Der Artikel der Wirtschaftswoche bleibt aus meiner Sicht sehr nebulös (Politik)
Dieser Beitrag ist eine Antwort auf Barbaras Beitrag.
"Vor sieben, acht Jahren klangen Wut und Empörung in Europa noch progressiv – nach Revolte, Aufbruch, Neuanfang. Der Furor der Besorgten richtete sich gegen wettende Boni-Banker und Finanzmarkthasardeure, die Gewinne einstrichen und Verluste sozialisierten. Gegen eine Politik, die mit jedem neuen Kredit kein Stück Zukunft mehr ins Heute zauberte, sondern eine Gegenwart abstotterte, die ihre künftigen Potenziale bereits verbraucht hatte. Und gegen ein „System“, das die Renditen leistungslos Vermögender prämierte, während die schmalen Einkommen der von Inflation und Nullzins geplagten Lohnabhängigen schmolzen."
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-dem-land-geht-es-schlecht/24889628.html
Es wird zwar vieles angesprochen, aber alles nur so halbgar. Das macht z.B. Tichys Einblick viel besser, da wird mehr Klartext geschrieben. Hier ein Beispiel, an dem man gut erkennen kann, dass die WiWo ebenfalls dem Mainstream entspricht.
[..]Für diese Menschen klang Friedrich Hölderlins „Komm! Ins Offene, Freund!“ nicht mehr verheißend, sondern wie Hohn. Und sie griffen damals zu Zornbüchlein zweier alter Männer, die in pamphlethafter Form zum Aufstand wider die „Herrschaft des Geldes“, den leistungslosen Vermögenszuwachs und den Siegeszug der desengagierten Vernunft bliesen. „Empört Euch!“, forderte der damals 93-jährige französische Ex-Diplomat Stephane Hessel.[..]
Was soll uns die Aussage bringen, dass es bei den genannten um "alte" Männer geht, zumal im nächsten Satz das Alter genannt wird?
Und die AfD? Sie dürfte in einigen Wochen mit Ergebnissen jenseits der 20 Prozent in die Landtage von Brandenburg, Thüringen und Sachsen einziehen – obwohl jeder Deutsche inzwischen weiß, was offensichtlich ist: Nicht alle AfD-Wähler sind rechtsradikal.
Das ist ja nett, dass das wenigstens erwähnt wird. Vermutlich soll damit die nachfolgende Aussage revidiert werden.
Aber alle AfD-Wähler wählen eine rechtsradikale Partei, deren Sprecher offen Raubbau an den Grundlagen unserer Demokratie betreiben.[..]
Was soll uns dieser Satz sagen? Merkel und ihre Regierung halten sich nicht an Verträge, brechen Gesetze, die Justiz fällt willkürliche Urteile und verkommt zum Kasperleverein, aber die AfD will die Demokratie abschaffen?
Die AfD empfinde ich mit Sicherheit nicht als Heilsbringer, die alle Probleme lösen kann, aber sie sorgt im Moment zumindest noch dafür, dass nicht alles unbesprochen hingenommen wird, was uns die Regierung als Heil verkündet.
Das die Rechtsstaatlichkeit gerade den Bach runter geht, wird in dem Artikel ebenfalls nicht klar benannt und das ist nun mal die Grundlage unseres "Rechtsstaats".
Sie hat für den Ausstieg aus dem Atomausstieg plädiert – um nach Fukushima einen rettungslos überstürzten Ausstieg aus dem Ausstieg des Ausstiegs zu initiieren.
Merkel hat Verträge gebrochen, die sie und ihre Regierung ein paar Monate vorher noch selber beschlossen hatten - einfach so, ohne vorher das Parlament einzuschalten und ein entsprechendes Gesetz einzubringen, was den Steuerzahler im übrigen Milliarden gekostet hat, wie das Bundesverfassungsgericht geurteilt hat. Das meine ich mit nebulös.
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
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- Der Artikel der Wirtschaftswoche bleibt aus meiner Sicht sehr nebulös -
Christine,
18.08.2019, 10:01
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Christine,
18.08.2019, 10:51
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