Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Diskussion über Artikel 'Abtreibung' bei WikiMANNia (Recht)

Mus Lim ⌂, Thursday, 17.11.2011, 19:13 (vor 4753 Tagen) @ Flint

Möchte hier mal eine Diskussion zum WikiMANNia-Artikel Abtreibung anstoßen.

Zu WikiMANNia:
Grundsätzlich ist zu sagen, dass WikiMANNia ein enzyklopädie-ähnliches Projekt ist, wo Artikel in einer sachlich-neutralen Sprache verfasst werden sollen.

... feministische Euphemismus "Abtreibung" ... "Schwangerschaftsabbruch" ... "Kindstötung" ... "Kindermord" ...

Zu Begrifflichkeiten:
Ich warne davon, in einen Wettbewerb um die schärfste Wortfindung einzusteigen. Damit wird die Schlacht nicht geschlagen. Um erfolgreich zu sein, braucht man Verbündete. Es gibt durchaus Abtreibungsgruppen und -kampagnen, die es an Deutlichkeit in Wort und Bild nicht fehlen lassen, aber den Nachteil haben, gesellschaftlich isoliert zu bleiben und kaum "anschlussfähig" sind. Stellt man sich derart ins Aus, erreicht man wenig, besser das Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist.

In der WikiMANNia haben Männer die Definitionshoheit.

Über Spaltung:
Es ist zwar richtig, dass in WikiMANNia linksideologisches, feministisches und genderistisches Gedankengut keine Chance hat.
Trotzdem gibt des "die Männer" nicht. Auch unter Antifeministen und Genderkritiker gibt es Unterschiede in der Sichtweise, in Strategie und Wortwahl.
WikiMANNia ist nicht dazu da, Antifeministen und Genderkritiker zu spalten oder parteiisch zu sein.

Von daher kann es in WikiMANNia nicht um DIE richtige Formulierung gehen. Wichtig ist, dass das Denken durch neue Sichtweisen angeregt werden, verschiedene Sichtweisen und Denkansätze dargestellt werden.

Generelle Überlegungen:
Es heißt doch Abtreibung = Mord. Es heißt nicht Abtreibung = Tötung. Demnach müßte doch von der Ermordung Ungeborener gesprochen werden und nicht von einer Tötung Ungeborener.

Darüber gibt es aber keinen Konsens. Selbst wenn es im Forum möglich wäre, einen Konsens herzustellen, so besteht er außerhalb des Forums aber trotzdem nicht.
Es muss also heißen, manche Männerrechtler (welche?) werten Abtreibung als Mord. Andere nicht feministische Standpunkte müssen auch zu Wort kommen.

Mir kommt die Formulierung: "Abtreibung bezeichnet die Tötung eines Ungeborenen im Mutterleib einer Frau." zu harmlos vor.

WikiMANNia ist ein Nachschlagewerk und kein "Hort der politischen Korrektheit" auf "maskulistisch" gestrickt.
WikiMANNia ist auch keine Streitschrift und kein Aufdruck auf einem Spruchband.

Was ist Tötung?
Was ist Mord?

Darüber gab es in den 1970er Jahren große und lange Auseinandersetzungen. Das müsste mal jemand ausgraben.

Es müsste die Frage geklärt werden, ab wann man eine Rechtsperson wird, also Träger von Menschenrechten und Bürgerrechten (GG, BGB).

Auch über die Frage, ab wann das Menschsein beginnt, ab der Verschmelzgung von Sperma und Ei, ab einer gewissen Zellteilung, oder ab dem Zeitpunkt, wo das Herz anfängt eigenständig zu schlagen, etc., wurde schon vor über 30 Jahren lang und breit diskutiert. Die wesentlichen Standpunkte müssten zusammengetragen und bewertet werden.

Es ist ja nun nicht so, dass es Kindstötung und Abtreibung erst seit dem Feminismus gäbe.

Und eine Warnung zum Schluss:
Das Thema Abtreibung ist zu ernsthaft, als dass man sich mit einem peinlichen Artikel über Abtreibung lächerlich machen sollte.
Also ist gute Recherche gefragt und kein schnell eine Meinung ingeklatsche.

'Schwangerschaftsunterbrechung' ist schlicht die Bezeichnung im Gesetzestext.

Deswegen muss die Bezeichnung Schwangerschaftsunterbrechung auch vorkommen.
Was stand früher im Bürgerlichen Gesetzbuch, ...

Nichtsdestotrotz sollte deutlich werden, dass gerade in der Abtreibungsfrage eine schräge Entkriminalisierung von Frauen betrieben wird.

Diese Position ist anschlussfähiger als die Morddiskussion. Das Thema "Entkriminalisierung von Frauen" bietet direkten Anschluss an das Thema "Bevorzugung von Frauen".

Schließlich handelt es sich um einen Straftatbestand ...

Das muss auch herausgestellt werden, dass das aktuelle deutsche Recht kein "Recht auf Abtreibung" für Frauen gibt, sondern immer noch als Straftat gilt, wenn auch die Bestrafung dafür in bestimmten Rahmen ausgeschlossen wird.

Eigentlich egal, ob nun Mord oder Tötung. Es ändert nichts am Tod des Kindes.

Das ist populistische Rabulistik.

Der Selbstbestimmungsanspruch der Mutter untersagt das Recht des Kindes auf Leben.

Tatsächlich gibt es sowohl ein Selbstbestimmungsrecht als auch ein Recht auf Leben. Beides muss (möglichst sachlich und in neutraler Sprache) gegeneinander abgewogen werden.
Mit ideologischer Kraftmeierei kommen wir nicht weiter.

... ist in der Öffentlichkeit nie die Rede.

WikiMANNia ist ein Nachschlagewerk, für die Herstellung von Öffentlichkeit braucht es andere Hilfsmittel.

Ich möchte auf WikiMANNia keine ideologisch vorgefertigte Meinung lesen, sondern verschiedene Standpunkte nachlesen, die Abtreibungsdebatte nebst Argumente der 1970er Jahre nachlesen können.

--
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