Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Calmy-Rey ruft zu mehr Frauenbewegung auf

Garfield, Monday, 06.02.2006, 17:50 (vor 6872 Tagen) @ Arkander

Als Antwort auf: Calmy-Rey ruft zu mehr Frauenbewegung auf von Arkander am 05. Februar 2006 20:14:

Hallo Arkander!

Bezeichnend ist ja wieder dieser Satz: "Man dürfe die Augen auch nicht verschliessen vor der Tatsache, dass die Gleichstellung in Ländern mit Frauenquoten viel weiter fortgeschritten sei."

In dem Zusammenhang fällt mir eine Studie ein, in der der Frauenanteil an Führungspositionen in mehreren europäischen Ländern verglichen wurde. Dabei kam heraus, daß dieser Frauenanteil in Ländern, die eher als "patriarchal" organisiert gelten, wie z.B. in der Türkei, auffällig höher war als in Ländern, in denen es massive "Frauenförderung" gibt, wie z.B. in Deutschland.

Das bedeutet also:

viel "Frauenförderung" = wenig Frauen in Führungspositonen
wenig "Frauenförderung" = mehr Frauen in Führungspositionen

Wie läßt sich das erklären? In Ländern, in denen Frauen und Mädchen nicht überall Extra-Würste gebraten bekommen, müssen sie im Beruf dieselbe Leistung bringen wie die Männer. Das motiviert sie natürlich stärker zu echter Leistung. Noch mehr scheint sich aber die fehlende "Mädchenförderung" in den Schulen auszuwirken. In dieser Studie wurde auch festgestellt, daß Länder wie die Türkei im Unterricht wenig Wahlmöglichkeiten haben. Da müssen alle denselben Unterricht mitmachen, unabhängig vom Geschlecht. In Ländern wie Deutschland dagegen gibt es viel mehr Möglichkeiten, unangenehme Fächer geringer werten zu lassen oder gar ganz abzuwählen. Jungen nutzen das oft weniger, weil sie nach wie vor dazu erzogen werden, später die Ernährerrolle zu übernehmen und sich dazu auf Berufe konzentrieren müssen, die ihnen dies ermöglichen. Dazu wiederum müssen sie auch die dafür nötigen Schulfächer mitnehmen. Mädchen dagegen stehen weit weniger unter Druck und können es sich so mehr leisten, einfach nur ihren momentanen Interessen zu folgen. Wenn man ihnen dann auch noch die Möglichkeit gibt, unbeliebte Schulfächer einfach abzuwählen oder sie für die Zeugnisnote geringer zu werten, dann nutzen sie das häufiger als Jungen. Das bringt ihnen dann zwar beste Schulzeugnisse, aber sie erwerben so eben häufiger nicht die Grundkenntnisse, die sie später bräuchten, um auf eine Führungsposition zu gelangen. Überhaupt dürfte der Drang dazu auch umso schwächer sein, je mehr man ohne eigene Leistung von überallher geschenkt bekommt.

Diese Zusammenhänge wollen die etablierten Berufsfeministinnen selbstverständlich nicht sehen, denn wenn sie sie sehen würden, müßten sie eingestehen, daß es nicht nur den Männern, sondern auch den Frauen ohne sie besser ergehen würde. Damit würden sie aber ihre gesamte berufliche Existenz negieren. Dann wäre Schluß mit dem gut bezahlten Posten für äußerst wenig Arbeit.

Also verbreiten sie fleißig weiter solchen Dummschwätz.

Freundliche Grüße
von Garfield



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