Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Vorräte an Öl und Bedürfnissen reichen noch lang

Rüdiger, Wednesday, 26.10.2005, 20:20 (vor 6959 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Die Vorräte an Öl und Bedürfnissen reichen noch lang von Daddeldu am 26. Oktober 2005 00:54:26:

Hallo Rüdiger,

Was, der Wohlstand? Natürlich wächst der, nur eben nicht mehr so schnell.

Unsinn, die Löhne stagnieren, während die Abgaben steigen ... Ja, klar, wir haben einiges an elektronischem Firlefanz, was die Leute um 1970 nicht hatten, etwa diesen PC hier, an dem ich sitze, aber viele wichtige Dinge haben sich unverhältnismäßig verteuert. Autos etwa oder Häuser. Ein Quadratmeter des Grundstücks, auf dem ich hier sitze, kostete 1971 29,- DM. Jetzt zahlt man in der Gegend über 400 DM = 200 Euro. [/i]
Es ist aber nicht mehr dieselbe Gegend wie 1971.

Doch. Ich hab mein Haus nicht versetzt ;-) Und auch die soziologische Zusammensetzung der Bevölkerung ist jetzt in etwa die gleiche. ÜBERALL hier in Ba-Wü, wo die Wirtschaft noch gut läuft, sind diese Wahnsinnspreise für Immobilien zu beobachten, und wir können ja nicht überall eine gehobene Wohnlage haben ;-)

>Allerdings muss ich Dir bei Bodenpreisen sogar Recht geben - was aber nichts an der Tatsache ändert, das immer mehr Leute in Einfamilienhäusern wohnen, und dass der Durchschnittsdeutsche immer mehr Wohnfläche zur Verfügung hat.

Deutschland hat meines Wissens neben der Schweiz immer noch eine der niedrigsten Immobilienbesitzerquoten - gut 40 % - wohingegen im (bis zuletzt noch relativ armen) Irland 90 % im eigenen Haus sitzen, wenn auch vielleicht in einem popligen.


4 Monatsgehälter gab meine Mutter 1972 für einen VW Käfer aus, für den Golf IV von 2003 hätte eine Frau in vergleichbarer beruflicher Position (junge Studienrätin) etwa SECHS Monatsgehälter hinlegen müssen.

Einen Wagen mit dem Standard eines 1972er VW Käfer bekommt die junge Studienrätin aber für weniger als vier Monatsgehälter. Ist dann halt ein Lada oder so. Du musst schon vergleichbare Sachen vergleichen.

Tu ich ja. Der Käfer war ein Auto der unteren Mittelklasse, der Golf wurde als sein Nachfolger angepriesen und ist auch ein Auto der unteren Mittelklasse - voilà! Der Golf von 2005 ist der Nachkomme des Käfers von 1960. Natürlich ist der Golf heute besser ausgestattet, aber was nützt uns das, wenn er immer teurer wird? Geräte wie Fernseher oder Waschmaschinen sind heute AUCH erheblich besser ausgestattet als 1960 und TROTZDEM, in Wochenlöhnen ausgedrückt, vergleichsweise billiger geworden, viel billiger sogar - Autos nicht. Das ist um so ärgerlicher, als Autos eine sehr große Investition sind, für viele die größte überhaupt, die sie tätigen.

Schon vor Jahren hieß es in einer Fernsehreportage, erstmals müßten die jungen Leute in den USA mit der Tatsache klarkommen, daß es ihnen heute schlechter gehe als der Elterngeneration um 1970 - und das blüht uns Westeuropäern heute auch .... [/i]
Und wahrscheinlich hat der Reporter geglaubt, was er da gesagt hat, genau wie Du es glaubst. Richtig ist es deswegen noch nicht.

Der gesetzliche Mindestlohn ist dort heute kaum höher als 1965 ... Und eine theoretische Marke ist das auch nicht, viele leben von Löhnen dieser Höhe ....

Gruß, Rüdiger


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