Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau

Conny, Monday, 08.08.2005, 04:22 (vor 7040 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Flint am 07. August 2005 19:02:43:

Hallo Conny,

Also ich kenne das auch nur so, daß mein Vater mich gezeugt hat.

ja, das ist üblicher sprachgebrauch.
Dieser Sprachgebrauch kommt sicher nicht von nix. Ich denke, er hat seine Berechtigung. Die Leute wissen schon, wovon sie reden!

ich gehe davon aus, daß dieser sprachgebrauch aus einer zeit stammt, in der davon ausgegangen wurde, daß der mann der frau ein kind in den bauch legt. man spricht ja auch vom männlichen samen. wobei der männliche samen, wenn man ins reich der pflanzen geht, eher noch dem pollen entspricht.

wenn dem so wäre, würde das mit der zeugung ja auch so stimmen. da es aber nicht so ist, sollte man den begriff der zeugung mal an das tatsächliche anpassen.

wenn mann _und_ frau ein kind zeugen ist wieder mal eine sache weg, bei der die frau das opfer ist.

drum ist auch der vater alleine dafür verantwortlich zu machen, daß es das kind gibt.
Das finde ich nicht. Wer sagt denn überhaupt so was? Derjenige muß ziemlich bescheuert sein.
daß an dem kind zwei beteiligt waren, die das ja beide wollten, gibt das nicht her, wenn nur der vater das kind erzeugt hat…
Wieso nicht?! Der Mann hat das Kind gezeugt, die Frau hat es sich machen lassen.

und wer ist nun der zeuger wenn sich die frau am sperma im kondom bedient? da kannst du dann doch nicht mehr sagen, daß der mann das kind gezeugt hat. er war in diesem fall ja nicht mal der akteur.

Somit war sie selbstverständlich daran beteiligt. Ich würde auch sagen, sie haben es beide gemeinsam gemacht (obwohl er es gezeugt hat).

dazu reicht auch alleine die frau aus (stichwort samenbank). oder ist in deinem verständnis immer noch der mann der erzeuger der, der das sperma in der samenbank ablieferte?

ich habe das gerade in einem chat privat geschrieben bekommen: "siehste, da ist mein problem, mein exmann, hat mir 3 kinder gemacht, ..."
Da ist erst mal nichts gegen zu sagen, da wertfrei! Wenn sie ein Problem damit hat, hat sie ein Problem damit. Deshalb ist es aber noch lange nicht „böse“, was er gemacht hat. Vielleicht hat sie ein Problem mit etwas Natürlichem? ;-)

wenn der sprachgebrauch der wäre, daß mann _und_ frau ein kind zeugen, kann sie nicht mehr sagen, daß er ihr kinder gemacht hat.

der böse mann, der einer armen frau drei kinder macht.
Wieso böse?

böse, da er aus ihr die kinder machte und sie steht damit jetzt alleine da (auch wenn sie sich vom mann trennen wollte).

wenn jetzt aber beide ein kind zeugen, dann kann sich die frau daraus nicht mehr heraus reden, daß doch der mann die kinder gemacht hat.
Ich kenne das –wiederum ein Sprachgebrauch- dann so, daß man zu der Frau sagt: „Warum hast du dir dann ein Kind von ihm machen lassen?“. Man gibt ihr also sehr wohl dieselbe Verantwortung dafür (sie hätte sich ja kein Kind von ihm machen lassen brauchen)!

warum schiebst du die frau, was die zeugung eines kindes angeht in die passive rolle. die frau ist dabei die aktive. wenn sie kein kind will, dann hat sie heute sehr viel mehr möglichkeiten das zu verhindern als der mann.

im grunde ist der mann heute der passive, was das zeugen eines kindes angeht, da die frau eine nahezu 100%ige kontrolle darüber hat (unfruchtbare männer (die vasektomierten nicht berücksichtigt) ergeben das nahezu).

ähnlich gings mir auch, als ich mich von der mutter meines kindes trennte. ich bekam auch unter die nase gerieben, daß doch nur ich mit der frau geschlafen habe. so nach dem motto: du als mann hast doch das kind gemacht. die frau kann doch dafür nichts.
Wie du schon schreibst: „ich bekam auch unter die Nase gerieben… nach dem Motto: die Frau kann doch dafür nichts“. Ganz richtig stößt dir das dann auch sauer auf.
Ich würde aber trotzdem bei den normalen Begriffen bleiben. Den Fehler hast nicht du gemacht, sondern sie. Also brauchst nicht du etwas an deiner Sprache oder Betrachtung zu ändern, sondern sie müssen etwas an ihrer Sprache und Betrachtung ändern. ;-)

ich will das aber ändern, denn dann sind beide als die aktiven sichtbar. dann hat auch ein mann die chance was dagegen zu halten. mir fiel damals nichts mehr ein, obwohl ich dachte, daß doch nicht nur ich poppen wollte.

Warum auch sollten wir unser Denken den widernatürlichen Betrachtungsweisen des Feminismus’ anpassen?

was ist daran widernatürlich, wenn man einen begriff der realität anpaßt?

> > sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.

Wieso denn ‚Täter’? Ich gehe mal nicht davon aus, daß du der Meinung bist, dein Vater (oder von mir aus auch, zusammen mit deiner Mutter als ‚Mittäter’]) hätten dich verbrochen ;-)

nee. aber einem mann wird immer unterstellt, daß er doch alleine die kinder macht. vor allem wenns um das sich trennen geht bekommt der mann immer die alleinige schuld an den kindern in die schuhe geschoben.
Du hast da offensichtlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich sehe gleich im ersten Satz zwei seltsame Facetten: Es hört sich für mich so an, wie wenn jemand sagt: Dem Mann wird immer unterstellt, daß er allein ein Glas Wasser trinkt. Ich kann dazu nur sagen: Ja und? Wieso unterstellt? Was ist daran schlecht?
In Bezug auf das Kinder gemacht haben (egal, wer sie jetzt macht), sehe ich keine Schuld. Wieso Schuld?

weil die frau sich doch als opfer sehen will/muß, damit sie von allen seiten unterstützung bekommt. wie oft mußte ich lesen, daß eine frau mit ihren kindern alleine da steht ... in ihrer opferrollen suchen sie dich noch den prinzen, der sie mit den machenschaften eines anderen mannes auseinander setzt. wenn ein mann die kinder macht sollte er sie doch nach einer trennung/scheidung auch bekommen?

Statt „die alleinige … Schuld untergeschoben“ sollte es eher heißen: „…die alleinige Verursachung … unterstellt“. Wobei man selbstverständlich nicht davon reden kann, daß er allein verursacht habe, daß das Kind nun da ist. Wer ist denn mit ihm ins Bett gegangen? War sie da etwa als Traumwandler unterwegs?

nein. aber als passive.

Leute auf niedrigem Niveau versuchen gerne, Andere mittels Einreden von Schuld, unter ihre Kontrolle zu bringen. Es ist einfach ein niedriger Kontrollmechanismus.

das mußt du als mann heute doch akzeptieren, ob du willst oder nicht.

Hier eine Definition von Täter: Täter ist nach § 25 I 1. Alt. StGB, wer eine Straftat selbst begeht. In § 25 I 2. Alt. StGB ist die mittelbare Täterschaft geregelt, bei der der Täter sich zur Tatausführung eines anderen Menschen als Werkzeug bedient.

ich meine täter in form von "tat". eine tat muß nicht immer ins StGB passen. habe ein synonym gefunden: akteur.
Ja, Akteur trifft es wesentlich besser. „Täter“ ist zu 99% negativ besetzt.
Ich habe hier http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/index.html mal diese 4 Begriffe nachgeschaut:
Täter
Akteur
Schuld
Verursachung
An den Beispielen der Wortzusammensetzungen, und dem darin enthaltenen 'Sinn - Kontext' kann man gut sehen, wie sie besetzt sind.

gute seite. sowas habe ich schon gesucht.

Grüße
Flint

freundliche grüße
Conny


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