Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum viele Menschen keine Kinder bekommen

AJM, Thursday, 06.07.2006, 20:00 (vor 6926 Tagen) @ DschinDschin

Hallo Zusammen,

ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Herr Flöttmann auch nur eine Ideologie äußert. Kinderlosigkeit ist als existent, weil die Menschen am Peter-Pan-Sydrom "leidet"? Sorry, das ist mir zu einfach und vor allem zu eindimensional. Man könnte es auch umdrehen: Nicht weil man ein Kind geblieben ist verzichtet man auf ebensolche, sondern weil man rational denkt, sprich erwachsen geworden ist.

Herr Flöttmann hat es trefflich beschrieben: Vor der Pille kamen Kinder einfach, seit dieser Zeit ist die Kontrolle über die Fortpflanzung aber vorhanden. Das dies ein enormer Gewinn an Freiheit ist, wird niemand bestreiten. Aber daß die Menschen mit dieser Freitheit nicht umgehen können, ist, gelinde gesagt, eine Beleidigung aller Menschen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden (früher hatte man diese Entscheidung nämlich nicht).

Es gibt sicher 1000 verschiede Gründe, warum jemand keine Kinder haben möchte, und für jeden sind diese Gründe richtig und wichtig. Menschen daher der kollektiven Infantilität zu bezichtigen halte ich für sehr arrogant. Wer weiß, wie sich unsere Vorfahren entschieden hätten, wenn auch sie die Möglichkeit der Wahl gehabt hätten? Vielleicht wäre uns eine A.S. erspart geblieben.....

Über rationale Entscheidungen, warum man keine Kinder bekommen möchte, wird mal wieder der Mantel des Schweigens gelegt oder als "infantil" abgetan. Es gibt aber nunmal Tatsachen, die sich seit der Zeit vor der Pille geändert haben und die eklatant in die Entscheidungsfindung mit eingreifen. Der "virulente" Feminismus ist sicherlich auch ein Grund, aber mitnichten der einzige. Die Liste der Gründe und Urlachen gegen Kinder ist sehr lang, der für Kinder dagegen kurz: Weil man eines (oder mehrere) will. Hier wird nie nach den Beweggründen gefragt.

Schlimm nur, daß man seine Meinung GEGEN Kinder selten kundtun darf ohne gleich politisch-korrekte Ablehung zu erfahren. Weder mag ich kleine Kinder (hallo Ekki), noch kann ich mit ihnen umgehen. Und auch wenns niemand zugibt: Viele Männer können mit kleinen Kindern nichts anfangen, dürfen aber so etwas nicht äußern. Wenn Kinder größer geworden sind (so ab 8-12 Jahren) kann auch ich mit ihnen was anfangen.

Es ist da natürlich viel einfacher mir Infantilität vorzuwerfen. Aber denken wir man zu Ende: Kindliches Denken (sofern es sowas gibt) beleuchtet selten bis gar nicht die langfristigen Folgen des eigenen Tuns. Wer bekommt derzeit die meisten Kinder? Menschen, die aus bildungsfernen Schichten kommen und auch nicht an die weitere Zukunft denken. Ich habe den Eindruck, daß menschen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden, viel erwachsener sind als Herr Flöttmann es wahrhaben möchte.

Gruß

AJM


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