Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: "Für Frauen tun wir alles" @Garfield

Garfield, Wednesday, 31.08.2005, 15:46 (vor 7016 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: "Für Frauen tun wir alles" @Garfield von Lucius I. Brutus am 31. August 2005 11:35:

Hallo Lucius!

Wieso netter Versuch? Deine Abneigung gegen die Grünen teile ich voll und ganz.

Du hast sicher auch recht mit dem, was du hier geschrieben hast. Aber ich denke trotzdem, daß die Tatsache, daß die Grünen Regierungspartei geworden sind, die "Feminisierung" der Partei noch beschleunigt hat. Weil nun einfach die "alten Ökos" noch unbequemer wurden, die Radikalfeministinnen jedoch nicht.

Aus den Reihen von CDU/CSU oder FDP hört man natürlich andere Töne, weil die ja gerade auch auf die Wähler spekulieren, die von den Grünen oder auch von Rot/Grün enttäuscht sind. Das heißt aber nicht, daß Schwarz/Gelb später, wenn sie an der Macht sind, keine Berufsfeministinnen unterstützen wird. An den Ungerechtigkeiten beim Unterhaltsrecht werden sie auch kaum etwas ändern. Ganz im Gegenteil: Gerade konservative Kreise finden es doch ganz normal, daß der Mann die Verantwortung für die Ernährung der Familie hat. Das hat zwei Konsequenzen:

Erstens bleibt den Männern diese Verantwortung erhalten, und die Gesetze, die sie darauf festnageln, werden kaum gekippt werden.

Zweitens muß man irgendwie versuchen, die weniger konservativen Wähler positiv zu beeindrucken. Das versucht man dann durch weitere "Frauenfördermaßnahmen", mit denen man zeigen möchte, daß man doch eigentlich gar nicht konservativ, sondern fortschrittlich wäre. Denn der "politisch korrekte" Wähler betrachtet "Frauenförderung" eben als Indikator für Fortschritt.

Im Endeffekt bleibt es dann so, daß Männer zwar weiterhin auf ihre alte Ernährerrolle festgelegt werden, jedoch durch zunehmende Benachteiligung am Arbeitsmarkt immer weniger Chancen bekommen, dieser Rolle gerecht zu werden.

Am Anfang stehen zwar völlig unterschiedliche Standpunkte, am Ende kommt jedoch dasselbe heraus. Weil sich jede größere Partei letztendlich dem Zeitgeist beugt. Und der ist nun einmal feministisch geprägt. Ändern kann man das nur, indem man den Zeitgeist ändert. Das ist nur leider nicht so einfach.

Freundliche Grüße
von Garfield


gesamter Thread:

 

powered by my little forum