Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Sterblichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen ...

SiliKat, Friday, 19.08.2005, 14:12 (vor 7028 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Sterblichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen ... von Flint am 19. August 2005 10:05:36:

Danke für diesen Beitrag. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind potenziell explosiv.

Es wird immer Leute geben, die behaupten, Männer seien zum vorzeitigen Ableben aus biologischen Gründen "verurteilt". Sie sind verurteilt, aber nicht biologisch, auch nicht juristisch, sondern durch Machtverhältnisse.

Bei Machtverhältnissen, die zum vorzeitigen Tod von Menschen oder Menschengruppen führen, können Straftaten vorliegen. Sie unterliegen dem Strafrecht. Es kann auch Völkermord vorliegen. Der unterliegt dem Völkerrecht. Es kann auch Krieg die Ursache sein. Der ist nur noch bedingt rechtlich zu fassen, zumal er sich auch dann oft über die gesetzten Normen hinwegsetzt.

Krieg wiederum kann mit militärischen Mitteln geführt werden - oder auch nicht.

Es gibt daher Kriege, in denen die Mittel gar nicht handgreiflich sind. Und es gibt Kriege, in denen die Schlachtfelder nicht sichtbar sind. Wir sollten nun nicht annehmen, daß es sich dabei gleisam um marginale Kuriositäten handelt, oder um begriffliche Erweiterungen der Poesie halber.

Es gibt hierfür ein Extrem, genauer gesagt ein Krieg, an dem vielerlei extrem ist. Sein Schlachtfeld ist der Mutterbauch, seine Kriegsherrin die Mutter, seine Kriegsführung asymmetrisch bis zum Äußersten, seine Opferzahl in wenigen Jahren höher als bei jedem bisher bekannten Völkermord, seine Rechtfertigung die zynischste, die jemals ausgesprochen worden ist. Er macht unser Bild von der Frau und Mutter erst vollständig.

Es gibt aber noch eine Steigerung. Es gibt einen Krieg, bei dem die Opfer konditioniert sind, an ihrer eigenen Vernichtung mitzuwirken. Hier ist ein Schlachtfeld nicht nur nicht mehr sichtbar; es ist nicht einmal mehr lokalisierbar. Tendenziell ist es ausgebreitet um die ganze Erde. Ferner, es gibt keine definierten Todesursachen mehr - es sei denn, man legt sich fest auf den Begriff "Streß". Der kommt in diesem Zusammenhang aus der Biologie. Da geht es dann um Artensterben.

Sexistinnen wissen, worum es geht. Ich meine nicht diejenigen, die in frei verkäulichen Büchern die Reduzierung von Männern auf 10 % ihres Bestandes fordern. Ich meine diejenigen, die Politik machen und von unseren Einkünften leben. Sie sagen auf diesbezügliche Fragen, Männer sterben an ungünstigen, riskanten Lebensweisen. In Halbwelt-Milieu sagt man, Männer sterben an Kugeln. Man gibt dort allerdings zu, sie stürben nicht freiwillig.

Ich hätte noch eine Aufgabe für Mathematiker/Statistiker.

Nehmen wir an, deutsche Männer hätten seit Ende des Zweiten Weltkrieges die gleiche Lebenserwartung gehabt wie Frauen; oder das Mortalitätsverhältnis liege zumindest so wie in der Untersuchung, die Flint referierte. Multiplizieren wir das Plus an Lebenserwartung (6-7 Jahre) mit der Zahl der Männer, die seitdem in Deutschland zur Welt gekommen sind. Die so gewonnene Zahl teilen wir durch ein mittleres erreichbares Lebensalter. Das ergäbe das Äquivalent einer fiktiven Zahl von Männern, die hätten leben können, tatsächlich aber nicht gelebt haben. Es handelt sich um den Gleichwert einer Massentötung. Wieviele Millionen sind das ?

Wir sollten dies Thema unbedingt weiterverfolgen. Nicht, daß mir daran gelegen wäre, Männer nur als Opfer darzustellen. Männer sind mehr, sie sind die Gestalter der Evolution, sind die Schöpfer (Frauen die Abschöpfer). Im Moment allerdings ist dieser ihr Daseinssinn infrage gestellt.

SiliKat


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