Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauenaengste und Opferkultur

santana, Friday, 25.10.2002, 17:10 (vor 7847 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Frauenaengste und Opferkultur von Garfield am 25. Oktober 2002 13:27:38:

Hi

Dazu paßt auch, daß schon mehrfach festgestellt wurde, daß Frauen zwar einerseits weitaus mehr negative Vorurteile Männern gegenüber haben als dies umgekehrt der Fall ist, daß sie diese Vorurteile aber oftmals gar nicht mit vielen realen Erlebnissen begründen können. Bei Umfragen wurden Frauen schon mehrmals danach gefragt, ob sie Männern eher Eigenschaften wie Untreue, Gewalttätigkeit usw. zutrauen. Diese Fragen wurden meist bejaht. Wenn sie dann aber gefragt wurden, wieviele Männer aus ihrem Bekanntenkreis denn diesen Klischees entsprechen, kam oft Schweigen im Walde. Da wurde dann häufig festgestellt, daß frau ja eigentlich nur sehr wenige Männer oder gar keine Männer kennt, die sich wirklich diesen negativen Klischees entsprechend verhalten.

Ich weiss nicht, ob du das folgende bewusst verschweigst, oder nur nicht weisst.

Das von dir beschriebene Phänomen ist altbekannt, und es sind mitnichten nur Frauen, die so wahrnehmen. Es gibt eine generelle Tendenz - geschlechtsübergreifend - bei einer abstrakten Beurteilung einer Personengruppe negativer zu werten als bei konkreter Beurteilung eines einzelnen Menschen. Daher ist das og. keineswegs etwas frauenspezifisches.

Zum einen Berufsfunktionäre. Die haben überhaupt kein Interesse daran, daß ich irgendetwas wirklich bewegt, weil sie dann bald arbeitslos wären.

Insofern dürfte es ihnen doch egal sein, ob sie nun für Frauen oder Männerrechte eintreten?
BTW: in den Anfängen der Frauenbewegung waren deren Themen auch nicht so besonders von Interesse.

Zum anderen Menschen, die relativ viel Freizeit haben. Das trifft auf viele Menschen, die mit beiden Beinen im Alltag, also im realen Leben, stehen, schonmal nicht zu. Folglich gehören zu dieser Sorte von Aktivisten dann vor allem Menschen, die das reale Leben eigentlich gar nicht kennen. So ist es auch kein Wunder, daß die dann entsprechend weltfremde Ansichten haben und somit auch nicht wirklich etwas bewegen können.

Auf wen spielst du an?

"Angesichts der real existierenden Übergriffe halte ich die Angst nicht für künstlich geschürt."
Tatsächlich werden aber nach wie vor vor allem Männer Opfer von Gewalt!

Allerdings nicht der von nahen Verwandten, Freunden, oder? Und darum ging es im Kontext. Interessant wäre mal eine Untersuchung mit folgender Fragestellung:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, als Mann/Frau Opfer einer Gewalttat zu werden, in der der Partner/Partnerin der Täter ist.

Es wird beispielsweise geschätzt, daß in den USA mehr Männer als Frauen vergewaltigt werden. Diese Schätzungen kommen durch die hohen Zahlen vergewaltigter Gefängnisinsassen zustande.

Gehen wir davon aus, dass die Schätzungen stimmen - darum ging es hier aber auch nicht, sondern um Täter und Täterinnen aus Familie, Freundeskreis, Bekanntenkreis.

Mfg

Santana


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