Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wer will denn da personenorientierte Diskussionen anzetteln?

Mus Lim ⌂, Tuesday, 15.09.2009, 06:51 (vor 5550 Tagen) @ T.R.E.Lentze

Die großen afrikanischen Königreiche waren schon vor der Ankunft der
Kolonisateure zerfallen, ansonsten jedenfalls im Verfall begriffen.

Ich glaube kaum, dass sich das für einen so großen Kontinent wie Afrika generalisieren kann. Und was soll hier das Adjektiv "groß" belegen?
Die Kultur ist in Afrika sehr kleinteilig organisiert, was sich auch an der Sprachenvielfalt zeigt.
Und wenn "große" Reiche zerfallen, die auf "Kolonisierung" von Nachbarethnien beruhte, ist das kein Beleg für einen allgemeinen Niedergang der afrikanischen Kultur.

Für Südamerika gilt überwiegend Ähnliches.
Die Europäer kamen im richtigen Moment,
um auf den Trümmerhaufen Neues zu schaffen.

Sehr euphemistisch ausgedrückt.

Ich werde mal bei meinen islamistischen "Freunden" nachfragen, ob sie in Deutschland vorbeikommen können, um aus dem deutschen Trümmerhaufen etwas "Neues" zu schafffen.

Absolut falsch. Zumindest die Franzosen (und die meisten Länder dort sind
heute noch frankophon) haben als Kultur-Imperialisten, die sie sind, "ihre"
Beamten hervorragend ausgebildet, und tun es heute noch. Das ist so
allgemein bekannt, daß jede Leugnung lächerlich wirkt.

Auch das kann nicht generalisiert werden, denn der größte Teil Afrikas wurde englisch kolonisiert, dazu größere Teile deutsch, belgisch und portugiesisch.
Es ist anzunehmen, dass Unterschiede gab und es mag sein, dass in den frankophoben Ländern mehr getan wurde, als in anderen wie dem Kongo, wo nichts geschah.
Dazu sind die meisten Länder kurz nach dem 2. Weltkrieg unabhängig geworden, da hatte auch Frankreich andere Probleme, als seine Kolonien "hervorragend" auf die Unabhängigkeit vorzubereiten.

Die ganze Wirtschafts- und Transportstruktur war und ist auf
koloniale Ausbeutung ausgerichtet.


Das ist zwar richtig.

Warum dann die Widerrede?

Aber auch hier gibt es keine Einbahnstraße. Ein so
hervorragender Kulturkritiker wie Frantz Fanon verdankt seine umfassende
Bildung und seine Karriere zum Chefarzt und Schriftsteller den
"Ausbeutern".

Ausnahmen bestätigen die Regel, das wissen Sie doch, oder?

Die Voraussetzungen, dass afrikanische Länder oder
lateinamerkanische Ländern untereinander Handel treiben
können waren und sind sehr begrenzt möglich.


Die Grenzen sind dort sehr durchlässig, auch wenn der Zoll seine Finger im
Spiel hat.

Das hat mit Zoll wenig bis nichts zu tun.
Ich erinner mich an "Die offenen Adern Lateinamerikas", worin beschrieben ist, dass Fracht zwischen lateinamerikanischen Ländern über Hamburg, England oder USA billiger und schneller zu transportieren sind, da direkte Routen seltener bedient werden und teuerer sind. Gegen diese Strukturen des Welthandels kommen einzelne Ländern nicht an.

Auch mit der Schuldkultur bin ich nicht einverstanden.


Möglicherweise bist du linker eingestellt, als ich bisher glaubte.

Wieso jetzt dieser persönliche Anwurf?
Und da, weil ich mit Schuldkultur nicht einverstanden bin?
Was soll das?

Die Realität sieht doch so aus, dass die Europäer die örtlichen Eliten
als ihre Brückenköpfe strukturiert haben, über die sie die Länder so
ausbeuten, wie weiland als Kolonien. D.h. die afrikanischen (und
lateinamerikanischen) Eliten sind weniger ihren Landsleuten als den
wirtschaftlichen Eliten der
westlichen Welt und ihrem Geldbeutel verpflichtet.


Das will ich gar nicht bestreiten. Aber ...

Warum aber?

... da trifft die Korrumpierten zumindest eine Mitschuld.

Dafür kann sich die Mehrheitsbevölkerung aber was kaufen!!!
Die Eliten werden in USA und Europa ausgebildet, bilden dort auch ihre strategischen Allianzen und Netzwerke und sind dann nicht mehr für die Mehrheitsbevölkerung erreichbar.
Den Korrumpierten trifft keine Mitschuld, aus ihrer Sicht machen sie alles richtig. Wer sich nicht korrumpieren lässt, läuft Gefahr vom CIA oder von westlichen Geheimdienten gedungenen Mördern die Lebenszeit erheblich verkürzt wird.

Kindersklavenhandel, Sklavenhandel ist keineswegs
durch die Europäer eingeführt worden!

Nur dass die Europäer immer mehr Sklaven gefordert haben und dies sicherlich nicht nur mit Bitte, Bitte. Sklavenhandel mag in Afrika schon bekannt gewesen zu sein, aber nicht in dem großen Stil. Ihre bagatellisierenden Verallgemeinerungen finde ich schon grenzwertig.

Lächerliches linkes Argumentations-Fertigteil. Aber gut..ich dachte früher
auch mal so. Diese Ideologie ist uns eingeimpft worden. Wohl dem, der ihr
inzwischen entwachsen konnte.

Huch, Ihre Totschlag-Argumentation á la "Du hast nicht meine Meinung, also mach ich Dich nieder" ist so triefend rot links, linker geht es ja wohl kaum.

Hast du schon mal in Afrika gelebt, und zwar als Unternehmer?
Da kommt man hautnah mit der Realität in Verbindung!

Schon wieder so ein Totschlagargument.
Ich denke, ich habe genügend Kenntnisse, um mich von Ihnen nicht vom linken Oberlehrer wie ein Lehrjunge behandeln lassen zu müssen.
Meine Kenntnisse liegen allerdings eher in Lateinamerika.

Und da war ich mindestens in einem Fall nah genug dran, um mir eine fundierte Meinung zu bilden. Die Bevölkerung ist absolut machtlos gegenüber einer in den USA ausgebildeten Elite, die das Land "im Auftrag" als Brückenkopf ausbeuten. Weil "Oberschicht" ihr Geld lieber in USA und Schweiz anlegt, fehlt das Geld für notwendige Investitionen und so muss von so genannten Entwicklungsbanken Geld geliehen werden, das aus der westliche Welt kommt, also von daher, wo ihre eigenen Eliten ihr Geld "geparkt" haben. Mithin müssen wo für das "eigene Vermögen" Zinsen bezahlt werden.

Und hier siehst du mich als Kolonisateur (nach erfolgreicher
Durchquerung der Sahara mit dem abgebildeten MAN):

Angeber!

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