Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

Jörg, Sunday, 05.08.2001, 18:30 (vor 8676 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von BartS am 05. August 2001 14:32:47:

In allen(!) Beiträgen wird (obwohl was geschehen wirklich brutal war) von den Tätern (alle männlich) nie davon gesprochen, das es ein typischer Fall von Brutalität ist.

Ich habe mir einmal ein paar der von Dir angegebenen Links angeschaut und
festgestellt, daß im Rahmen dieser Familientragödien der Vater oftmals einen
Suizidversuch unternahm bzw. einen Suizid erfolgreich ausführte.

Bei einem Suizidversuch bzw. vollständig durchgeführten Suizid ist es jedoch
offensichtlich, daß sich der Vater ebenfalls in einer schwierigen Lebens-
situation befand.

In diesem Zusammenhang verbietet es sich einfach, nur von einem brutalen
Täter zu sprechen.

Bis auf einen Fall konnte das Motiv genannt werden. Es waren in der Regel Verzweiflungstaten, weil man in hohen finanziellen Schwierigkeiten steckte, die Trennung zur Frau nicht verkraftete oder wegen einer Erkrankung. Die Berichte sind ansonsten sehr sachlich geschrieben und in den Textlaut verfasst, wie sie in Zeitungs- oder Nachrichtenmeldungen zu lesen sind.

Ich meine dennoch, daß Unterschiede in der Berichterstattung vorhanden sind,
je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau bestimmte Taten zu verantworten
hatte. Wenn ein Mann etwa sein Kind umbringt und selbst dabei unversehrt
bleibt
, wird man als Grund für diese Tat sicherlich nicht so schnell eine
Depression gelten lassen, wie das bei Frauen nicht selten zu lesen ist.

Ich hoffe, ich habe meine Botschaft richtig rüberbringen können. Es sind
subtile Unterschiede, die man vielleicht nicht auf Anhieb sieht.

Gruß, Jörg


gesamter Thread:

 

powered by my little forum
[x]
[*]