Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männerrechte

Student(t), Tuesday, 22.04.2008, 22:38 (vor 6058 Tagen) @ DschinDschin

DschinDschin,

das klingt wie ein geistiges Testament oder wie ein Lebens-Resumée, mit einem guten Schuß Resignation.

Und so frage ich mich manchmal, ob die Bemühungen von Manndat nicht
einfach dazu führen, dass die "Treidelpfade" gepflastert werden, dass die
größten Ungerechtigkeiten im feministischen Staat behoben werden, dass die
häßlichsten Trümmer beseitigt werden, ohne dass am System als solchem etwas
geändert wird.

Was nutzen die kleinen Korrekturen, wenn die große Richtung bleibt.

Das ist in der Tat eine tiefgehende Frage, nicht nur inbezug auf den feministischen Sexismus. Über den Nationalsozialismus sagte man: Ein solches System kann nicht reformiert werden; es muß von Grund auf beseitigt werden. Aber geht das um den Preis, daß man die Opfer und die mehr oder weniger unfreiwilligen Täter in den Selbstmord bzw. in die - erhoffte - Revolution treibt, die dann aber vielleicht doch nicht stattfindet ?

Ich denke an Judas den Verräter. Dessen Gedanke war der folgende: Wenn ich Jesus verrate, ihn also mit seinen Verfolgern direkt konfrontiere, dann wird er notgedrungen seine Göttlichkeit offenbaren, die Verfolger niederschlagen und eine Theokratie auf Erden errichten. - Das war seine Illusion. Er war ungeduldig. Jesus sagte aber: "Es naht der Fürst dieser Welt, aber an mir hat er keinen Anteil", das heißt: Die irdischen Zustände sind nicht zu verbessern. Wir können lediglich individuell das himmlische Licht in uns hineinbringen und selbst zu "Lichtern" werden.

Was MANNdat betrifft, so werden sie einige Ungerechtigkeiten abmildern, aber notwendigerweise damit das sexistische System stabilisieren helfen. Sie bringen uns auf denselben Wege, den das Christentum gegangen ist, indem es sich mit dem Staat verbündete (der es zuvor verfolgt hatte) und Staatsreligion wurde. Dadurch überlebte Rom bis auf den heutigen Tag und ebenso das Christentum, beide aber unter völligem Gestaltwandel: Die Kirche wurde zu einer bisweilen grausamen Machtorganisation; der weltliche Staat umgekehrt zu einer mildtätigen Einrichtung und zuletzt zum Sozialstaat. Eine teilweise Fehlentwicklung.

Übertragen auf unser Problem würde dies eine Verfestigung der bestehenden Gynokratie bedeuten, in der Männer ihre letzten Reste an männlicher Würde preisgegeben haben, um im Gegenzuge - vielleicht - etwas mehr "geschützt" zu werden.

Wäre es nicht besser, einen Bewusstseinswandel herbeizuführen, einen
Bewusstseinswandel, der Männer dazu bringt, die klassische Rolle als
Lastesel einer Familie abzulehnen, die eigene Arbeitskraft ausschließlich
für die eigenen Bedürfnisse einzusetzen und ein lockeres, entspanntes Leben
zu führen.

Ein Mann muss kein Haus gebaut, keinen Sohn gezeugt und auch kein Auto mit
sechs Zylindern gefahren haben, um ein Mann zu sein.

Das entspricht etwa dem Rat des Paulus, lebenslang keusch zu bleiben - nur mit einer anderen, materialistischeren Zielsetzung. Ist nur von Einzelnen zu leben, da wir sonst ausstürben.

Nur wer von Zinsen und Renten leben kann,
ist wirklich frei. Und der Weg zu dieser Freiheit, wird durch eine Familie
unmöglich gemacht, weil zusätzliche Kosten anfallen, denen kein
Return-on-Investment gegenübersteht.

Von Zinsen und Renten wird immer nur eine Minderheit leben können.

Frauen profitieren von der Ehe, weil sie die Verfügbarkeit über einen
Zahlonkel erhalten, vermehrte Optionen gewinnen. Für Männer ist die Ehe die
Arschkarte per se, weil sie zu ihrer eigenen Lebenslast noch die Last ihrer
"Lieben" aufgeladen bekommen. Wozu sich das antun? Wozu?

Dass Ehemänner länger leben als unverheiratete Männer liegt lediglich
daran, dass nur gesunde Männer eine Frau finden. Es gibt keinen Beweis,
dass die Ehe in irgendeiner Form gesundheitsfördernd sei. Die Ehe ist eine
Institution in welcher man gemeinsam Probleme löst, die man allein gar
nicht hätte.

DschinDschin

Sehr schön formuliert, und wer kann, der handle danach ! Dafür muß man freilich ein gewisses Alter erreicht haben. Ich gehöre dazu. Dennoch muß ich sagen, daß mir mein 10jähriger Sohn, trotz aller Querelen mit seiner Gebärmutter und vor Allem ihrer Anwältin, doch ein Quell der Freude, ja eine Art Jungbrunnen ist. Denn der Ehe- und Unterhaltslasten habe ich mich entledigt.

Gruß
Student


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