Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sterblichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen ...

Flint, Friday, 19.08.2005, 13:05 (vor 7028 Tagen)

Reiner H. Dinkel und Marc Luy
Natur oder Verhalten? - Ein Beitrag zur Erklärung der männlichen Übersterblichkeit durch einen Vergleich von Kloster- und Allgemeinbevölkerung

Verlag Leske + Budrich, Opladen, Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Jg. 24, 2/1999, S. 105-132, ISSN 0340-2398

Ob für die Sterblichkeitsunterschiede zwischen Frauen und Männern biologische oder Verhaltensfaktoren verantwortlich sind ist nach wie vor ungeklärt.

Um zur Beantwortung dieser Frage beizutragen wurde mittels einer Mortalitätsanalyse bei 8 400 bayerischen Nonnen und Mönchen untersucht, ob es bezüglich dieser geschlechtsspezifischen Mortalitätsdifferenzen und bezüglich der allgemeinen Sterblichkeitsverhältnisse Unterschiede zwischen Kloster- und Allgemeinbevölkerung gibt.

Für einen adäquaten Vergleich der beiden Bevölkerungsgruppen wurden für die bayerische Klosterbevölkerung nach dem Verfahren von Chiang Periodensterbetafeln für die Jahre 1910-1940 und 1955-1985 erstellt und mit den vollständigen deutschen Sterbetafeln 1924/26 und 1970/72 verglichen.

Während sich bei der deutschen Allgemeinbevölkerung der Unterschied im Parameter Lebenserwartung von Frauen und Männern seit dem Zweiten Weltkrieg deutlich vergrößerte, blieb diese Differenz bei der bayerischen Klosterbevölkerung während des Untersuchungszeitraums 1910-1985 konstant zwischen 0 und 2 Jahren zugunsten der Nonnen. Dabei resultiert dieser Unterschied zur Allgemeinbevölkerung infolge der nahezu identischen Sterblichkeit von bayerischen Nonnen und deutschen Frauen ausschließlich aus den vergleichsweise schlechten Überlebensverhältnissen der Männer der Allgemeinbevölkerung, deren Mortalitätsfortschritte deutlich hinter denen von bayerischen Nonnen, Mönchen und deutschen Frauen zurückblieben.

Demnach sollten biologische Ursachen für die wachsenden geschlechtsspezifischen Sterblichkeitsunterschiede nicht verantwortlich sein.

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