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Roslin, Wednesday, 16.09.2009, 04:26 (vor 5554 Tagen) @ Ugo

Meine Meinung: Die Vielfalt und Offenheit ist unsere Stärke. Glaubst Du,
dass es hier nur annähernd so viele interessante, vielseitige und wertvolle
Beiträge geben würde, wenn wir in unserer Ausdrucksweise alle ähnlich
zartbesaitet und höflich wären wie Du?

Ich bin sicher weniger zart besaitet und höflich als Du annimmst, bin allerdings der Meinung, dass nur auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, d.h., da nicht alle Frauen grobe Klötze sind, vermeide ich es, sie alle prophylaktisch mit groben Keilen zu bearbeiten.
Denn, täte ich das, träfe ich mit Sicherheit viele Falsche, die ich so möglicherweise auch noch ins Lager meiner Gegner triebe.
Allein schon die praktische Vernunft, ganz jenseits ethischer Überlegungen, rät mir, auf grobe Keile zu verzichten.

Die Feministin, die mir gegenüber als grober Klotz auftritt, kann sich allerdings darauf verlassen, dass ich grob zurück keile.
Die Wahl der Waffen überlasse ich ihr.
Da bin ich ganz ritterlich, ganz höflich, bemühe mich sogar, nur mit gleichem Kaliber zurückzuschießen, auch wenn mir schwerere zur Verfügung stünden.

Außerdem, Ugo, habe ich nur darauf geantwortet, ob ICH einen solchen Sprachgebrauch gut fände, habe mit "Nein" geantwortet und begründet, warum ich so denke.
Ich habe keine Zensur gefordert, niemandem hinsichtlich SEINES Sprachgebrauches Vorschriften gemacht.
Das widerspräche meinen Grundsätzen.
Jeder soll und darf reden, wie er meint reden zu müssen.
Politische Korrektheit ist eine Pest, erzeugt Heuchelei, neue Repression, neue Herren, neue Knechte, ist ein Unterdrückungsmittel, von Heuchlern oft sehr bewusst, sehr berechnend zu sehr eigennützigen Zwecken eingesetzt.
Hätte man mich gefragt, ob ich für ein Zensieren solcher Ausdrücke bin, hätte ich auch mit "Nein" geantwortet.
Aber das, was ich toleriere und toleriert sehen will, muss ich selbst ja nicht gut finden.
Im Übrigen werde ich meinen eigenen Ansprüchen manchmal selbst nicht gerecht, ich möchte nur klar stellen, für mich, was sein SOLL, auch wenn ich selbst oft dahinter zurück bleibe.
Dann will ich doch wenigstens noch wahrnehmen können, dass ich hinter dem zurückbleibe, was sein SOLL, damit ich nicht eines Tages für völlig normal zu halten beginne, was nicht sein soll.
Dazu muss ich wissen und festhalten, was sein soll.