Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ?

Arne Hoffmann, Monday, 20.09.2004, 00:02 (vor 7362 Tagen) @ Advocatus feminae

Als Antwort auf: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ? von Advocatus feminae am 19. September 2004 20:24:16:

Wie ist das denn überhaupt gemeint? Heißt das, 37 % werden ab und zu oder häufig geschlagen? Kann eigentlich kaum sein. Oder: 37 % sind mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen worden?

Exakt das wäre auch eine meiner Fragen. Sprechen wir hier von Frauen, die aktuell von ihrem Partner geprügelt werden? Von Frauen, die schon mal wechselseitige Gewalt in der Partnerschaft erlebt haben? Die schon mal von ihren Mitschülerinnen verdroschen oder von ihrer Mutter misshandelt wurden? Wie definiert sich "sexuelle Belästigung"? Undsoweiter.

Der Artikel selbst springt fröhlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her: "Etwa 58 Prozent der Frauen WURDEN sexuell belästigt, 37 Prozent SIND Opfer körperlicher Misshandlung. Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau ERLEBTE sexuelle Gewalt ..." Ich habe den Eindruck, es werden auch sonst unterschiedliche Taten zusammengeschmissen, damit es dramatischer klingt: "Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau erlebte sexuelle Gewalt in der Form einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder Nötigung zu sexuellen Handlungen." Zwei Prozent Vergewaltigungen und elf Prozent, die von ihrem Partner dazu gedrängt wurden, mit ihm Pornos zu schauen, obwohl sie eigentlich keine Lust hatten?

Mein letztes Beispiel ist natürlich überspitzt, aber das ist genau das Grundprinzip, nach dem bisherige feministische Untersuchungen bzw. deren Darstellungen in den Medien funktioniert haben. Ich zweifle auch nicht an, dass JEDE Nötigung zu einer sexuellen Handlung eine verdammt schlechte Sache ist. Die Frage ist, ob sie grundsätzlich auf der Stufe eines Verbrechens wie einer Vergewaltigung steht.

Jetzt kann man natürlich einwenden, dass es müßig ist zu diskutieren, ob 13 oder "nur" sieben Prozent Vergewaltigungsopfer sind. Unbestritten ist sicher, dass es viel zuviel häusliche und sexuelle Gewalt auch in unserem Land gibt und dass man nach Wegen suchen muss, das zu ändern. Ich frage mich nur, ob Hysterisierungen wie "Deutsche Frauen: geprügelt und vergewaltigt" etwas nützen, so als ob ständiger Terror für die deutsche Weiblichkeit quasi zum Alltag gehört und Männer hierzulande praktisch überhaupt keine anderen Hobbys mehr haben.


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