Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich glaube, ich weiß, was Puffbesucher meint

Maesi, Monday, 12.07.2010, 22:05 (vor 5427 Tagen) @ Ekki

Hallo Ekki

Ich glaube, ich kann Euch erklären, was Puffbesucher meint:

"natürliche Selektion":
These, daß der Sinn des Lebens die Fortpflanzung sei und diejenigen, die
sich nicht fortpflanzen, von der Evolution "aussortiert" worden seien.

Ob die Fortpflanzung der Sinn des Lebens ist, weiss ich nicht. Aber wer sich nicht fortpflanzt, der gibt sein genetisches Erbe nicht weiter; er sortiert sich sozusagen selbst aus. Das ist eine fuer jeden unmittelbar einsehbare Tatsache.

"Gutmenschen/Gutmenschinnen":
Vorwurf, der allen gemacht wird, die nicht einem religiös geprägten,
traditionellen Geschlechterbild anhängen.

Ein guter Mensch ist jemand, der gutes tut und schlechtes/boeses nicht tut. Durch sein gutes Beispiel wirkt er auf seine Umwelt, aber er zwingt niemanden dazu, ihm nachzueifern.

Ein Gutmensch hingegen ist jemand, der andere zum gut sein und gutes tun zwangsverpflichten will. Dabei spielt der Staat mit seinen Zwangsmitteln eine zentrale Rolle, denn ueber ihn lassen sich die Untertanen am besten und einfachsten gaengeln. Die Motivation, andere zum gut sein/gutes tun zu zwingen, schoepft der Gutmensch aus jener (normalerweise kollektivistischen) Ideologie, der er anghaengt. Die Grenzen zwischen Religion und Ideologie sind natuerlich fliessend.

Guter Mensch und Gutmensch stehen somit im Gegensatz zueinander. Ersterer steht fuer die Freiheit und Verantwortung des individuellen Handelns und letzterer steht fuer den kollektivistischen Zwang.

Ein typischer Gutmensch ist beispielsweise der Gruene, der die Untertanen im Staat mittels Zwangsabgaben und gezielten, ideologisch motivierten Finanzfoerderungen zu einem bestimmten Konsumverhalten noetigen will; je nachdem, ob der Konsument sich fuer das gruenideologisch 'richtige' entscheidet oder nicht, wird er beguenstigt bzw. bestraft. Dahinter steckt nichts anderes als nackter, mit (fast immer staatlichen) Machtmitteln durchgesetzter Zwang. Dem Gruenen reicht es nicht aus, seinen eigenen ideologischen Vorstellungen von gut zu entsprechen. Es muessen vielmehr auch moeglichst viele andere dazu gezwungen werden, seine ideologischen Vorstellungen anzunehmen - wenn noetig ueber eine sogenannt 'demokratische Mehrheit', welche Zwangsmittel dazu beschliesst. Feministen, Sozen, Klimaschuetzer und andere 'Menschheitsbegluecker' ticken genau gleich wie der hier stellvertretend fuer alle herausgepickte Gruene.

Religioese Gebote (z.B. die zehn Gebote) dagegen sind normalerweise nicht mit staatlichen Zwangsmitteln bewehrt. Kein Mensch wird gezwungen, einem 'religioes gepraegten, traditionellen Geschlechterbild' anzuhaengen. Wenn der Papst beispielsweise Enzykliken hierzu veroeffentlicht, dann legt er darin nieder, wie aus Sicht der Kirche der Mensch gewisse Aspekte seines Lebens gestalten sollte, wenn er gottgefaellig leben will. Gezwungen, das zu befolgen, wird jedoch niemand, da es sich um reine Empfehlungen handelt. Man kann sich also an diese Empfehlungen halten oder auch nicht. Wo ist das Problem?

"sonstigen Auswürfen vom verqualmten Stammtisch von
Vorgestern":

Die Einstellung, daß die Frau die Kinder gebären und großziehen, der Mann
das Geld nach Hause bringen und die Reinheit der Frau hüten und beide schön
fein gottesfürchtig sein sollen.

Solange diese Einstellung nicht anderen aufgezwungen wird, ist sie als eigener Lebensentwurf voellig legitim. Jeder kann schliesslich aus seinem Leben machen, was er will; er muss allerdings dann auch jeweils die Folgen fuer seine Entscheidungen tragen. Das nennt man Freiheit.

Ich habe meinen Horizont nunmehr entscheidend erweitert. Der Feminismus
ist ein Problem. Aber ihr seid keine Antwort.

@Puffbesucher: Leb wohl und moegest Du anderswo finden, was Du hier vergeblich suchtest. Worin auch immer die von Dir gewuenschte Antwort bestehen mag...

Dem stimme ich zu, denn:

Auch aus meiner Sicht muß man, wenn man gegen Femis wie unsere
Reichsfrauenführerin ist, deswegen noch lange nicht dem Weltbild
anhängen, daß ich oben in den drei Punkten zu umreißen versucht habe - ohne
Anspruch auf Vollständigkeit.

Werde doch einfach mal etwas konkreter, Ekki, anstatt hier dauernd Andeutungen zu posten und klandestine Verschwoerungen von irgendwelchen Finsterlingen mit 'traditionellem Geschlechterbild' herbeizuphantasieren. Wer hat was unternommen, um Dir oder anderen ein 'traditionelles Geschlechterbild' auzunoetigen? Worin aeussert sich der ausgeuebte Zwang? Oder ist fuer Dich bereits die freie Meinungsaeusserung mancher Poster derart verstoerend, dass Du sie als Zwang empfindest?

Ansonsten schliesse ich mich Svens Auslassungen zu Puffbesuchers Abschiedsposting vollumfaenglich an. Ein Forum dient dem Meinungsaustausch. Nachdenken ueber die ausgetauschten Meinungen sollte aber jeder Leser selbst, sofern er ueberhaupt Interesse am Forumsthema hat. Die absolute Wahrheit wird in diesem Forum niemand posten koennen und kann deshalb auch nicht gefunden werden. Insofern frage ich mich halt schon, was Puffbesucher hier zu finden hoffte. Eine Einheitsantwort auf die Probleme mit dem Feminismus kann es jedenfalls nicht sein, denn ein Diskussionsforum wird damit niemals dienen koennen - sonst gaebe es ja gar keine Diskussionen und das Forum selbst waere obsolet.

Gruss

Maesi


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