Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Warum will Frau Frau sein?

susu, Saturday, 02.04.2005, 03:40 (vor 7567 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Warum will Frau Frau sein? von Wodan am 01. April 2005 22:04:

Hallo

Ich will nicht auf alles eingehen. Philosophische Details sind ohnehin nix für dergleichen Foren. Obwohl natürlich wichtig.
Deine Beispiele sollen wohl hier in der Sache nichts belegen, sondern nur mich meiner Lanzenbrecherei verunsichern. Schön. Das tun sie aber nicht.
Den Schiller-Text finde ich gar nicht zu beanstanden. Er ist ein dichterischer, kein wissenschaftlicher Text, der einer fernen Zeit entstammt und der über einen Ist-Zustand sich äußert, über den man so oder so denken kann. Jedenfalls ist es keine Sollensaussage und schon deshalb moralisch kaum qualifizierbar. Besser wäre doch wohl ein Beispiel aus "Über Anmut und Würde" gewesen; denn um diesen Text ging es doch wohl im Ausgangsposting.

Gut. Du fragst nach der Abwertung, die in der Würde der Männer steckt, bei einem Text, der Würde als Ausdruck "der Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft" definiert. Ebenfalls findet sich dort "Die schöne Seele hat kein andres Verdienst, als daß sie ist. Mit einer Leichtigkeit, als wenn der bloße Instinkt aus ihr handelte, übt sie der Menschheit peinlichste Pflichten aus; und das heldenmütigste Opfer, das sie dem Naturtriebe abgewinnt, fällt wie eine freiwillige Wirkung eben dieses Triebes in die Augen."

Die Würde des Mannes spricht also im Kern dagegen, daß er eine schöne Seele hat. Denn wenn die Würde Ausdruck der Beherrschung der Triebe durch eine moralische Kraftanstrengung ist, diese Kraftanstrengung also ebenfalls ausgedrückt wird, kann nicht zugleich der Eindruck entstehen, diese Handlungen seien eine freiwillige Wirkung des Triebs.

susu


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