Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Freiheit

Lecithin, Tuesday, 30.05.2006, 03:56 (vor 6551 Tagen) @ Flint

Hallo Flint,

das sind interessante Fragen.

Wenn es Freiheit gibt und die ist - als Gegenteil von Bindung - auch absolut existent, dann kann man auch darüber reden.

Unten regeln GESETZE das Leben und liefern eine übergeordnete Struktur. Je weniger Gesetzen man unterworfen ist, umso freier ist man. Es ist ein Reduzieren der Anzahl der Gesetze unter denen man steht, bewegt man sich in Richtung Freiheit.

Gesetze gibt es verschiedene. Zählt man alleine die gesellschaftlichen Gesetze heute, sind es schon sehr viele. Hinzu kommen unabänderliche Naturgesetze, denen der Mensch unterworfen ist - gleichwohl stehen diese auch in Ausmaß und manchmal überhaupt sogar zur Disposition.

Dann kommen Regeln hinzu, denen sich der Mensch gerne freiwillig und unbedacht unterwirft, die keinsefalls den Status von Gesetzen haben. Sie sind schlechte Gewohnheiten und arbeiten zuallererst gegen die persönliche Freiheit!

Ist ein Mensch nicht in der Lage, sich von schlechten Gewohnheiten und fremdbestimmten Regeln zu befreien, muss er nicht vom Himmelreich reden. Aber leider ist das Reden vom Greifen nach den Sternen Alltag, während man nichtmal in der Lage ist, zB. sich das Fluchen oder eine schlechte Laune abzugewöhnen.

Hier unten muss man beginnen, dann sieht man weiter. Man kann nicht weitersehen, wenn man diese erste Stufe auslässt. Ich kann mich nicht vom Ausmaß eines Naturgesetzes - wie zB. dem körperlichen Verfall befreien und dessen Geschwindigkeit beeinflussen, wenn ich tatsächlich jeden Tag von meinen Geschmacksnerven kommandiert werde, zB. Kuchen zu futtern. Für die Aufgeregten sage ich gleich: Es geht nicht um das Verbot, Kuchen oder anderweitig verführerische "Lebensmittel" zu essen, sondern es geht darum, tatsächlich frei zu werden von der Abhängigkeit zB. von den nur den eigenen Geschmacksnerven - was ein winziger Ausschnitt aus der Welt von Freiheit und Unfreiheit ist. Es geht darum, SELBST zu bestimmen, was man wie, wo und wann tut. Darüber zu diskutieren, ob absolute Freiheit möglich ist, ist solange unpassend, solange man sogar "vollkommen unnötigen eingebildeten Regeln" folgt, und diese in ihrer Vielzahl noch nichteinmal erkennt. Es ist also eine sehr lange Zeit lang unpassend.

Alleine die Stufen relativer Freiheit sind nicht zu ermessen mit dem Blick von unten. Alleine das, was diese einfachen ersten Schritte bieten können, die man geht, befreit man sich zB. von persönlichen Abhängigkeiten und Launen, sind schon nicht mehr zu beschreiben.

Freiheit ist Selbsbestimmung und kein Rummelplatz. Zur Selbstbestimmung gehört ein Wille. Der wird einem nicht geschenkt.

Gruß!
Lecithin


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