Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was ist mit den Kindern?

Krischan, Friday, 18.03.2005, 18:33 (vor 7581 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Was ist mit den Kindern? von Peter am 18. März 2005 14:30:17:

Hallo!
In der Tat habe ich die Kinder hier außen vor gelassen und es ist gut, daß Du dieses Thema anschneidest. Ich hatte den Strang ein bißchen schluderig aufgemacht und nicht ohne Grund nach Ergänzungen gefragt. An dieser Stelle auch vielen Dank für das häufige Lob, und seid nicht schüchtern, weitere Punkte anzuführen.

Auch Kindern gegenüber müssen Männer umdenken. Leider gibt es nach wie vor viele Männer (und nicht wenige Mütter) die ihre Aufgabe für erfüllt halten, wenn sie Geld ranschaffen. Auch wenn diese eine aussterbende Spezies sind, mit ihrem Vorwurf hatten die wenigen Feministinnen, denen es tatsächlich um die gesunde Entwicklung des Kindes ging leider G''tes verdammt recht.
Kinder sind natürlich in einem anderen Lichte zu betrachten als Erwachsene, wir sind nicht nur biologisch sondern - was weit wichiger und leider nicht immer so ist - emotional mit ihnen verbunden. Und wir (Väter und Mütter) haben Verantwortung für sie, haben die Pflicht dafür zu sorgen, daß sie zu selbstbewußten, gesunden und reifen Menschen heranwachsen, gleich ob Sohn oder Tochter. Leider ist das längst nicht so banal wie es oberflächlich betrachtet aussieht. Als das 7-jährige Mädchen in Hamburg verhungert war, hat auch der Mann nicht eingegriffen. Ist so.

Kinder brauchen materielle und geistige Unterstuetzung, d.h. Geld und Zeit. Seine Kinder schraenken den Mann in seiner weiteren Entscheidungsfreiheit ein.

So ist es. Ich hatte mich auf Erwachsene bezogen. Wenn Kinder da sind, ist das natürlich eine Einschränkung.

Zustimmung, weil es sowieso nicht geht - also gelegentlich auf eigene Entscheidungen pochen.

Stimmt. Nicht nur Kindern müssen Grenzen gezeigt werden. Auch Erwachsene versuchen immer wieder ihre Machtspielchen.

2)Raus aus der Versorgerfalle: Viel zu lange haben sich Maenner in die Rolle des Versorgers draengen lassen. Umdenken: Es ist nicht unsere Pflicht, andere zu versorgen. (...) Die maennliche Pflicht, zu versorgen ist eine laengst ueberholte Unsitte, die uns als ehrenhafte, maennliche Tugend verkauft werden sollte.

Kinder brauchen materielle und geistige Unterstuetzung, d.h. Geld und Zeit.

Kinder brauchen das, selbstverständlich. Nur, wer sagt, daß der Vater es ranschaffen soll. Auch die Mutter hat ein Recht auf ihre Karriere und berufliche Selbstverwirklichung *g*.

3) Nein ist Grund genug. Du hast das Recht, ein Anliegen abzuschlagen, ohne es zu begruenden. Hast du auf etwas keine Lust, so ist das Grund genug, es nicht zu tun.

Kinder brauchen materielle und geistige Unterstuetzung, d.h. Geld und Zeit.

Ja. Und sie müssen Grenzen gezeigt bekommen und lernen, daß nein nein heißt und nicht immer gerade alles nach ihrem Kopf geht. Allerdings als Einschränkung sollte die Sache logisch nachvollziehbar sein.

4)Verantwortung traegst du fuer dich selbst. Und sonst fuer niemanden.

Kinder brauchen materielle und geistige Unterstuetzung, d.h. Geld und Zeit.

... und für die Kinder hätte ich natürlich anfügen können.

Ohne Kinder ist die Loesung offensichtlich: Alle sind gleichberechtigt und sorgen fuer sich. Kinder machen alles schwieriger (aber koennen natuerlich auch Freude geben). Einige Vorschlaege dazu, unzureichend, wie sie sind:
- flaechendeckendes Angebot von Ganztagsbetreuung von jungen Jahren an (eine feministische UND maskulistische Forderung)

Sehr gut!

- gemeinsames Sorgerecht fuer die gemeinsamen Kinder fuer ALLE Vaeter und Muetter ausser in Faellen, in denen ein Richter eine Kindesgefaehrdung feststellt

Ich bin sogar für eine Sorgepflicht. Wie oben erwähnt, viele Väter sind sich da ihrer Verantwortung noch nicht bewußt. Das überrascht auch nicht, da erst so langsam mal der Mann nicht mehr als sonst überflüssiger Dukatenesel zur Geltung kommt.

- Verpflichtung, vor einer Heirat ueber die moeglichen Folgen einer solchen aufgeklaert zu werden

Guter Vorschlag. Andererseits sind wir Erwachsene, die sich eigentlich selbst schlau machen können. Ich finde, wenn an der Pforte des Rathauses entsprechende Broschüren ausliegen, ist dem Genüge getan. Andere Institutionen tun i.d.R. auch nicht mehr, um die Bürger über die Rechte und Pflichten aufzuklären.

- Verpflichtung von Ehepaaren mit Kindern, vor einer moeglichen Scheidung eine Beratung zu durchlaufen, aehnlich wie heute vor einer Abtreibung

Sehr guter Vorschlag. So manches Paar könnte dadurch noch einmal zueinander finden.

- Verpflichtung von Vaetern und Muetter, dem anderen Elternteil Umgang zu gewaehren und selber, wenn das Kind nicht weggezogen ist, Umgang wahrzunehmen, sonst Bussgeld

Richtig.

- keine Verpflichtung eines Elternteils, dem anderen Elternteil einen hohen Lebensstandard zu bezahlen, eine Verpflichtung gibt es allein dem minderjaehrigen Kind gegenueber

Nun, auch verheiratete Eltern sind verpflichtet, ihren volljährigen Kindern bis zu einem gewissen Grad die Ausbildung bzw. das Studium zu finanzieren (solange dem Studium ernsthaft nachgegangen wird.) Das sollte auch weiterhin gültig bleiben. Oder die BaföG-Gesetze sollten geändert werden (was in anderer Hinsicht ohnehin sinnvoll wäre).

In Deutschland gibt es ausserdem noch Verpflichtungen von Verwandten in gerader Linie, sich gegenseitig zu unterstuetzen.

Wäre einen neuen Strang wert.

Gruß,
Krischan


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