Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das ist kompletter Schwachsinn

DschinDschin, Saturday, 10.06.2006, 16:04 (vor 6741 Tagen) @ Paul

Lieblingswort selbsternannter Individualisten zu gebrauchen, die
lustigerweise alle ziemlich identische Gedankengänge haben - nach
Kollektivismus? Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Natur eine andere
ist als deine und diese wiederum vollkommen unterschiedlich von der von
susu. :-)

Wir reden hier nicht davon, dass der Mensch, einmal geschaffen, unveränderlich in der Landschaft steht und nur noch durch Erosion zum Verschwinden gebracht werden kann. Wir reden von den Beharrungskräften, die im Gewordenen steckt. Das betrifft biologische Merkmale, also Genotyp und Phänotyp, das betrifft aber auch kulturelle Größen, also Traditionen. Dabei wollen wir nicht vergessen, dass Kultur und Gene in Wechselbeziehung stehen, wie ich an anderer Stelle schon oft ausgeführt habe. Und beide sind selbstverstänlich veränderbar, aber mit Einschränkungen.
In einem obigen Posting hat JosefS folgenden, meiner Ansicht nach hervorragend treffenden Satz geprägt: "Dann redest Du von einer natürlichen Ordnung, die mit gewalt durchgesetzt werden muß. Wenn sie
mit Gewalt durchgesetzt werden muß, ist sie nicht natürlich. Eine natürliche Ordnung entsteht, wenn jeder möglichst frei wählen kann, was für ihn richtig ist. Die Märchen von der steinzeitlichen
Geschlechterordnung interessieren mich nicht. Die Überreste von damals sind zu gering, um diesezu bestimmen."

Dem linken Denken fehlt der Respekt vor dem Gewordenen und dem Werdenden. Und meine Ausführungen haben zu keinem Zeitpunkt von Uniformität gesprochen. Die Verschiedenheit und die "Fehlerhaftigkeit" der Geschöpft ist gerade ihre Stärke auf dem Weg hin zu neuen Lösungen, neuen Zuständen.

Das war aber bei Kommunisten und Nazis gleich. Wenn es schwachsinnig ist,
sich über Nazis zu echauffieren und auf dem linken Auge blind zu sein -
und dem stimme ich zu - ist es auch schwachsinnig, in jedem 3. Satz gegen
Links zu schiessen und auf dem rechten Auge blind zu sein.

In meinem Posting, auf das Thomas Bezug nimmt, gehe ich auf eine der Schwächen rechten Denkens ein (siehe dort)

Und bitte keine Umdeutung der Begriffe von Links und Rechts:

Ich will überhaupt nicht die Begriffe Links und Rechts umdeuten. Aber gerade dann, wenn man diese Begriffe sauber definiert, fällt auf, dass den Nazis viele Merkmale fehlen, die dem klassischen Rechten unverzichtbar sind, so der Respekt vor dem Privaten. Antigone fand bei den Nazis kein Wohlwollen, weil sie die Pflicht vor ihrem toten Bruder höher einschätzte als die Pflicht gegen den König, also den Staat. Im Gegensatz dazu, legen Rechte besonderen wert auf "natürliche" Beziehungen, besonders im privaten Umfeld. Die Vorstellung, dass die Kinder die Eltern denunzieren, ist dem Rechten ein Greuel.

Wenn die Nazis plötzlich als links bezeichnet werden, so werde ich den
Verdacht nicht los, daß hier willkürliche Begriffsumdeutung geschieht,
natürlich mit bestimmten Hintergedanken.

Ich bin ein Radikaler (im Denken) aber kein Ideologe.

Wenn Stalin kein Nationalsozialist war, warum hat er dann Trotzkis Vorstellung der Weltrevolution zu Gunsten des Sozialismus in einem Lande verworfen.
Wie konnte er den Gedanken des Klassencharakters des Krieges gegen Hitlerdeutschland vergessen und völkisches Denken übernehmen, was die Vertreibungspolitik beweist.
Übrigens auch ein Merkmal von Ideologien, so etwas...

sollte man nicht unebdingt drauf reinfallen.

Auf mich braucht niemand hereinfallen.
Ich will ein Klotz in der Landschaft sein, an dem man sich reiben kann.

Gruß DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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