Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Eklat: Schweizer Bundesrätin düpiert angehende männliche Diplomaten

Maesi, Tuesday, 07.02.2006, 21:09 (vor 6871 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Eklat: Schweizer Bundesrätin düpiert angehende männliche Diplomaten von Scipio Africanus am 07. Februar 2006 14:52:

Hallo Scipio

Und hier noch ein sehr aufschlussreiches Interview :
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/590443.html
Sehr aufschlussreich ist der Titel : "Frauen sind sicher mindestens so gut": Warum nicht einfach sagen, was frau denkt, nämlich : Frauen sind besser.

Sehr aufschlussreich auch die Antwort auf folgende Frage:

Tagi: 'Verstoesst das EDA mit dieser Praxis nicht gegen das Diskriminierungsverbot im Gleichstellungsgesetz?'

Frey Nakonz: 'Das Gleichstellungsgesetz zielt auf die Gleichstellung von Maennern und Frauen vor dem Hintergrund, dass in der Regel die Frauen diskriminiert sind. Die Praxis des EDA hilft also der Erfuellung des Gleichstellungsgesetzes.'

Schoen, wie eine Gleichstellungsbeauftragte das Gleichstellungsgesetz unverhohlen in aller Oeffentlichkeit sexistisch interpretiert. Geschlechterdiskriminierung verstoesst offensichtlich nicht gegen Verfassung und Gleichstellungsgesetz, sofern Maenner diskriminiert werden. Fuer mich ein Grund mehr diese 'politischen Kommissare', die sich ueber Verfassung und Bundesgesetze hinwegsetzen, endlich ersatzlos abzuschaffen; das wuerde naemlich ebenfalls 'der Erfuellung des Gleichstellungsgesetzes dienen' angesichts der massiven weiblichen Ueberzahl in den Gleichstellungsaemtern und -stellen.

Ebenfalls recht erhellend folgendes:

Tagi: 'Die sechs Maenner waeren aber wohl aufgenommen worden, wenn sie weibliche Geschlechtsorgane haetten.'

Frey Nakonz: 'Das ist eine Unterstellung.'

Schauen wir, wie sich EDA-Sprecherin Carin Carey gegenueber Facts dazu aeusserte:

'Das seien die besten Kandidaten auf Grund ihrer Leistungen im Concours gewesen, erklaert EDA-Sprecherin Carine Carey diplomatisch; sie muss aber auch bestaetigen: «Die Chancengleichheit spielte auch eine Rolle.»'

Somit ist das eben keineswegs eine Unterstellung, wie die EDA-Gleichstellungsbeauftragte entruestet behauptet; vielmehr wird die Relevanz des Geschlechts fuer die Besetzung der Stellen vom EDA offen zugegeben.

Beachten wir in diesem Zusammenhang auch noch, was der EDA-Sprecher Jean-Philippe Jeannerat gegenueber der NZZ dazu sagte:

'EDA-Sprecher Jean-Philippe Jeannerat sagt auf Anfrage, man habe den sechs abgelehnten Maennern den Entscheid mitgeteilt und ihnen angeboten, sich zu vereinfachten Bedingungen bei der naechsten Ausschreibungsrunde, die in einem Jahr endet, wieder zu beteiligen. Die Frage, was denn mit den Maennern passiere, wenn sich dann wieder nicht genuegend Frauen qualifizierten, kann Jeannerat nicht beantworten. Er gehe aber davon aus, dass auch bei der naechsten Rekrutierungsrunde an der Geschlechterparitaet festgehalten werde. […]'

Auch das bestaetigt, dass fuer das EDA offensichtlich die Geschlechtsorgane der Nachwuchsdiplomaten von erheblichem Interesse sind. Tja, Pech gehabt, Frau Frey Nakonz! Bevor Sie das naechste Mal so indigniert auf eine voellig legitime Frage reagieren, erkundigen Sie sich lieber, was in ihrem eigenen Laden so alles dazu verlautbart wird! Angesichts der Tatsache, dass Departementsvorsteherin Bundesraetin Calmy-Rey uebrigens schon frueher ungehalten war ob der Ueberzahl der Maenner, die die Pruefungen fuer eine Stage im diplomatischen Korps erfolgreich absolviert hatten, erscheint Frau Frey Nakonz' Entruestung noch unglaubwuerdiger.

Gruss

Maesi


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