Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: zur diskussion über *gewalt*

Norbert, Sunday, 26.08.2001, 20:09 (vor 8490 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: zur diskussion über *gewalt* von Maya am 26. August 2001 16:39:35:

Hallo Maya

zwar empfinde ich *physische und psychische gewalt* als gleichrangige formen von gewaltausübung, habe aber schwierigkeiten, diese hilfskonstruktion des stgb auszudehnen.
psychische gewalt ist für mich ein prozess, oft unterschiedlich individuell erlebt und oft gewalttätiger als eine physische gewaltaktion.
aber wie will ich diesen prozess mit unterschiedlichen folgen im strafrecht verankern?

Das ist genau das Problem, wie will man das erfassen?
In Frauenbewegten Kreisen kursiert die Definition: "Gewalt ist, was frau (man?) als Gewalt empfindet". Kann man aber das Strafrecht auf subjektive Befindlichkeiten abstellen? Woher soll dann das Gegenüber wissen, wo die Grenze ist? So geht das nicht. Ich grübel noch...

Du hast recht, so geht es wirklich nicht.
Es gibt auch psychische Gewalt, die nicht als Prozess zu bezeichnen ist, z.B. Nötigung durch Androhen von physischer Gewalt.
Oder Drohungen mit (unberechtigten) Anzeigen (-->Gewaltschutzgesetz).

für mich geht es nur über die ebene *individualrechte* zu stärken, ob bei frau/mann/kind.
Guter Ansatz, jenseits des Strafrechts. Wer sich seiner eigenen Grenzen bewußt ist, kann sich auch gegen die Verletzung dieser Grenzen verwahren. Bester Opferschutz IMO.

Bei frau/mann ok, aber kann Kind seine Rechte wirksam ausüben?

Nee, Benachteiligung jetzt nicht in der Form, daß sie nicht dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollten, weil Frauen für ihre "Gewaltarten" oft leer ausgehen, sondern einfach als Feststellung, daß das, was die PKS auflistet, hauptsächlich die männlich "präferierten" Formen der Gewalt darstellen. Bezieht sich halt auf das von mir Geschriebene, daß männliche Gewaltformen eher das Etikett "kriminell" aufgedrückt bekommen als die weiblichen Formen. Womit sich der Kreis schließt, und man wieder vor der Frage steht, ob und wie weibliche Gewaltformen erfaßt werden können.

Die Frage des 'ob' stellt sich m.E. nicht, nur die des 'wie'.

Grüße, Maya

Gruß
Norbert


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