

So ist es.
Auf der einen Seite sollten die von Menschen gemachten Gesetze möglichst perfekt auf den ewigen Naturgesetzen beruhen, z.B. auf den Gesetzen der Ethik (Vernunft), des (fairen) Austauschs usw. Was passiert, wenn dies nicht der Fall ist, sieht man sofort daran, wenn dauernd neue Gesetze zur "Nachbesserung" nachgeschoben werden müssen, weil man sieht, daß das zuvor geschaffene Gesetz so irgendwie nicht hinhaut und früher oder später zu MEHR Problemen führt als vorher. Statt nun dieses Gesetz in Frage zu stellen, ändert man andere Gesetze die richtig waren ab, um sie an das "neue", falsche und unnatürliche Gesetz anzupassen. Für mich ist dies z.B. die Abschaffung des Schuldprinzips bei den Scheidungsgesetzen, - dies führt zu ungeahnten neuen Problemen, wo man dann wieder neue Gesetze fabriziert. Diese versuchen dann, dem Recht (welches in Wahrheit Unrecht ist) weiter zur Verbreitung und zur dauerhaften Existenz zu verhelfen, was eine neuere Widernatürlichkeit, Verkomplizierung und Unnatürlichkeit des Lebens der Betroffenen bewirkt usw. usf. Am Ende haben wir dann so perfide Gesetze wie das Ganztagsunterbringungsgesetz, Gewaltschutzgesetz, usw.
Die ständigen Änderungen der Grundgesetze sollte ein lautes Warnsignal sein. Diese Wahnsinnigen haben die Frechheit, die Grundgesetze unverantwortlich leichtsinnig zu verändern um die weiter oben (Gesetzesebene) angesiedelten perversen Gesetze durchzwingen zu können. Hier sollte ein Riegel vorgeschoben werden. Nur nebenbei gesagt, sollten über solche Entscheidungen mindestens immer Volksentscheide gemacht werden müssen. Ich finde Volksentscheide ein recht gutes Mittel, da es sehr schwierig wird, die Mehrheit auf Dauer zu verschaukeln. Mich wundert immer, wie viele Leute einem im persönlichen Gespräch zu erkennen geben, daß sie sehr wohl wissen, was hier widernatürlich ist.

Dann kommen Regeln hinzu, denen sich der Mensch gerne freiwillig und unbedacht unterwirft, die keinsefalls den Status von Gesetzen haben. Sie sind schlechte Gewohnheiten und arbeiten zuallererst gegen die persönliche Freiheit!

Kann man nicht widersprechen.

Ist ein Mensch nicht in der Lage, sich von schlechten Gewohnheiten und fremdbestimmten Regeln zu befreien, muss er nicht vom Himmelreich reden. Aber leider ist das Reden vom Greifen nach den Sternen Alltag, während man nichtmal in der Lage ist, zB. sich das Fluchen oder eine schlechte Laune abzugewöhnen.

Hier unten muss man beginnen, dann sieht man weiter. Man kann nicht weitersehen, wenn man diese erste Stufe auslässt. Ich kann mich nicht vom Ausmaß eines Naturgesetzes - wie zB. dem körperlichen Verfall befreien und dessen Geschwindigkeit beeinflussen, wenn ich tatsächlich jeden Tag von meinen Geschmacksnerven kommandiert werde, zB. Kuchen zu futtern. Für die Aufgeregten sage ich gleich: Es geht nicht um das Verbot, Kuchen oder anderweitig verführerische "Lebensmittel" zu essen, sondern es geht darum, tatsächlich frei zu werden von der Abhängigkeit zB. von den nur den eigenen Geschmacksnerven - was ein winziger Ausschnitt aus der Welt von Freiheit und Unfreiheit ist. Es geht darum, SELBST zu bestimmen, was man wie, wo und wann tut. Darüber zu diskutieren, ob absolute Freiheit möglich ist, ist solange unpassend, solange man sogar "vollkommen unnötigen eingebildeten Regeln" folgt, und diese in ihrer Vielzahl noch nichteinmal erkennt. Es ist also eine sehr lange Zeit lang unpassend.

Alleine die Stufen relativer Freiheit sind nicht zu ermessen mit dem Blick von unten. Alleine das, was diese einfachen ersten Schritte bieten können, die man geht, befreit man sich zB. von persönlichen Abhängigkeiten und Launen, sind schon nicht mehr zu beschreiben.

Freiheit ist Selbsbestimmung und kein Rummelplatz. Zur Selbstbestimmung gehört ein Wille. Der wird einem nicht geschenkt.

Sehr schön! Selbstbestimmung und Freiheit gehören zusammen. (Deshalb finde ich z.B. die Formulierung ?Selbstbestimmter Vaterschaftstest' auch sehr gut gewählt).
Auch gewisse (von einem selbst zugelassene) FREMDbestimmung KANN (und letztendlich MUSS) Teil der Freiheit sein. Dann nämlich, wenn man sein Selbst ausdehnt und z.B. auf die Familienangehörigen erweitert. Wenn man gewissermaßen in die Richtung geht, die als EINSsein mit dem/den Anderen bezeichnet wird, dann spielt es keine Rolle mehr, wer bestimmt. Man IST dann ja auch relativ der Andere. Von daher ist diese FREMDbestimmung dann ja letztendlich nicht mehr fremd sondern in höherem Sinne erweiterte SELBSTbestimmung. ;-)

Zur Freiheit gehört noch etwas untrennbar dazu: Verantwortung (ebenfalls ausdehnbar). Du schreibst, "Zur Selbstbestimmung gehört ein Wille. Der wird einem nicht geschenkt." Das sehe ich auch so. Man ist verantwortlich für seinen Willen.

"Zwei Weise ? welcher ist größer?
Wer ist größer? der Weise, welcher sich über die stürmende Zeit erhebt, und sie, ohne zu handeln, nur beschaut, oder der Weise, der von den Höhen der Ruhe sich kühn in das Schlachtgetümmel der Zeiten wirft? ? Erhaben ist es, wenn ein Adler durch das Gewitter fliegt, in den heitern Himmel hinauf; aber erhabener ist ?s, wenn er, im Blau oben über dem dicken Sturmgewölbe schwebend, sich durch dasselbe stürzt auf den Felsenhorst, wo die seinigen unbefiedert wohnen und zittern."
Jean Paul

Grüße
Flint

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