Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Frauenaengste und Opferkultur

carlos, Saturday, 26.10.2002, 02:36 (vor 7825 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Frauenaengste und Opferkultur von Maesi am 22. Oktober 2002 19:05:54:

Servus an alle!
Man muß nicht erst Arnes Buch bemühen, um zu erkennen, mit wieviel verbohrtem Dogmatismus der Feminismus kämpft. Auch die Maxime, derzuolge man einem politischen Diskussionsgegner gegenüber ruhig bleiben solle, kann ich nicht vollständig unterschreiben; ich mache das von der jeweiligen Person abhängig. Bei Extremisten nehme ich mir keinerlei feinziseliertes, schöngeistig gedrechseltes, hochwohl diplomatisch formuliertes Blatt vor dem Mund. Feministinnen dürfen ruhig schnallen, was ich meine. Ein politischer Gegner also, der sich im Grunde als Feind darstellt und mich fertigzumachen versucht, oder auch nur jemand, der mir mit seiner penetranten, sturen Naivität aufs Gehänge geht, kriegt von mir eine etwas beherztere Schreibe zu spüren. Ich komme ziemlich weit herum und kenne eigener Erfahrung ausschließlich Fälle von sitzengelassenen Vätern, denen sofort das Wasser in die Augen steigt, wenn man von ihren Kindern spricht, wohingegen keinen einzigen Fall einer mißhandelten Ehefrau. Auch die allerdümmste Kampflebs sollte sich klarmachen, daß sie einst von einem Vater gezeugt wurde; scheißegal, ob ihr das paßt oder nicht.
Ich glaube, die heute allseitig sichtbar gestiegene Gewaltbereitschaft- sei sie weiblich oder männlich- hat mit einem generellem Werteverfall in den abendländischen Zivilisationen zu tun. Erziehung - dieses Wort ist heute höchstens noch nach seiner Schreibweise bekannt. Wieviel langjährige, tagtägliche Schwerstarbeit dahinter steckt, wieviel Verantwortung es beinhaltet, die eigenen Kinder zu rechtschaffenen Menschen zu erziehen, wieviel Durchhaltevermögen es den Eltern abverlangt, nicht den Weg des geringsten Widerstands, des "laisser faire, laisser aller" zu gehen, in der irrigen Annahme, der Staat in Gestalt unserer Lehrer, und nicht etwa wir Eltern, sei ja für die Erziehung der mißratenen Saufratzenbrut zuständig, das wird oftmals erst dann klar, wenn eben jener Fratz etwas ausgefressen hat. Mühelos ablesen läßt sich das an den Zahlen der stetig und munter steigenden Jugendkriminalitätsstatistik. Absolut mögen die Zahlen ja in etwa gleich bleiben, weil es immer weniger Jugendliche gibt, der prozentuale Anstieg dagegen ist enorm. Werte wie Anstand, Höflichkeit, Zuvorkommenheit, meinetwegen auch Ritterlichkeit oder Ehrlichkeit gelten heute nix mehr. Sei es eine kriminelle Mädchenbande, die in Berlin andere Jugendliche terrorisiert und krankenhausreif schlägt, oder seien es etwa so feige Säcke aus der neunten Klasse, die damals im Schulbus oder auf dem Pausenhof meine zwei Töchter aus der 1. bzw. 2. Grundschulklasse drangsalierten. Zuerst sucht ich das Gespräch mit den Klassenleiterinnen (Tja, LeitER waren und sind ja leider selten, wie wir wissen...!), dann mit Vertrauenslehreren und schließlich auch mit dem Rektor. Nichts half, und die Scheiße blieb lustig weiter am Kochen. Schließlich kocht ich auch, und mir platzte der Kragen. In einer großen Pause kreuzte ich selbst auf, ließ mir von meinen zwei Kleinen (damals waren sie´s noch...! O Tempi passate... lol!) die Typen zeigen, und knöpfte mir drei vor. Der größte von denen versuchte, mir frech zu kommen, und ich packte ihn "am Krawattl", wie man in Bayern so schön sagt, bis er im Gesicht rot anlief. Hätte das auch nichts genützt... ich glaube, ich hätte ihn zu Brei geschlagen, aber das war gar nicht nötig, denn er tat das, was Feiglinge immer dann tun, wenn sie in Bedrängnis geraten: Er fing an, Rotz und Wasser zu flennen. Ich selbst war ziemlich in Rage, und Gottseidank waren bereits einige Lehrer aufmerksam geworden, die mich zu beruhigen versuchten. Ich beschimpfte die drei noch kräftig als Feiglinge und was weiß ich noch sonst, und hielt auch den Lehrern gegenüber mit meiner Meinung nicht hinterm Berg. Und ich hatte mein Ziel erreicht: Meine zwei hatten künftig ihre Ruhe. Mein eigener Vater hätte nicht anders gehandelt, und ich weiß noch, wie er mir immer sagte, er würde mir den Hintern grün und blau versohlen, sollte ich auf Kleinere, auf Schwächere losgehen. Heutzutage zählt das alles nix mehr, ich weiß. Aber heute zählt ja sowieso nicht mehr viel; der Untergang des Abendlandes...
MfG,
carlos


gesamter Thread:

 

powered by my little forum