Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sozialer Streß und Todesberufe, nicht Testosteron

SiliKat, Saturday, 20.08.2005, 02:50 (vor 7028 Tagen) @ reinecke54

Als Antwort auf: Re: Sterblichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen ... von reinecke54 am 19. August 2005 12:10:

Hallo Reinecke !

"Und ausserdem: was sind biologische, und was unbiologische
ursachen?"

Das ist allerdings eine vernünftige Frage. Sie läßt nämlich vernünftige Antworten zu.

Unbiologische Todesursachen bei Männern sind u.a. alle diejenigen Mißstände, die Eugen bzw. MANNdat den Abgeordneten vorlegten, und auf die wir, z.B. durch Frau Walterin Altmutter, so maßlos dumme und überhebliche Antworten zu hören bekommen haben. Es sind mittelbare Todesursachen, die also nicht plötzlich zum Tod führen, diesen aber begünstigen wie z.B.

- Verlust des Vaters, Übermutterung,

- mehr Schulstreß durch schlechtere Benotung und weniger Förderung,

- höhere Arbeitslosigkeit,

- häufigere Verurteilung,

- Verlust des Sorgerechts,

- häufigere Obdachlosigkeit durch gesteigerte Erwerbsobliegenheit bei Unterhaltspflicht,

- verspätete Krebsvorsorge,

- höheres Renteneintrittsalter (also längere Lebensarbeitszeit),

- überhaupt soziale Benachteiligungen jeder Art. Sie begünstigen Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie den Suizid.

Dann gibt es natürlich auch die unmittelbaren sozialen Todesursachen, resultierend aus der Tatsache, daß unfallträchtige Berufe fast nur von Männern ausgeübt werden, als da wären:

- Berufskraftfahrer,

- Entsorgungswesen (Müll, Abwasser),

- Bergbau ,

- Militär (auch in Friedenszeiten unfallträchtig), usw.

Wohlgemerkt: die Listen der mittelbaren und unmittelbaren unbiologischen, also sozialen Todesursachen bei Männern sind hier ganz unvollständig. Sie ließen sich leicht ergänzen; jedem von uns fiele dazu noch etwas ein. Umso mehr wundert mich, daß Einwendungen, wie du, Reinecke, sie erhoben hast, überhaupt auftreten können.

Vielleicht ist der Tod einfach ein zu bedrückendes Thema, als daß man über seine verursachenden Umstände gerne nachdenkt. Genauer gesagt, es handelt sich um ein tiefverwurzeltes Tabu. Ich muß offen sagen: die Tatsache, daß selbst Leute, die sonst um jeden Cent feilschen (ich meine nicht dich !), sich über ein paar Jahre (!) Lebenszeit mehr oder weniger oft keine Gedanken machen, befremdet mich.

Ich denke, die sexistische Konditionierung oder soziale Gehirnwäsche (Männer können nicht Opfer sein; sie haben eine Schuld zu begleichen) trägt hierzu das Ihre bei. Wie soll frau auch Krieg gegen die Hälfte der Menschheit führen, wenn diese, ohnehin stärker, nicht in ihre eigene Tötung passiv einwilligt, ja sie schließlich selbst betreibt ?

SiliKat


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