Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die 1 Millionen Euro-Frage

Rüdiger, Tuesday, 25.10.2005, 03:41 (vor 6961 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Die 1 Millionen Euro-Frage von Daddeldu am 25. Oktober 2005 00:11:55:

Hallo Rüdiger,

Grund: Automatisierung macht Güter erst für die breite Masse erschwinglich und führt damit erst zu signifikanter Nachfrage, welche Arbeitsplätze schafft und sichert, während der allgemeine Wohlstand dramatisch wächst.

Hier in Deutschland und anderen westlichen Ländern wächst er aber nimmer, [/i]
Was, der Wohlstand? Natürlich wächst der, nur eben nicht mehr so schnell.

Unsinn, die Löhne stagnieren, während die Abgaben steigen ... Ja, klar, wir haben einiges an elektronischem Firlefanz, was die Leute um 1970 nicht hatten, etwa diesen PC hier, an dem ich sitze, aber viele wichtige Dinge haben sich unverhältnismäßig verteuert. Autos etwa oder Häuser. Ein Quadratmeter des Grundstücks, auf dem ich hier sitze, kostete 1971 29,- DM. Jetzt zahlt man in der Gegend über 400 DM = 200 Euro. Das ist das 13fache. Löhne und Gehälter sind allenfalls auf das drei- bis vierfache gestiegen. Ähnlich Autos: 4 Monatsgehälter gab meine Mutter 1972 für einen VW Käfer aus, für den Golf IV von 2003 hätte eine Frau in vergleichbarer beruflicher Position (junge Studienrätin) etwa SECHS Monatsgehälter hinlegen müssen. Bessere Ausstattung? Auf die pfeif ich, mit dem Käfer konnte man auch überall hinkommen ... Schon vor Jahren hieß es in einer Fernsehreportage, erstmals müßten die jungen Leute in den USA mit der Tatsache klarkommen, daß es ihnen heute schlechter gehe als der Elterngeneration um 1970 - und das blüht uns Westeuropäern heute auch ....

weil die Konkurrenz der "Neuen" (Osteuropa, China, Indien) auf das Lohnniveau drückt. [/i]
Nein, weil die Löhne in Deutschland zu hoch sind,

... im Vergleich zu diesen neuen, ja. Du drückst dasselbe in anderen Worten aus.

>Aber erstens stößt so was auch irgendwann auf ökologische Grenzen (wenn China sich massenmobilisiert, wie jetzt beginnend, dann Prost Mahlzeit mit Ölpreis und Ölreserven), [/i]

Schon seit über 200 Jahren gibt es die Unkenrufe, die Ressourcen würden bald ausgehen. Diese beruhen immer auf falschen Annahmen. Ein Buch, das Dich von 50 % Deines Pessimismus heilen kann ist „Apokalypse No!“ von Bjørn Lomborg.

... und die anderen 50 % bleiben. Auch wenn immer wieder neue Ölvorkommen entdeckt werden: Irgendwann ist's aus damit.

drittens sind Märkte auch irgendwann gesättigt. [/i]
Genau das bestreite ich. Das gilt vielleicht für einzelne Märkte (einzelne Produkte), aber dann verlagert sich die Nachfrage eben auf etwas anderes.

Das Essen kann noch so lecker sein *rülps*, genug ist halt genug ....


Ich glaube, ich würde das meiste davon in festverzinslichen Wertpapieren anlegen,

Warum? Was hättest Du davon?[/i]

Zinsen :-)

>Willst Du Dir später etwas noch größeres kaufen? Nur dann macht Sparen Sinn.
[quote][/quote]

Mag sein, aber ebenso albern find ich es, sich etwas zu kaufen, nur weil man das Geld dazu hat. Ohne inneren Wunsch und Antrieb.

[quote]mir allenfalls die eine oder andere Reise gönnen und etwas Renovierung für mein Haus. Aber einen Videorekorder z. B. habe ich schon, und ich sehe keinen Grund, einen neuen anzuschaffen,
Nicht vielleicht ein DVD-Recorder? Ist bedienungsfreundlicher.
[/quote]

Tatsächlich? Ich habe erstmal festgestellt, daß ich damit einen aus den USA bezogenen Spielfilm nicht anschauen kann, weil er irgendeine Codierung enthält, die verhindern soll, daß Spielfilme vorzeitig international verbreitet werden.

[quote]Auch zu einem Zweitfernseher sehe ich eigentlich keinen Grund,
Aber vielleicht einen schöneren, größeren? Einen Beamer? Würde das nicht besser zu Deinem neuen DVD-Recorder passen?
[/quote]

Das Fernsehprogramm wird dadurch auch nicht besser, mein Lieber.

[quote]Den Kaufrausch mancher Menschen, wenn sie zu Geld kommen, kann ich nicht nachvollziehen.
Hach, jedes mal, wenn ich die Millionen-€-Frage stelle, treffe ich auf außergewöhnlich genügsame Menschen.
[/quote]

Ich glaub nicht, daß die so außergewöhnlich sind. Die sind einfach ganz normal und auf dem Teppich geblieben.

Aber wenn Du noch mal nachdenkst, z. B. über Themen wie Auto, Stereoanlage, Computerequipment, Kleidung, Bücher, Einrichtung, dann fällt Dir ja vielleicht doch noch der eine oder andere Wunsch ein.

Das eine oder andere, ja, du sagst es. Damit sind dann ein paar tausend Euro pro Jahr weg, aber nie und nimmer eine Million. - Vielleicht liegt es auch daran: Wenn man sich auf einmal einen Rolls Royce leisten KANN, wird er mit einem Mal uninteressant und albern.

Aber egal, es kommt für unsere Betrachtung natürlich nur darauf an, dass die meisten Menschen keine solchen Asketen sind wie Du

Ich bin kein Asket.

gibt immer genug Nachfrage, egal wie viel automatisiert wird.

Das bezweifle ich. Gesättigte Märkte können für die Hersteller durchaus ein Problem darstellen.

Gruß, Rüdiger


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