Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Umfrage

Scipio Africanus, Wednesday, 19.04.2006, 14:03 (vor 6581 Tagen) @ Lore

Als Antwort auf: Umfrage von Lore am 18. April 2006 19:43:

Aber handelt es sich wirklich um einen Wahn?
Bei Wiki habe ich folgendes gefunden:
Der Begriff Wahn repräsentiert eine menschliche Überzeugung, die
I. logisch inkonsistent ist oder wohlbestätigtem Wissen über die reale Welt widerspricht und
II. trotz gegenteiliger Belege aufrechterhalten wird, weil die persönliche Gewissheit der Betroffenen so stark ist, dass sie rational nicht mehr zugänglich sind

Eine treffende Beschreibung.

Wenn es sich eurer Meinung nach um einen Massenwahn handelt, warum hält sich dieser "Wahn" dann so lange? Kann es überhaupt einen Wahn über längere Zeit geben? Über Antworten wäre ich dankbar.

Es gibt in der Geschichte der Menschheit genügend Belege, die zeigen, dass sich ein Wahn über sehr lange Zeit halten kann. Als Beispiel sei hier der Wahn genannt, Juden für alles oder fast alles Böse in der Welt verantwortlich zu machen. Ebenso die Überzeugung, dass Weisse allen anderen Rassen überlegen seien. Die "wissenschaftlichen Beweise", die diese Theorien stützen sollten, sind aus heutiger Sicht nur noch kurios, trotzdem wurden sie in renommierten Enzyklopädien angeführt.

Über Zwang und Gehirnwäsche gäbe es so einiges an Literatur zu studieren. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass in einer Glaubensgemeinschaft ( hier nicht ausschlisslich in religiösem Sinne ) der Gehorsam und die Anerkennung der Glaubensdogmen über das kritische Denken gestellt wird. Wer sich den Glaubensdogmen verweigert, ist nicht mehr Bestandteil der Gemeinschaft und wird ausgegrenzt. Gerade bei Frauenthemen erlebe ich immer wieder, wie stark dieser Konformitätsdruck wirkt, und wie schwierig es ist, sich in einer öffentlichen Diskussion gegen die Glaubensdogmen zu stellen ( z.B das Dogma anzuzweifeln, dass Frauen generell benachteiligt sind und immer benachteiligt waren ).
Offensichtlich ist für viele Frauen die Gewissheit, zu einer benachteiligten Gruppe zu gehören, Bestandteil ihres Selbstverständnisses geworden. Sein eigenes Selbstverständnis in Frage zu stellen ist aber sehr viel schmerzhafter, als selbst die absonderlichsten Thesen weiter zu vertreten.
Was tut nun ein "Wahnsinniger" oder eine "Wahnsinnige", wenn seine/ihre Thesen durch Indizien, die dagegen sprechen, ins Wanken geraten ? Es werden einfach ad-hoc Behauptungen aufgestellt, um die ursprüngliche These zu stützen. Das ist ein sehr einfaches Muster, dass auch Kinder anwenden, um ihren Willen durchzusetzen. Jeder Vater kann das bestätigen ! Und nicht selten gewinnt das Kind, weil es einfach mehr Ausdauer hat, und der Vater oder die Mutter müde wird, immer wieder argumentativ dagegenzuhalten. :)


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