Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: staatliche Vergünstigungen und private Gewinne

Garfield, Tuesday, 10.05.2005, 17:42 (vor 7528 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Re: staatliche Vergünstigungen und private Gewinne von scipio africanus am 10. Mai 2005 13:18:

Hallo Scipio!

"Die Altersvorsorge wird indirekt von den Kinderhabenden für die Kinderlosen subventioniert. Die Sondersteuer ist solange berechtigt, wie die Kinderlosen ihre Rente nicht VOLLSTÄNDIG selbst finanzieren."

? Das mußt du mir mal näher erläutern.

Bei mir ist das nämlich so: Ich zahle jeden Monat ca. 300 Euro von meinem offiziellen Brutto-Gehalt in die staatliche Renten-Pflichtversicherung ein, dazu kommt noch einmal dieselbe Summe "Arbeitgeberanteil", den ich selbstverständlich auch voll erarbeite, der also letztendlich nur inoffizieller Teil meines Gehaltes ist. Macht also zusammen 600 Euro.

Interessant ist schon mal, sich auszurechnen, was man für diese Beitragssumme im Alter von einer privaten Rentenversicherung bekommen würde. Dazu habe ich jetzt keine Zeit, aber wenn du Lust hast, kannst du das ja mal machen.

Daß der Staat mit diesen Beiträgen nicht vernünftig wirtschaftet, also beispielsweise aus diesem Topf auch Leistungen finanziert, für die nie irgendwelche Rentenbeiträge gezahlt wurden und obendrein die Rücklagen der gesetzlichen Rentenversicherung immer weiter kürzt, ist nicht meine Schuld. Mich hat man nämlich nicht gefragt, ob ich damit einverstanden bin.

Auch erhöht sich meine Rente keineswegs, wenn die Bevölkerungszahl steigt. Sie wird auch dann nach den von mir gezahlten Beiträgen berechnet und nach nichts sonst.

Die Rente sollte eigentlich eine Versicherungsleistung sein, deren Höhe sich eben nach den gezahlten Beiträgen richtet. Genau wie bei einer privaten Rentenversicherung auch. Leider haben unsere Politiker dieses System gründlich vermurkst, obwohl schon länger absehbar ist, daß das so nicht dauerhaft funktionieren kann.

Jetzt geht es nur noch darum, den Menschen möglichst schonend und häppchenweise beizubringen, daß sie für die von ihnen nach wie vor zu zahlenden enormen Beiträge leider so gut wie nichts mehr herausbekommen werden. Das kann man ihnen natürlich so direkt nicht sagen, denn dann würden sich jetzt schon viel mehr Menschen für Schwarzarbeit entscheiden, was die Situation verschärfen würde. Also will man erst einmal die Kinderlosen damit vertraut machen, daß sie im Alter in Armut leben werden, in der Hoffnung, so wenigstens noch Unterstützung von den Menschen mit Kindern zu bekommen. Denen wird man dann später aber auch beibringen müssen, daß sie ebenfalls keine ausreichenden Renten mehr bekommen werden.

Es geht letztendlich wieder einmal darum, die Bevölkerung zu spalten und so von den wirklich Schuldigen an der Misere abzulenken.

Freundliche Grüße
von Garfield


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