Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Helmut Newton

Conny, Monday, 19.12.2005, 16:29 (vor 6905 Tagen) @ Optimist

Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Optimist am 18. Dezember 2005 18:20:

Hi Conny,
>Ich finde das nicht schlimm, wenn sich der Staat nicht in dieses Machtgefüge einmischen würde. Der Mann wurde ja entmachtet. Das Thema Anziehung des anderen Geschlechts ist bei mir schon flöten gegangen. Die Dominanz der Frau macht sie unatraktiv.
Der Staat kann vieles versuchen - aber er kann keine "Dominanz der Frauen" herbeiführen. Mach über Dich hat nur derjenige dem Du dies gestattest. Frauen geniessen gewiss viele Vorteile und die Diskriminierungen und Schieflagen im Rechtssystem sowie die Vorurteile der Medien und vieler Entscheidungsträger sind zwar ein Ungerechtigkeiten die es zu beseitigen gilt, aber man sollte sich den Spass am Leben nicht nehmen lassen.

Da habe ich ein paar Frauen kennen gelernt, die ihre Rechte und Möglichkeiten ganz gut kannten. Gerade Frauen ab in etwa 30 kennen ihre Rechte doch gut. Viele haben schon eine Scheidung hinter sich und kennen ihre Rechte schon, die sie, wenn es aus, ist all zu oft Anwenden.

Lieber einsam als mit einer Frau zweisam auf Zeit mit den demütigenden Racheakten der Frauen wenns aus ist.

Man sollte die Kirche schon im Dorf lassen und Probleme nicht künstlich aufblähen, nur weil es "die Anderen" auch tun. Man verliert an Glaubwürdigkeit wenn man übertreibt.

Dazu brauche ich nur mein bisheriges Leben mit Frauen erzählen und ich werde glaubwürdig. Alleine beim Wort Frau denke ich an nichts Gutes.

Mag sein, dass viele Männer aus gegebenen Gründen kein Interesse an Kinder und oder einem Trauschein haben - aber die prinzipielle Idee der Sexualität ist wohl kaum abhandengekommen.

Sexualität gehört zum Menschsein. Leider ist das in Deutschland einseitig für den Mann ein Himmelfahrtskommando.

>Persönlich fände ich einen vielleicht "Future Day" in dem man den Schülern die wohl vorhandene Hämmnis nimmt, nicht doch vielleicht typische Berufe des anderen Geschlechts zu lernen. Wenn Mädchen nicht mehr soviele Mädchen typische Frauenberufe lernen muß das vielleicht vorhandene Loch auch durch Männer aufgefüllt werden.
Wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe welches allen Kindern alle Berufsoptionen darlegt, dann würde sich die Thematik mittelfristig von alleine erledigen. Ich bekomme eine Gänsehaut wannimmer irgendwer versucht an der Demographie herumzumanipulieren.

Dann müßte man auch den Fortschritt einfrieren.

>Dann dürfte ich keinem Bild einen Titel geben. Denn schon damit beeinfluße ich den Betrachter. Wenn ich z.B. einen Mann an einen Weihnachtsbaum stelle, Kinderspielzeug (verpackt so gut das geht) ist dabei und ich gebe dem Bild den Titel "Weihnachten alleine" dann wissen die meisten, was das Bild aussagen soll. Gebe ich dem Bild keinen Titel, dann kanns alles mögliche sein.
Über die Betitelung von Kunst gab es ja schon die heftigsten Auseinandersetzungen der gebildeten, halbgebildeten und eingebildeten Kunstkritiker. Auf jeden fall aber sollte der Titel das widerspiegel, was es ist und nicht was es vielleicht mal werden sollte. Was Du da mit dem Titel "Weihnachten alleine" andeutest ist eine vorweggeneommen Interpretation. Die sollte man IMO offen lassen - und wie Du siehst kommt die Serie von Stefan Rohner ja auch ohne Erläuterungen aus.

Es gibt dazu schon auch Erläuterungen. Die Serie trägt den Untertitel "scheinwelten". Entstanden ist die Serie durch ein Projekt hier: http://4raum.de/projekte/scheinwelten/index.html

Es soll auch noch speziell den Frauen gewidmet sein, denn muß auch noch zum Frauentag 2004 gemacht worden sein. Das hat viele verwirrt ;-)
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128338

>Das dürfte in einer 600 000 Einwohner Stadt nicht gerade einfach sein, seine Bilder ins Rathaus zu bekommen. Noch dazu hat diese Stadt einen zielich hohen Anteil an Fotodesignern. Die Räumlichkeiten, die man mir schon anbot, hätten es alle nötig gemacht, daß ich die Rahmen selbst besorgen muß.

Ich selbst war vor einem Jahr im Gespräch mit einer Verkaufsgalerie, die Interesse an Fotografien der Industriekultur im Ruhrpott hier hatte. Gescheitert ist das ganze durch mich, da ich mich mit den bestehenden Gesetzen damals nicht richtig auskannte und die Bilder der Galerie dann zu teuer geworden wären. Ich bin einfach meine eigene Wanderausstellung und habe fast immer Abzüge im Format 10 mal 15 cm dabei.

[/i]
Was wollten Die Dir denn für Vertragsbedingungen aufdrücken, als dass die Bilder zu teuer geworden wären - und welche Gesetze meinst Du?

Es ging Hauptsächlich um mein nicht Wissen der "Panoramafreiheit". Ich habe die Zeche Zollverein fotografiert und dachte, daß ich so ein Bild nicht ohne weiteres kommerziell nutzen darf. Diese Galerie wollte sich dann um die Rechte kümmern und bekam einen ziemlich hohen Betrag genannt. Das Bild wurde dann uninteressant. Ich selbst hatte damals kein Internet und konnte auch niemenden fragen. Heute bin ich diesbezüglich klüger.

> > Der Betrachter wendet sich ab wenn es nicht ansprechend ist - mit Schönheit hat das nix zu tun. Angesprochen fühlt er sich nur dann, wenn eine Neugier geweckt oder eine Emotion induziert wird.

Im Web habe ich die Erfahrung gemacht, daß Bilder, die schon im Vorschaubild schön und vielleicht noch dazu Interessant wirken häufiger geklickt werden als Bilder, die nicht auffallen. Von daher gibts von mir einfach genug Bilder mit satten Farben.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/4569/display/3081896
Das ist z.B. eins von meinen Bildern. Mehr habe ich dort auch nicht mehr. Was es tatsächlich ist, verschweige ich dort standhaft. Interessant ist an den Kommentaren auch die Vielfalt, was es denn sein könnte. Es wurde zu einem Bilderrätsel ohne Auflösung. Ein paar wurden gleich sauer, weil ich es nicht Auflöse, obwohl ich das Bild nie als Bilderrätsel ausstellen wollte.

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Hey - klasse Bild. Meine Vermutung ist, dass es ein Ledersessel oder ein Autositz ist. Aber neugierig macht es auf jeden Fall.

Danke. Den zweiten Satz überlesen, wenns ein Geheimnis bleiben soll:
Leder ist ja schon mal gar nicht so verkehrt. Es war aber mal menschliche Haut.

>Diese Stimmung findet sich auch auf vielen meiner Bilder wieder. Manche Aussagen waren auch schon, daß meine Bilder leblos seien und meinten das negativ. Für mich war es aber mehr Lob als Tadel.

Was hat Melancholie mit Leblosigkeit zu tun?

Die Ruhe. Die Stille. Ich muß dazu sagen, daß ich damals eher Landschaften zeigte. Heute gefallen mir die meisten der damals entstandenen Bilder auch nicht mehr.

>Och, da hatte ich auch schon eine 50 jährige, die herumzickte wie ein Teeny. Davor war ausgemacht, daß ich Bilder zeigen darf, solange man den Kopf nicht sieht und hinterher gefiel sie sich auch ohne Kopf auf meinen Bildern nicht. Und die Frau fotografiert selbst!
(...)

Da tut sich bei mir so langsam auch mal was. Es ist allerdings nicht einfach, einem Menschen ein Bild von sich zu zeigen, auf dem er sich nicht so sieht, wie er sich gerne sehen will. [/i]

Deshalb meinte ich ja auch, nach Leuten zu suchen die eine Geschichte erzählen wollen. Mit ein bisschen überredung sehen die ein, dass es mehr auf Ehrlichkeit denn aud Schönheit ankommt. Wenn Du Deine Serie über entsorgte Väter machst, dann wird eine wesentlich eher zustimmen dem das Gefühl aus dem Leibe spricht was das Bild erfasst hat.

Wenn ich eine Serie über "entsorgte Väter" mache, lenke ich doch durch den Titel schon wieder die Betrachter gezielt auf ein Thema.

>Ich habe diese Serie schon als ich sie das erste mal sah gleich in dem Kontext Familie gesehen.
Das ist ja auch nahezu unübersehbar. Es hätte IMO trotzdem nicht die Masken gebraucht um verständlich zu sein.

Stimmt. Zum Thema "Scheinwelten" passen sie aber. Wenn ich mir die Kommentare unter http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128338 durchlese, kommt dabei niemand auf das Thema Familie. Einmal laß ich was von verlassenen Kindern.

>Stimmt. Es läßt mehr Raum für eigene Interpretationen. Die kann dann aber auch breiter gestreut sein.
Und was ist daran schlimm? Das angesprochene Thema ist ja genausosehr viel zu vielschichtig für monokausale Erklärungsversuche.

Stimmt. So langsam komme ich dem Thema doch näher, wie ich das herüber bringen kann. Ich darfs nur nicht mit der Brechstange (Wie kann ich die nur ablegen? Die habe ich bei der ganzen Problematik immer wieder dabei bzw. ich nehme sie dazu, um aufzufallen.) machen.

Stell Dir mal das andere Bild, dass mit den Masken, vor - nur ohne die Masken. Klar hätte man nun nicht mehr absolute Eindeutigkeit mehr, aber alle Interpretationsansätze liegen in einem engen Radius um das Kernthema und die verschiedenen Richtungen aus denen es dann betrachtet werden kann entsprechen der Vielschichtigkeit des Problems. Die Konturen des angesprochenen Problems sind ja nicht annähernd so klar wie es das Bild vermuten lässt.

Dann hätte es die Wirkung der Bilder auf uns total verfehlt, da hinter den Masken die Kinder von Stefan Rohner steckten :-).

Freundliche Grüße
Conny


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