Hintergründe: Über die Macht der verbrecherischen Homo-Mafia im Innern der Katholischen Kirche (Allgemein)
Mit dem Papst gegen Homohäresie
von Pater Dariusz Oko
Sollte das Wohlergehen der homosexuellen Straftäter wichtiger sein als das Schicksal von Kindern und Jugendlichen und das Schicksal der Kirche im Ganzen? Sollte das bewußt geschehen, dann wäre das kirchlicher Standesverrat, kirchlicher Verrat am jungen Menschen!
Bereits vor mehreren Wochen ist in Polen die Diskussion zum Thema „homosexueller Untergrund in der Kirche“ laut geworden, die durch Äußerungen des Priesters Tadeusz Isakowicz-Zaleski in seinem neuen Buch „Es geht mir nur um die Wahrheit“ hervorgerufen wurde. Manche leugnen, daß ein solcher Untergrund existiert und verbreiten zugleich Thesen, die in tiefem Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen; beides weicht deutlich von der Wahrheit ab. Das Problem ist jedoch von großer Bedeutung, deswegen fühle ich mich verpflichtet, das Wort zu ergreifen, denn mir geht es auch um die Wahrheit, vor allem aber um das Gute, um das fundamentale Wohl des Menschen und der Kirche, die die Grundgemeinschaft seines Lebens ist.
Bei jeder Diskussion muß man von der axiomatischen Grundannahme ausgehen, daß jeder von uns zum jeweiligen Thema höchstens einen Bruchteil weiß und daß dieser noch dazu wahrscheinlich zum Teil falsch ist. Diese Einsicht sollte dazu führen, die eigene Stellung mit Demut zu vertreten und mit Achtung auf die Argumente der Gegner oder Partner zu hören. Auf diese Weise können wir uns mit unserem Teilwissen gegenseitig bereichern und dieses korrigieren. Handeln wir so, dann bleibt unser Wissen zwar weiterhin Stückwerk, es wird aber größer und in höherem Maße von Fehlern gereinigt. Darauf beruht der Segen eines redlichen Dialogs, und in diesem Geiste habe ich vor zu handeln.
Meine Verpflichtung zur Stellungnahme ist mit meinem Einsatz für die philosophische Kritik der homosexuellen Ideologie und Propaganda (abgekürzt Homoideologie und Homopropaganda) verbunden, mit der ich mich im Auftrag und ermutigt von mehreren Kardinälen und Bischöfen seit vielen Jahren beschäftige. Dabei sammelte ich eine der wahrscheinlich größten Bibliotheken zu diesem Thema, eine der größten Datensammlungen.
Hilfe bei meiner Arbeit leisteten mir viele Freunde und Verbündete, sowohl unter den Laien als auch unter Geistlichen, Professoren, Ärzten, sowie mehrere Personen, die sich durch meine Äußerungen und die Lektüre meiner Artikel ermutigt fühlten, mein Wissen zu ergänzen und zu korrigieren. So strömten Informationen, wissenschaftliche Befunde und offizielle Unterlagen zu mir, sowohl aus Polen als auch aus verschiedenen Teilen der Welt, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, Groß-Britannien, Irland, Deutschland, Österreich, Holland, Italien und vor allem vom Heiligen Stuhl.
Meine Arbeit begann als ein Einsatz für die Rettung des Christentums, von dem ich dachte, daß ihm Todesgefahr von außen drohe; schrittweise entdeckte ich aber, daß die Sache nicht so einfach ist. Die Gefahr droht nicht nur von außen, der Feind greift bereits in ihrem Innern an, oft sehr gut maskiert, gleich einem trojanischen Pferd. Das Problem der Homoideologie und Homolobby existiert nicht nur außerhalb der Kirche, ein analoges Problem existiert auch innerhalb, dort, wo die Homoideologie die Gestalt einer Homohäresie annimmt. Um dies festzustellen, reicht es, glaubwürdige Informationen von säkularen und kirchlichen Medien aus den jüngsten Jahren zu sammeln, die menschliche Natur zu begreifen, logisch zu denken, und Tatsachen und Dokumentationen in Verbindung zu bringen, die eine Reaktion auf diese Tatsachen darstellen.
Globalität des Phänomens
Zuerst muß eine allgemein verbreitete, mediale Lüge aufgedeckt werden. Die Medien reden ständig von der Pädophilie der Geistlichen, obwohl es hier meistens um Ephebophilie geht, d.h. eine Entartung von reifen, erwachsenen homosexuellen Männern, deren sexuelle Vorliebe nicht Kindern, sondern pubertierenden, heranwachsenden Jungen gilt. Das ist eine typische, mit Homosexualität verbundene Perversion. Zum Grundwissen in dieser Frage gehört die Tatsache, daß mehr als 80 % der Fälle sexueller Gewalt seitens Geistlicher, die in den USA offenbar wurden, Fälle von Ephebophilie und nicht Pädophilie waren! Diese Tatsache wird sorgfältig verborgen, vermieden und verschwiegen, weil es die Verlogenheit sowohl der weltlichen als auch kirchlichen Homolobby besonders nachhaltig entlarven würde.
In anderen Ländern sieht die Situation ähnlich aus, so daß man davon ausgehen muß, daß die Skandale sexueller Gewalt, die die Weltkirche erschütterten, überwiegend das Werk homosexueller Geistlicher waren. Für die aufgeklärten, drastischen Verbrechen zahlte die Kirche einen sehr schmerzhaften Preis, nämlich einen deutlichen Verlust an Glaubwürdigkeit. Sie brachten sowohl dramatische seelische Schwierigkeiten mit sich, als auch in einzelnen Diözesen, Orden und Seminaren materielle Probleme, zunehmend menschenleere Kirchen in ganzen kirchlichen Provinzen. Man schätzt, daß die Kirche in den USA im Zuge der Entschädigungen schonmehr als eineinhalb Milliarden Dollar auszahlen mußte. Die Skandale hätte es jedoch nicht gegeben ohne einen einflußreichen Untergrund, von dem die Staatsanwälte bisher nur einen Bruchteil, nur die Spitze des Eisberges aufgedeckt haben.
Die Skandale betrafen auch höchste kirchliche Würdenträger, zum Beispiel in Polen den Erzbischof von Posen, Juliusz Paetz, der im Jahre 2002 aus seinem Amt entfernt wurde. Im katholischen Irland wiederum, das Polen historisch und geistig ähnlich ist, wurden in den letzten Jahren auch einige Bischöfe aus ihren Ämtern entfernt. Einer von ihnen war John Magee, der Bischof von Cloyne infolge einer Anklage wegen sexuellen Mißbrauchs und Vertuschens von Verbrechen der Pädophilie und Ephebophilie durch 19 Priester aus seiner Diözese. Die beiden Priester Peatz und Magee arbeiteten früher lange Zeit im Vatikan zusammen, viele Jahre lang gehörten sie zu den engsten und einflußreichsten Mitarbeitern von drei aufeinanderfolgenden Päpsten.
Wie weit militante Homosexuelle im Priestergewand gehen können, verdeutlicht das Vorgehen des besonders „liberalen“ und „offenen“ Erzbischofs Rembert Weakland, der in den Jahren 1977-2002 der Diözese Milwaukee in USA vorstand. Er hat sich selbst bekannt, schwul zu sein und im Laufe seines Lebens mit mehreren Partnern Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. In den Jahren seiner – 25 Jahre dauernden – Amtszeit widersetzte er sich dem Papst und dem Heiligem Stuhl in mehreren Fragen, besonders kritisierte und negierte er die Lehre des kirchlichen Magisteriums in Sachen Homosexualität. Dagegen bot er aktiven Schwulen in seiner Diözese Unterstützung und Schutz an, half ihnen, der Verantwortung für ihre serienmäßigen sexuellen Verbrechen zu entgehen. Seine Amtszeit endete mit einer gigantischen Veruntreuung – aus der Diözesankasse flossen etwa eine halbe Million Dollar für den Unterhalt seines ehemaligen Partners. Einer der einflußreichsten Menschen der Kirche seiner Zeit, Marcial Maciel Degollado, der Gründer des Ordens der Legionäre Christi, erwies sich als Bisexueller, der schwere sexuelle Verbrechen gegenüber seinen Mitbrüdern und minderjährigen Schülern seines Ordens, ja sogar gegenüber seinem eigenen Sohn beging.
Obwohl eine Menge von Anklagen und Anschuldigungen gegen diese vier Geistlichen nach Rom gesandt wurden, blieben sie lange Zeit völlig straflos. Erst direkter Kontakt mit dem Heiligen Vater oder ein medialer Aufschrei waren hilfreich. Auf den niedrigeren Stufen der Hierarchie, egal ob lokal oder im Vatikan, blieben alle Bemühungen blockiert. In vielen anderen Fällen ging es ähnlich zu. Folgende Bischöfe wurden erst nach vielen Jahren wegen aktiver homosexueller Pädophilie oder Ephebophilie ihres Amtes enthoben: Patrick Ziemann aus Santa Rosa in Kalifornien (1999), Juan Carlos Maccarone aus Santiago del Estero in Argentinien (2005), Georg Müller aus Trondheim und Oslo in Norwegen (2009), Raymond John Lahey aus Antigonisch in Kanada (2009), Roger Vangheluwe aus Brügge in Belgien (2010), John C. Favolara aus Miami (2010) und Anthony J. O'Connell aus Palm Beach auf Florida (2010). Auch mit vielen anderen Bischöfen mußte man aufgrund von Verheimlichung und Vertuschen sexuellen Mißbrauchs ähnlich vorgehen. Ein ähnliches Los traf viele, sehr einflußreiche Priester.
Nicht nur die Zahl schwerer, sexueller Verbrechen zeugt demnach von der Stärke dieses Untergrundes, sondern auch – und sogar noch mehr – wie sehr die Wahl der Kandidaten für das Bischofsamt beeinträchtigt ist, wie der „Aufstieg“ in der Kirche trotz Vergehen dieser Art, trotz Doppelleben möglich ist. Zeichen dieser Stärke ist auch die erfolgreiche Verheimlichung und das Vertuschen solcher Fälle, die innerkirchliche, oft unüberwindbare Blockade hinsichtlich der Verteidigung der Geschädigten und dem Recht auf elementare Wahrheit und Gerechtigkeit. Wie schwer ist es oft, einem Homosexuellen gegenüber gerechte Konsequenzen zu ziehen, wie viele seltsame Schwierigkeiten tauchen dabei auf, so daß Erfolg auf diesem Gebiet oft beschränkt, vorübergehend oder halbherzig ist. Infolgedessen geschieht etwas Schreckliches, nämlich, daß das Wohlbefinden der homosexuellen Straftäter wichtiger wird als das Schicksal der Kinder und Jugendlichen und das Schicksal der Kirche im Ganzen. Sollte das bewußt geschehen, dann wäre das kirchlicher Standesverrat, kirchlicher Verrat am jungen Menschen!
Eine Art Bestätigung ist hier die deutliche Furcht und Verlegenheit von Geistlichen besonders in einigen Diözesen und Orden, wenn sie mit dem Thema konfrontiert werden. Sie scheinen unfähig zu sein, die Grundlehre der Kirche zu diesen Themen zu artikulieren und fliehen ins Schweigen. Wofür fürchten sie sich so sehr? Woher kommt die Angst in den Augen ganzer Gruppen von reifen, erwachsenen Männern? Und woher kommen Neurosen, Herzerkrankungen und ähnliche Probleme bei Priestern, die es dennoch versuchen, sich dieser Art von Vorfällen zu widersetzen, gerade wenn es um den Schutz von Kindern und Jugendlichen geht? Offensichtlich fürchten sie sich vor einer einflußreichen Lobby, die Macht ausübt, und der sich in den Weg zu stellen, gefährlich ist.
Damit ein Dulden und Verheimlichen des Bösen in diesem Ausmaß möglich ist, müssen die entscheidenden Positionen mit Eingeweihten besetzt sein, muß es nicht nur eine Homolobby geben sondern Homoseilschaften, ja eine Homomafia. In diesem Sinne äußerte sich der amtierende polnische Justizminister Jarosław Gowin in seiner Amtszeit im polnischen Senat über einen Skandal homosexuellen Mißbrauchs in der Diözese Płock. Er erwähnte sexuelle Belästigung von Jugendlichen und Klerikern und das Vertuschen von Tatsachen. Bei seiner Intervention bei der Kirche im Fall von Erzbischof Paetz hätte er den Eindruck gehabt, es mit einer Art Mafia zu tun zu haben, die zum Schutz der eigenen Interessen nicht davor zurückschreckt, unumstößliche Prinzipien und offensichtliche Tatsachen brutal zu negieren.
Die Ansicht, daß es sich hier um eine Art homosexueller Mafia in der Kirche handelt, äußerte vor kurzem auch der Geistliche Charles Scicluna, der die Hauptverantwortung für die Bewältigung dieser Fragen in der Kirche trägt. Er tritt sozusagen als „Anwalt“ der Disziplinarabteilung der Kongregation für die Glaubenslehre auf. Diese Bezeichnung benutzte er während des Symposiums „Hin zu einer Heilung und Erneuerung“, das im Februar 2012 in Rom veranstaltet wurde und die Probleme sexuellen Mißbrauchs in der Kirche zum Thema hatte9. Im Namen Papst Benedikts XVI. verurteilte er nicht nur entschieden die Täter selbst, sondern auch die kirchlichen Oberhäupter, die deren Taten vertuschten. Er forderte zu entschiedenem Widerstand gegen solche Vorgehensweisen, zu offener Mitarbeit mit der Polizei auf. Er rief auch dazu auf, den Weg der Reinigung, der von dem Heiligen Stuhl vorgegeben wurde, zu gehen. Je besser die Verbrecher organisiert sind und je erfolgreicher sie ihre eigenen Interessen schützen, desto erfolgreicher tun sie anderen Leid an und desto erfolgreicher zerstören sie die Glaubwürdigkeit der Kirche.
Darum ist meines Erachtens bei der bisherigen Diskussion die Äußerung des Professors und Paters Josef Augustyn SJ besonders wertvoll, der sagte: „Meinem Gefühl nach liegt das Problem nicht «bei ihnen», sondern in unserer Reaktion «auf sie»“. Wie reagieren wir, ganz normale Priester und deren Vorgesetzte auf solches Verhalten? Lassen wir uns einschüchtern, weichen wir zurück, rufen wir zum Schweigen auf, tun wir so, als ob es kein Problem gäbe? Oder im Gegenteil: Bieten wir die Stirn, sprechen wir klar darüber, nehmen wir diesen Menschen ihren Einfluß weg, entfernen wir sie aus ihren Positionen? Sie sollten in keinem Seminar arbeiten und keine Positionen bekleiden dürfen. Wenn es eine homosexuelle Lobby gibt und diese etwas in irgendwelchen kirchlichen Strukturen zu sagen hat, dann nur deswegen, weil wir ihnen nachgeben, vor ihnen zurückweichen, so tun, als ob es sie nicht gäbe. Der Heilige Stuhl (…) hat ein klares Zeichen gegeben, wie diese Art Probleme gelöst werden sollen. Die Verheimlichung der Taten von unaufrichtigen Personen, die früher oder später enthüllt werden, diskreditiert die Autorität der Kirche. Die Gläubigen fragen spontan, wie es mit der Glaubwürdigkeit der kirchlichen Gemeinschaft aussieht, wenn sie solche Umstände toleriert. Wenn wir a priori annehmen, daß es kein Lobbying von homosexuellen Geistlichen gibt und nie gegeben hat und nicht geben wird, dann unterstützen wir dadurch dieses Phänomen. Dann bleibt diese Lobby ungestraft und wird zu einer ernsten Gefahr“.
Mechanismus der Entstehung des Homomilieus
Wie die erwähnten Fälle zeigen, mußte man dieser Lobby gegenüber wirklich sehr nachgiebig sein, wenn solche Mißbrauchsfälle möglich waren (und nach wie vor sind). Aber die normale Mehrheit sollte sich nicht von einer gestörten Minderheit einschüchtern lassen. Deswegen muß man den Mechanismus der Expansion des Einflußbereiches dieser Lobby gut verstehen. Alles beginnt damit, daß es für einen Kleriker mit homosexueller Neigung oder gar mit entschiedener, homosexueller Orientierung wesentlich schwerer ist, ein anständiger Priester zu werden. Auf der einen Seite hat das Priestertum eine besondere Anziehungskraft, es scheint ein ideales Biotop zu sein, weil man in seinem Umfeld ausschließlich unter Männern verweilen kann, ohne die Abwesenheit von Frauen in seinem Leben erklären zu müssen. Ganz im Gegenteil, der Verzicht auf Ehe (zu der er sowieso nicht fähig ist) wird als großes Opfer für das Himmelreich angesehen. Die Situation scheint äußerst komfortabel. So kommt es, daß in gewissen Orden und Diözesen der Prozentsatz solcher Kleriker viel höher ist als der Durchschnitt der Homosexuellen in der Welt, also deutlich mehr als 1,5 %. Wieviel genau, hängt davon ab, wie dominant die errungene Position ist und in welchem Maß andere Geistliche eingeschüchtert sind, oder ob sie sich gar des Ernstes der Lage noch nicht bewußt sind.
Auf der anderen Seite wirkt Homosexualität wie eine Wunde an der Persönlichkeit, die viele ihrer Funktionen beeinträchtigen kann. Unter anderen stört sie die Beziehungen sowohl zu Männern als auch zu Frauen und Kindern; sie erzeugt die Gewohnheit einer ständigen Vortäuschung und Verheimlichung eines wesentlichen Bereiches des eigenen Lebens. Man gewöhnt sich an ein gewisses Spiel, das offene, freimütige und tiefe emotionale Beziehungen mit Kommilitonen und Lehrern unmöglich macht. Es erschwert auch das Verstehen und die Achtung vor der Natur der Weiblichkeit, ebenso der Ehe als Mysterium der Liebe von Mann und Frau. Hinzu kommt, daß ein homosexueller Kleriker durch die ständige Nähe der Objekte seiner Begierde erregt wird. Er befindet sich in einer Situation, die vergleichbar ist mit der eines normalen Mannes, der Jahre lang (oder sein ganzes Leben lang) jeden Tag unter einem Dach Schlafräume und Badezimmer mit vielen hübschen Frauen teilt. Die Wahrscheinlichkeit, daß er unter solchen Umständen seine Keuschheit lebt, sinkt dramatisch. Jedem Menschen gegenüber, also auch unseren homosexuellen Brüdern gegenüber, müssen wir Verständnis und Achtung entgegen bringen. Sie geben sich oft viel Mühe, und manchen von ihnen gelingt es, enthaltsam oder sogar heilig zu leben. Aber objektiv gesehen, fällt es ihnen viel schwerer, und deswegen gelingt es ihnen auch viel seltener.
Schaffen sie es jedoch nicht, die eigene Neigung zu beherrschen, und es gelingt ihnen, durch das Netz der Seminar-internen Kontrolle zu schlüpfen, dann beginnt der Kummer erst richtig, wenn sie schließlich Priester oder Ordensleute werden. Die ständige Nähe der Vorgesetzten und die von ihnen ausgeübte Kontrolle fallen weg, der Freiraum wird grösser. Wenn sie der Versuchung erliegen und den Weg der aktiven Homosexualität betreten, wird ihre Situation unerträglich. Auf der einen Seite spenden sie jeden Tag Sakramente, halten Messe, halten das größte Heiligtum in ihren Händen, auf der anderen Seite tun sie ständig etwas, was dazu im Widerspruch steht, etwas besonders Verwerfliches. Auf diese Weise werden sie „immun“ gegen höhere Werte, gegen das, was heilig ist. Ihr moralisches Leben erliegt einer Atrophie, sie geraten auf die schiefe Ebene des Verfalls. Wenn die höheren Werte in ihnen aussterben, dann gibt es immer mehr Platz für Niedriges, für Begierde nach Materiellem und Sinnlichem - nach Geld, Macht, Karriere, Luxus, Sex. Es ist wirklich schwer, ihnen zu helfen; was kann sie noch retten, wenn die besten Methoden und alle Bemühungen, ihr Gewissen zu formen, Glaube und Gnade versagt haben?
Ihnen ist bewußt, daß sie Gefahr laufen, demaskiert und bloßgestellt zu werden, deswegen wollen sie sich absichern, indem sie sich gegenseitig unterstützen. Sie bilden also informelle Bünde mit den Zügen einer Clique oder Mafia und streben danach, Schlüsselpositionen zu erobern, die über Macht und Geld verfügen. Wenn sie einen Posten einnehmen, dann sorgen sie dafür, jemanden aus den eigenen Reihen zu befördern, oder wenigstens jemanden, der zu schwach ist, um sich ihnen zu widersetzen. Auf diese Art und Weise können tief verwundete Menschen zu Oberhäuptern der Kirche werden. Sie sind dem geistigen Niveau, das sie verkörpern sollen, nicht gewachsen; sie leben in Verlogenheit und lassen sich besonders leicht von den Feinden des Christentums beeinflussen. Das sind Menschen, die nicht „von Herzen“ sprechen, sie können ihr Herz nicht öffnen, weil sie wissen, wie sehr sie sich schämen müßten. Statt dessen wiederholen sie erlernte Phrasen, kopieren Texte von anderen. Manchmal umgibt sie eine spürbare Atmosphäre von Verlogenheit und Trägheit - Pharisäismus in reiner Form.
Auch wenn sie ihre Homosexualität nicht aktiv leben, versuchen sie in der Regel diejenigen, die es tun, zu schützen und zu fördern, sind solidarisch mit ihnen und stehen ihnen beharrlich zur Seite. So stellen sie ihr Wohlbefinden über das Wohl der Gemeinschaft - nach dem Motto: „Selbst wenn die Kirche bloßgestellt und lächerlich gemacht wird, Hauptsache mir und den Meinen geht es gut, Hauptsache, wir bringen unser Schäfchen ins Trockene“. Auf diese Art und Weise können sie in vielen Stellen der kirchlichen Hierarchie dominieren und die Zügel in der Hand halten, somit in der Tat großen Einfluß auf wichtige Ernennungen und insgesamt auf das Leben der Kirche ausüben. Aufrichtige, engagierte Bischöfe kommen gegen sie oft nicht an.
Für die übrigen Priester wird die Situation dann entsetzlich. Es können Personen in die Seminare aufgenommen werden, die bereits jüngere Partner von Homo-Priestern sind. Sollte der Rektor oder ein anderer Vorgesetzter versuchen, diese zu verweisen, so kann es sein, daß sie selbst verwiesen werden und nicht die Homo-Kleriker. Oder sollte ein Vikar versuchen, Jugendliche vor dem Pfarrer, der sexuelle Übergriffe begeht, zu verteidigen, wird er schikaniert, diszipliniert und versetzt und nicht der Pfarrer. Das mutige Erfüllen seiner wichtigsten Pflichten macht sein Leben zur Hölle. Es kommt vor, daß er bei einer geplanten Aktion erpreßt und in seiner Pfarrei oder vor seinen Mitbrüdern gedemütigt und diffamiert wird. Wenn ein Priester oder Mönch selbst sexuellen Übergriffen seitens eines Kollegen oder Vorgesetzten ausgesetzt ist und er sich mit der Bitte um Hilfe und Schutz an höhere Vorgesetzte wendet, stößt er mitunter auf noch mächtigere Homosexuelle.
Auf diesem Weg erobern die Mitglieder der Homo-Clique bedeutende Positionen und Einflüsse, so daß sie sich immer mächtiger und sicherer fühlen. Ihr Leben wird oft zu einer teuflischen Karikatur des Priestertums, ähnlich wie die Homopartnerschaft eine Karikatur der Ehe ist. Wie man weiß, jedenfalls aus den Medien, fangen sie an, sich wie Homosex-süchtige zu benehmen: sie werden immer schamloser, schrecken auch vor Gewalttaten nicht zurück. Sie fangen an, Minderjährige zu mißbrauchen und zu Sex zu zwingen. Dann kommt es zu schlimmsten Situationen bis hin zu Mord und Selbstmord.
Über das Problem von Bischof Paetz erfuhr ich zufällig von einem Kleriker, der mir zitternd vor Entsetzen erzählte, wie er von seinem eigenen Bischof mißbraucht worden war. Dieser Junge wurde der Gefahr ausgesetzt, nicht nur seinen Glauben, sondern auch seine seelische und geistige Gesundheit zu verlieren. Es war nicht einfach, ihn zu überzeugen, daß solch ein Mensch nicht die ganze Kirche ausmacht, daß es gerade deswegen wert ist, Priester zu sein, daß man gerade deswegen Priester sein muß, um etwas so Großes und Heiliges wie das Priestertum nicht dem Werk solcher Menschen zu überlassen. Ähnliche Geschichten konnte man von Priestern aus Łomża und Posen (wo er nacheinander auch amtierender Bischof war) auf nationalen und internationalen wissenschaftlichen Symposien hören. Dennoch blieben unsere Interventionen auf verschiedenen Stufen der kirchlichen Hierarchie erfolglos. Sie stießen selbst in einem solch klaren Fall auf eine undurchdringliche Mauer. Wenn es um einen Vikar oder Katecheten ginge, würde eine kurze Information ausreichen, um entsprechende Reaktionen auszulösen. Aber in diesem Fall brachten erst der Druck der Medien und die Intervention beim Papst selbst die Sache voran.
Hier treffen die Worte von Pater J. Augustyn SJ zu: „Die Kirche generiert keine Homosexualität, wird aber zum Opfer von unehrlichen Menschen mit homosexueller Neigung, die die kirchlichen Strukturen für ihre niedrigsten Instinkte ausnutzen. Aktive, homosexuelle Priester sind ohnehin Meister der Tarnung. Manchmal werden sie durch Zufall demaskiert (…) Eine echte Gefahr für die Kirche stellen (…) zynische homosexuelle Priester dar, die ihre Position für eigene Interessen ausnutzen und das oft außerordentlich geschickt machen. Solche Situationen sind für die Kirche, für die ganze Gemeinschaft der Priester und für die Vorgesetzten äußerst schmerzhaft. Das ist ein großes, schwer zu lösendes Problem“.
Der Kampf Benedikts XVI.
Benedikt XVI. lernte diesen Typ des Geistlichen während seiner langjährigen Arbeit im Vatikan gut kennen. Mehrmals betonte er, was für ein Schock es für ihn war, als er das Ausmaß des Mißbrauchs seitens homosexueller Geistlicher und deren Untergrund, als auch des unermeßlichen Leides, das den Jugendlichen und der ganzen Kirche zugefügt wurde, erkannte. Im Interview-Buch Licht der Welt sagt der Papst: „Ja, es ist eine große Krise, das muß man sagen. Es war für uns alle erschütternd. Plötzlich so viel Schmutz. Es war wirklich fast wie ein Vulkankrater, aus dem plötzlich eine gewaltige Schmutzwolke herauskam, alles verdunkelte und verschmutzte, so daß vor allen Dingen das Priestertum plötzlich als ein Ort der Schande erschien und jeder Priester unter dem Verdacht stand, er sei auch so einer“.
Über solche Geistliche sprach er im Jahre 2005 als Kardinal während des berühmten Kreuzwegs im Kolosseum, kurz vor dem Tode Johannes Pauls II. und vor der Übernahme des Heiligen Stuhls:
„Wieviel Christus in seiner Kirche selbst erleiden muß? (…) Wie oft wird das heilige Sakrament seiner Gegenwart mißbraucht, in welche Leere und Bosheit des Herzens tritt er da oft hinein? Wie oft feiern wir nur uns selbst und nehmen ihn gar nicht wahr? Wie oft wird sein Wort verdreht und mißbraucht? Wie wenig Glaube ist in so vielen Theorien, wieviel leeres Gerede gibt es? Wieviel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm ganz zugehören sollten? Wieviel Hochmut und Selbstherrlichkeit? Wir können nur aus tiefster Seele zu ihm rufen: Kyrie, eleison - Herr, rette uns“ (vgl. Mt 8, 25). Der Papst stellt auch fest: „Die größte Verfolgung der Kirche kommt nicht von den äußeren Feinden, sondern erwächst aus der Sünde in der Kirche“. Er war sich bewußt, welche Aufgabe vor ihm steht, daher sagte er bei seiner Amtseinführung am 24. April 2005: „Betet für mich, daß ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe“. Deswegen begann er als Papst sofort mit Entschlossenheit zu handeln.
Die Reinigung der Kirche von homosexuellem Mißbrauch und das Nichtzulassen derartiger Fälle in Zukunft machte er zu einer der Prioritäten seines Pontifikats. Er fing an, kompromittierte Geistliche ihrer Ämter zu entheben. Schon in den ersten Monaten nach seiner Wahl, noch 2005, ließ er eine Anweisung herausgeben, die es streng verbot, nicht geheilte Homosexuelle zu Priestern zu weihen. Diese Anweisung wurde vom Heiligen Stuhl mit einem Leitbrief an die Bischöfe der ganzen Welt versandt mit dem Befehl, Priester mit homosexuellen Neigungen umgehend aus allen möglichen erzieherischen Funktionen in den Seminaren zu entfernen. Ein Schreiben der Kongregation für das katholische Bildungswesen aus dem Jahre 2008 verbot hingegen, sie überhaupt in die Seminare aufzunehmen. Es steht dort eindeutig geschrieben, daß sie erst nach dauerhafter Heilung aufgenommen werden können.
Diese Grundsätze bestätigte im Jahre 2010 die Note des Römischen Vikariats für den Nachfolger des Heiligen Petrus – als vorbildlich für die ganze Kirche. Wie man in solchen Fällen handeln soll, beschreibt der Hirtenbrief des Papstes an die Katholiken in Irland aus dem Jahre 2010 mit dem Titel: „Schwere Sünde gegen schutzlose Kinder“. Ähnlich wie der amtierende deutsche Bundespräsident Pastor Joachim Gauck die Stasi-Akten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, sodaß die Aufarbeitung der dunklen Geschichte der DDR möglich wurde, so führt sein Landsmann im Vatikan eine solide, gewissenhafte und christliche Reinigung der Kirche durch. Der Papst sorgt auch dafür, Katastrophen dieser Art in Zukunft zu verhindern, indem er entschlossen die Priesterweihe von Seminaristen mit homosexuellen Neigungen verbietet und dadurch die Erneuerung dieses Milieus unmöglich macht.
Leider wurde in der polnischen Kirche das Problem der Beziehung Homosexualität – Priestertum noch nicht ausreichend wahrgenommen. Es sieht so aus, als sei der von Benedikt XVI. und dem Heiligen Stuhl gesetzte Wendepunkt an der Weichsel noch wenig bekannt. Seine Resultate lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen:
1) Statt der Einteilung in aktive und passive Homosexualität führte der Heilige Vater in offiziellen Urkunden eine Einteilung in die vorübergehende homosexuelle Neigung, die während der Pubertät vorkommt, und die tief verwurzelte Neigung ein. Beide Formen, die aktive und die passive Homosexualität, und nicht nur die (meist nur zeitweise) Freiheit von aktiver Homosexualität, sind Hindernisse, die den Kandidaten von der Priesterweihe ausschließen.
2) Homosexualität ist mit der Berufung zum Priestertum nicht vereinbar. Daraus resultiert das strenge Verbot, Männer mit homosexuellen Neigungen (auch vorübergehenden) zu Priestern zu weihen, sie dürfen nicht einmal in die Priesterseminare aufgenommen werden.
3) Eine vorübergehende homosexuelle Neigung muß noch vor der Aufnahme in das erste Studiensemester oder in das Noviziat völlig geheilt werden.
4) Seminare, Orden, Pfarreien und Bischofssitze sollen frei von jeglicher Form der Homosexualität sein.
5) Männer mit homosexueller Neigung, die bereits die Diakonen-, Priester- oder Bischofsweihe empfangen haben, behalten die Gültigkeit ihrer Weihe, sind aber aufgerufen, alle Gebote Gottes und die Vorschriften der Kirche einzuhalten. Genau wie die anderen Priester sollen sie in Keuschheit leben und jegliches, gegen das Wohl des Menschen und der Kirche gerichtete Tun einstellen, vor allem den Widerstand gegen den Heiligen Vater und den Vatikan und jegliches mafiose Agitieren.
6) Geistlichen, die unter derartigen Störungen leiden, wird dringend empfohlen, sich so schnell wie möglich einer entsprechenden Therapie zu unterziehen.
In dem Interviewbuch Peter Seewalds mit Benedikt XVI., Licht der Welt, finden wir eine enorm wichtige Äußerung über Homosexualität und Priestertum. Diese Worte des Heiligen Vaters können als Kommentar zu den früheren Urkunden des Heiligen Stuhls betrachtet werden:
„Homosexualität ist mit dem Priesterberuf nicht vereinbar. Denn dann hat ja auch der Zölibat als Verzicht keinen Sinn. Es wäre eine große Gefahr, wenn der Zölibat sozusagen zum Anlaß würde, Leute, die ohnehin nicht heiraten mögen, ins Priestertum hineinzuführen, weil letztlich auch deren Stellung zu Mann und Frau irgendwie verändert, irritiert ist, und jedenfalls nicht in dieser Schöpfungsrichtung steht, von der wir gesprochen haben. Die Kongregation für das katholische Bildungswesen hat vor einigen Jahren eine Bestimmung erlassen, daß homosexuelle Kandidaten nicht Priester werden können, weil ihre geschlechtliche Orientierung sie von der rechten Vaterschaft, von dem Inneren des Priesterseins distanziert. Die Auslese der Priesterkandidaten muß deshalb sehr sorgsam sein. Hier muß größte Aufmerksamkeit walten, damit eine solche Verwechslung nicht einbricht und am Schluß die Ehelosigkeit der Priester sozusagen mit der Tendenz zur Homosexualität identifiziert würde.“
Wie wichtig dies für den Papst und Heiligen Stuhl ist, bekräftigt die Tatsache, daß trotz des großen Priestermangels und der sinkenden Zahl an Berufungen in Westeuropa und Amerika die Kirche nicht gewillt ist, solche Kandidaten in die Seminare aufzunehmen, weil die schwerwiegenden Verstöße der homosexuellen Geistlichen schreckliches Unheil und großes Leid mit sich brachten.
Die kirchliche Homohäresie
Jedoch nicht alle wollen die erwähnten Prinzipien annehmen. Die Lehre des Papstes stößt auf Widerstand. Die homosexuelle Bewegung innerhalb der Kirche wehrt sich und greift an. Sie braucht auch intellektuelle Werkzeuge, eine Rechtfertigung, deswegen nimmt die Homoideologie in ihren Gemütern, in ihren Mündern und in ihren Schriften die Gestalt einer Homohäresie an.
Die breiteste und offenste Revolte gegen den Papst und die Kirche wird von einigen Jesuiten aus den Vereinigten Staaten geführt. Sie leisten offenen Widerstand und künden an, daß sie nach wie vor die Kleriker mit homosexueller Neigung aufnehmen und sogar mit Absicht einladen werden.
Sie pflegen damit ihre Tradition, da sie seit Jahren als Bastion der Homoideologie und Homohäresie gelten. Viele Behauptungen des häretischen Moraltheologen und Ex-Priesters Charles Curran werden von ihnen anerkannt. Sie befinden sich auch unter dem mächtigen Einfluß ihres ehemaligen Konfraters Pater John McNeil SJ, des Gründers der Pro-Homosexuellen Bewegung Dignity, der das Buch Kirche und Homosexuelle veröffentlichte, in dem er die Kirchenlehre direkt ablehnt und Homoideologie eigener Art betreibt. Dieses Buch erhielt das Imprimatur seines Provinzials aus New York und wurde trotz des Verbotes des Vatikans mehrmals neu aufgelegt. Dadurch wurde es zu einer Art homosexueller Bibel amerikanischer Jesuiten. McNeil bedeutet für sie wahrscheinlich mehr als Jesus oder der hl. Paulus und mit Sicherheit mehr als der Papst. Die von ihnen herausgegebenen Zeitschriften wie „Theological Studies“ und „America“ enthalten nach wie vor pro-homosexuelle Ideen und verbreiten sie. Im Zusammenhang damit wird geschätzt, daß sie den höchsten Sättigungsgrad an Homosexuellen erreicht haben - mehr als 30 Prozent! Den Schwulen geht es immer besser bei ihnen, immer schlechter aber den anderen Priestern, die in dieser spezifischen Atmosphäre in Bedrängnis kommen.
Es scheint, daß das traditionelle, vierte Gelübde der Jesuiten des Gehorsams gegenüber dem Papst von einem Gelübde des Erz-Ungehorsams abgelöst wurde. Dies sollte uns weder besonders verwundern noch schockieren, denn auch die Geistlichen sind allen Einflüssen dieser Zeit ausgesetzt. Wenn sie intellektuell oder moralisch zu schwach sind, dann sind sie diesen Einflüssen nicht nur ausgesetzt, sondern werden geradezu von ihnen überwältigt. Das ist eine der wichtigsten Ursachen für die Entstehung von Häresie in der Kirche, von der es schon zahlreiche gab und die von der Kirche immer wieder demaskiert und überwunden werden mußten. Zur Zeit der Vorherrschaft der faschistischen Ideologie und des Marxismus gab es auch in der Kirche Priester-Faschisten und Priester-Marxisten. Heutzutage haben wir unter dem Druck der homosexuellen Bewegung natürlich
auch in der Kirche Homoideologen und manchmal sogar Homohäretiker.
Es geht hier um die Existenz der Kirche selbst. Ideologie und Manipulation muß man im Keim ersticken, sonst kann es zu spät sein, wenn mehrere solche Priester auftauchen. Es kann zur Autodestruktion der Kirche kommen, wie es schon vielerorts im Westen geschehen ist. Eine Kirche, die sich selbst widerspricht, die ihre eigene Lehre ablehnt, wird von keinem mehr gebraucht, sie stirbt aus – wie die Kirche in Holland. Etwas, das in sich selbst widersprüchlich ist, kann nicht lange existieren. Falsche Theologie bedeutet Todesgefahr für die Kirche. Ein inkompetenter Theologe kann Glauben zerstören, Theologie und Philosophie auf Psychologie beschränken, er kann den Organismus der Kirche mit den kranken Viren feindlicher Ideologie infizieren, kann sich selbst und andere mit fremden Krankheiten anstecken. So war das z. B in dem Fall des deutschen Ex-Priesters Eugen Drewermann, der seine Tätigkeit als Professor für Dogmatik in Paderborn begann, aber durch Reduktion der Theologie auf Psychologie vermischt mit New Age und Buddhismus endete. Auch für ihn wurden Sigmund Freud und Carl Gustav Jung wichtiger als Jesus und der hl. Paulus. Man mußte nicht lang auf die Konsequenzen warten.
Wenn sich derartige Theorien verbreiten, können deren Konsequenzen für die ganze Kirche destruktiv sein – so wie in Holland. Eben in diesem Land trug eine derartig kranke Theologie wie die von Edward Schillebeeckx unter anderem zum Zerfall und beinahe zum Untergang der früher außergewöhnlich lebendigen Kirche bei. Sie führte dazu, daß sie innerhalb von etwas mehr als zehn Jahren beinahe aufhörte, zu existieren. Die falsche Theologie war wie Sprengstoff, der unter dem Gebäude angebracht wurde. Gegen eine derartige „holländische Theologie“ muß man sich mit Entschiedenheit wehren. Es geht hier um Sein oder Nichtsein der Kirche.
Wenn man den Homolobbyisten freie Hand läßt, dann sind sie imstande, innerhalb von etwas mehr als zehn Jahren ganze Orden und Diözesen zu Fall zu bringen – wie in den USA, wo der Priesterberuf immer häufiger gayprofession genannt wird, oder wie in Irland, wo Männer sich fürchten, in die zunehmend menschenleeren Seminare zu gehen, weil sie sofort irgendwelcher Störungen bezichtigt werden.
Die Situation ähnelt gewissermaßen der Zeit zu Anfang der Reformation, als ganze Länder und Nationen von der Kirche abfielen, wobei eine der wichtigsten Ursachen der unerhörte moralische Verfall und die Unzucht einiger Geistlicher, einschließlich des Papstes Alexander VI. war. So wie das Konzil von Trient versuchte, die Kirche durch Umkehr und Verschärfung der Disziplin zu retten, so versucht dies auch Benedikt XVI., sowohl durch das Verbot der Aufnahme ins Priesterseminar und die Priesterweihe von Homosexuellen als auch durch maximale Einschränkung des Einflußbereiches der kirchlichen Homolobby. Darin sieht man sein prophetisches Genie, das unterstreicht seinen Rang als einen der hervorragendsten Theologen unserer Zeit, der zugleich fähig ist, den geistigen Kampf aufzunehmen.
Dies wird besonders deutlich in einer längeren Zeitperspektive, wenn man bedenkt, inwieweit sich viele Theologen geirrt haben, die auf verschiedene Weise mit modernen Ideologien flirteten oder ihnen sogar erlagen. Die Haltung des Theologen und Bischofs Ratzinger in diesen Fragen war immer sachlich und entschieden. Er ließ sich von derartigen Illusionen nicht verführen, verfiel weder einer „Zeitungs-Theologie“ noch einer „Postmodernen Theologie“, die beide höchst unverantwortlich sind und die leicht Inhalte verkünden, die im tiefen Gegensatz zum Christentum stehen. Jetzt hat er keinen Grund, um beschämt zu sein.
Doch genau wegen seiner richtungsweisenden Entscheidungen wird er so stark abgelehnt und von manchen Mitgliedern der Kirche sogar gehaßt, vor allem von der Homolobby, die zum Kern der inneren Opposition gegen den Papst gehört. Die Größe des Papstes erkennt man auch an seiner Fähigkeit, dies zu ertragen, an seiner Gelassenheit und Geduld, wenn er demütig schweigend sogar die primitivsten Angriffe – gerade aus den eigenen Reihen - hinnimmt. Er verteidigt sich nicht, ihm geht es nur um Christus selbst und um den Menschen. Er ist ein großer Wissenschaftler und treuer Zeuge der Offenbarung. Er ist einer der größten Geister der Gegenwart und zugleich „der gute Hirte, der nicht, wenn er den Wolf kommen sieht, die Schafe im Stich läßt und flieht, sondern der sein Leben hingibt für die Schafe“ (vgl. Joh 10, 12-15).
Allein kann er jedoch mit der Situation nicht fertig werden. Er braucht jeden und jede von uns. Er braucht Unterstützung und gesunde Verkündigung in jeder Ortskirche. Das ist eine Sache der Treue des Gewissens: die Verteidigung der Wahrheit von der Erlösung, egal, wieviel es kostet. In diesem Kontext kommen Größe und Heiligkeit der Kirche besonders deutlich zur Geltung. Die Homoideologie scheint so mächtig zu sein und wird ebenso aggressiv verbreitet, wie früher der Marxismus und Faschismus. Vielen scheint ihr Sieg unausweichlich zu sein (wie es bei den erwähnten Ideologien der Fall war). In einer solchen Situation ist es vor allem die Kirche, die die elementare Wahrheit und die Vernunft verteidigt. Wenn die Dämonen der Ideologien wüten, dann übernimmt paradoxerweise der Glaube die Rolle des Verteidigers der Vernunft. Die Kirche ist schon mit ganz anderen Schwierigkeiten, mit ganz anderen Häresien fertig geworden. Das Absurde muß letztlich in sich zusammenbrechen, sich erschöpfen, sich selbst zerstören. Man kann nicht endlos im Widerspruch leben. Man kann nicht ewig gegen die Vernunft leben, gegen die Natur, gegen die Gebote, so wie man auch nicht endlos auf dem Kopf stehen kann. Schließlich muß man sich auf die Füße stellen, oder man wird umfallen.
Die Größe der Kirche besteht unter anderem darin, daß sie Fehler eingestehen kann, daß sie die Schuld ihrer Mitglieder bekennen, dafür um Verzeihung bitten und den Weg der Reinigung und Bekehrung gehen kann. Andere Kreise sind dazu nicht immer fähig, auch wenn sie Schlimmeres verschuldet haben. Die Medien, die oft Zentren der Agitation gegen Christen zu sein scheinen, stellen die Situation so dar, als betreffe das Problem der Ephebophilie nur Priester und als ob jeder Priester ein Verdächtigter wäre. Auf ähnliche Weise sprach auch zur Hitlerzeit die Goebbels´sche Propaganda von den Geistlichen. Das ist die alte Methode der Verallgemeinerung von Einzelfällen. Alle ehrlichen Journalisten sind dagegen der Meinung, daß die Kirche die einzige Institution ist, die auf den sexuellen Mißbrauch reagiert, der ein weitverbreitetes Phänomen aller Milieus und Erziehungsanstalten ist.
Man könnte die Frage stellen, wann die Journalisten das Ausmaß dieses Problems in den eigenen Reihen unter die Lupe nehmen, auch unter den Zeitschriften-Besitzern, unter denen, die in den Medien den Ton angeben, wenn es um Manipulation und Aufhetzung geht? Das wird nicht einfach sein – zum Beispiel in Belgien oder Litauen, wo selbst hochgestellte Personen verschiedener Machthierarchien in Pädophilie verstrickt sind. Aber wo bleibt der Mut und das Engagement der Journalisten, die so gerne die Kirche angreifen? Sachliche Untersuchungen zeigen, daß das Ausmaß des Problems in der katholischen Kirche noch am geringsten ist. Warum wird dann hauptsächlich von ihr gesprochen? Untersuchungen zufolge kommen auf tausend Fälle von Pädo- oder Ephebophilie nur einer aus dem Bereich der katholischen Kirche, in den Vereinigten Staaten auf zehntausend lediglich 3 bis 5. Die Statistiken sind hier wesentlich belastender z. B. für verheiratete protestantische Geistliche und Lehrer – besonders für Sportlehrer.
Somit ist nicht, wie einige meinen, der Zölibat daran schuld. Darauf macht auch der Staatssekretär Kardinal Tarcisio Bertone (sozusagen die Nummer zwei im Vatikan) aufmerksam, wenn er sagt, daß „viele Psychologen und Psychiater nachgewiesen haben, daß es keinen Zusammenhang zwischen Zölibat und Pädophilie gibt, daß es aber einen gibt zwischen Homosexualität und Pädophilie“. Er verweist auch auf die Tatsache, daß „80 Prozent der in den USA verurteilten Pädophilen Homosexuelle sind. Unter den wegen Pädophilie verurteilten Priestern machen sie 90 Prozent aus“. Diese Tatsachen zeugen davon, „daß die Kirche eher ein Problem mit Homosexualität als mit Pädophilie hat“. Ihm sekundiert der italienische Soziologe Massimo Introvigne, der in Erinnerung ruft, „daß es keinen Zusammenhang zwischen Zölibat und Pädophilie gibt, weil es unter verheirateten (evangelischen) Geistlichen mehr Pädophile gibt als unter den katholischen Priestern (…) In den USA wurden fast tausend Priester wegen sexuellen Mißbrauchs verklagt, aber verurteilt wurden kaum mehr als fünfzig. Wegen des gleichen Verbrechens verurteilt wurden jedoch 6000, zumeist verheiratete, Sportlehrer und Trainer“.
Das wäre doch ein Thema für die Medien! Warum wird kaum darüber gesprochen? Offensichtlich liegt ihnen weit weniger an dem Wohl der Kinder und Jugendlichen als an der Zerstörung der Kirche. Wenn sie ehrliche Absichten hätte, würden sie doch vor allem die angreifen, die solche Verbrechen am häufigsten begehen. Hier fehlt es jedoch viel mehr an „Gerechten“, die sich einzusetzen wagen, die bereit sind, ein Risiko einzugehen. Vorfälle in den eigenen Reihen vertuscht man und rechtfertigt sie sehr viel mehr, als das in der Kirche geschehen ist (z.B. das Verhalten von Roman Polanski 1978 in Hollywood, welches anscheinend in diesem Milieu Standard war). Sie scheinen nach dem Motto zu handeln: „Wenn es einer von uns macht, dann mischen wir uns nicht ein, sollen doch die Kinder mißbraucht werden. Das geht uns nichts an, Hauptsache, wir kommen weiter“.
Unser Ringen
Es ist wichtig zu verstehen, warum die Kirche mit dem Problem der Homolobby nicht fertig wurde. Es geht hier nicht nur um den Einfluß der Homolobby selbst, oder darum, daß die Beschwerde gegen einen Homosexuellen in Soutane auf dem Schreibtisch eines anderen und dann im Papierkorb landete, oder, noch schlimmer, in den Händen des Beschuldigten selbst – damit er sich freimütig an seinen Opfern rächen konnte. Es war nicht nur eine falsche Gruppensolidarität nach dem Motto „den Bruder schützen“ - er ist doch „einer von uns“, egal wie schuldig er ist.
Eine andere Ursache war, daß man sich der Bedeutung des Problems nicht bewußt war. Für einen normalen Priester war es unvorstellbar, daß ein so großes Unrecht hinter seinem Rücken verübt werden konnte. Überdies sind aufrichtige, engagierte Geistliche gewöhnlich so mit Arbeit belastet, so überfordert, daß sie oft keine Kraft mehr haben, sich noch zusätzlich mit diesem Problem zu befassen. Außerdem, wer möchte sich schon ohne dringende Notwendigkeit mit solchem Schmutz beschäftigen? Deswegen wird oft solange die Decke darüber gebreitet, bis ein wirklich großer Skandal ausbricht. Schließlich haben wir es dabei oft mit Kriminalität zu tun, die Kirche ist aber keine Polizei und hat keine Mittel, um mit organisierter Kriminalität fertig zu werden. Wenn ein Priester einen Autounfall verursacht oder ein Wirtschaftsdelikt begeht, dann muß in erster Linie die Polizei oder die Staatsanwaltschaft zum Einsatz kommen und nicht der Bischof oder Provinzial. Akte von Pädophilie und Ephebophilie gehören zu den schwerwiegendsten Verstößen gegen Leib und Seele, gegen die kindliche und jugendliche Psyche. Wie schwer gestört müssen die Geistlichen sein, die serienmäßig solche Taten verüben, um nur für einen Augenblick ihren Spaß zu haben! Sie ruinieren das Leben ihrer Nächsten. Eben genau von den Pädophilen und Ephebophilen sprach Jesus, wenn er sagte: „Wehe ihnen“. Und fügte hinzu: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde“ (vgl. Mt 18, 6-11 und Lk 17, 1-2).
Einem Jungen solche Gewalt anzutun, ist in höchstem Maße abscheulich, hinterläßt schreckliche Wunden bis hin zur Tötung seiner Seele. Es kommt oft vor, daß sich das Opfer eines Ephebophilen sein Leben lang nicht davon erholen kann, das Vertrauen zu den Menschen, ja Achtung vor sich selbst und für die moralischen Normen verliert. Wenn das brutale Übel zusätzlich von einem Geistlichen verübt wurde, dann ist die Sache um so schmerzhafter, weil das Unrecht ja von jemandem begangen wurde, der erhabene Ideen verkündet, dem der Junge vertraute, von dem er zurecht etwas Gutes und Edles erwartete. Die mißbrauchten Jungen sagen: „Nie wieder setze ich einen Fuß in die Kirche!“, „Alle Priester sind gemeine Schufte“. Manchmal verlieren sie völlig ihren Glauben oder gehen in irgendwelche Sekten und kehren der Kirche für immer den Rücken.
So weit kommt es, obwohl sie zu den Jugendlichen gehörten, die in besonderer Nähe des Priesters waren, die sich besonders stark religiös engagierten, aus gläubigen Familien stammten, Ministranten oder Lektoren waren, an Ferienlagern, Exerzitien und Pilgerfahrten teilnahmen. Sie waren der Schatz und die Zukunft der Kirche. Die große und mühsame Arbeit mit solchen Jugendlichen, die von einer ganzen Schar von aufrichtigen Eltern, Nonnen, Katecheten, Priestern und Bischöfen geleistet wurde, wird durch das Verbrechen von einer Handvoll verwerflicher Menschen zerstört.
In dieser Situation kann es für die Opfer besonders hilfreich sein, wenn die Verteidigung von einem anderen Priester kommt. Es kann dazu führen, das Vertrauen in die Kirche wieder herzustellen, wenn ein anderer Priester ihn vor dem perversen Kollegen in Schutz nimmt und mit ihm zur Polizei geht. Darin besteht die Treue gegenüber dem Menschen und Christus. Das ist notwendig, weil Akte der Pädophilie oder Ephebophilie üblicherweise Teile einer ganzen Serie sind, die man unbedingt abbrechen muß. In einer solchen Angelegenheit darf man nicht zögern, egal wie hoch das Risiko ist und wen wir gegen uns aufbringen. So wie es Aufgabe des Vaters ist, sein Leben zur Rettung des eigenen Kindes aufs Spiel zu setzen, so hat ein Priester die Pflicht, jedes von den Kleinen, die Kinder Gottes sind, in Schutz zu nehmen und notfalls dafür zu sterben. In Polen ist die Situation um so gefährlicher, weil ältere Schwule und Ephebophile im Priestergewand mit ehemaligen Mitarbeitern der Sicherheitsdienste in Verbindung stehen können. Sie zu erpressen, war besonders leicht, deswegen ließen sich viele von ihnen schnell von den Mitarbeitern der Geheimdienste rekrutieren. Manche werden sogar bis heute noch erpreßt. Wenn ihre Schandtaten ans Licht kommen, dann verlieren die Sicherheitsbeamten den Stoff, um sie zu terrorisieren und dadurch ihre Quelle regelmäßigen Einkommens.
Deswegen kann ein Priester, der die Jugendlichen in Schutz nimmt und sich einem einflußreichen Pädophilen oder Ephebophilen widersetzt, wahrhaftig die Hölle durchmachen. Es kann sich plötzlich herausstellen, daß nicht nur die ganze lokale kirchliche Homomafia gegen ihn ist, sondern auch die alten Strukturen der Sicherheitsdienste. Diese wiederum haben Erfahrung darin, wie man Geistliche mißhandelt und ermordet. Ein solches Schicksal traf vor nicht so langer Zeit nicht nur den seliggesprochenen Priester Jerzy Popiełuszko, sondern auch andere Priester wie Zych, Niedzielski und Suchowolec, die auch von der polnischen Geheimpolizei ermordet wurden.
Aus alledem folgt, daß man höchst professionell vorgehen muß – wie ein Anwalt oder ein Offizier auf dem Schlachtfeld. Man muß in Betracht ziehen, daß die Seite des Gegners, die oft jahrzehntelang in Sünde und Verlogenheit lebte, innerlich so degeneriert ist, daß sie auf das Niveau gemeiner Krimineller heruntergekommen ist und zur Verteidigung der eigenen Interessen, der eigenen Position vor nichts zurückschreckt – weder in Wort noch in Tat. Man muß darauf gefaßt sein und darf sich nicht wundern, wenn man mit allen möglichen Schimpfwörtern beleidigt wird, wenn man verleumdet und der schlimmsten Taten bezichtigt wird. Wenn jemand jahrzehntelang große Schandtaten begeht, ist er zu mindestens genauso schlimmen Schandtaten bereit, um das Böse zu verheimlichen und der Verantwortung zu entkommen. Viel einfacher als jemanden zu verprügeln oder zu töten, ist es, zu leugnen, etwas Derartiges getan zu haben.
Hier lohnt es, sich um eine möglichst große Gruppe an Menschen guten Willens zu bemühen, die uns und unser Handeln schützen und unterstützen. Es müßten auch Geistliche höchstmöglichen Ranges, Experten verschiedener Bereiche, Archiv-Fachleute, Juristen, Polizisten, Journalisten und eine möglichst große Gruppe von Gläubigen dazugehören. Als Gegengewicht zum globalen Netz der Homolobby und der Homomafia muß es ein globales Netz der Verteidiger christlicher Werte geben. Ein wunderbares Werkzeug dafür ist das Internet, das ermöglicht, eine weltweite Gemeinschaft von Menschen zu bilden, die bereit sind, der Homoideologie und Homomafia entgegen zu wirken. Je mehr wir wissen, desto mehr können wir tun. Man muß sich allerdings damit abfinden, daß man sich fühlen wird, wie „Schafe, die mitten unter die Wölfe gesandt sind“. Es gilt, „arglos wie die Tauben“ aber auch „klug wie die Schlangen“ zu sein (Mt 10, 16). Man muß den Übeltätern mutig gegenübertreten, so wie Christus den Pharisäern seiner Zeit. Man darf das Leben nicht auf süßen Illusionen aufbauen, denn nur „die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8, 32). „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" (2 Tim 1, 7).
Alle Interventionen müssen mit höchster Achtung und Liebe für jeden Menschen, auch für die Täter geschehen. Zum Wesen des Christentum gehört der Wille, jede Person zu retten, und gerade die schlimmsten Täter schweben in der Gefahr, sowohl ihr diesseitiges als auch ihr ewiges Leben zu verlieren, deswegen brauchen sie besonders viel Sorge und Gebet. Zur Größe und Schönheit des Christentums gehört auch, daß Abel aufgerufen wird, nicht nur sich selbst zu retten, sondern auch alle anderen, selbst Kain.
Liebe und Wahrheit der Kirche
Bei unserem Ringen um die Kirche Jesu Christi dürfen wir uns nicht von Argumenten wie „die Kirche ist unsere Mutter, von der Mutter spricht man nicht schlecht“ verführen lassen. Solche Sprüche verwenden oft genau diejenigen, die dieser Mutter das schlimmste Unrecht angetan, sie krank gemacht haben und sich jetzt davor scheuen, den Heilungsprozeß in Gang zu bringen. Und sollte sogar die Mutter krank werden, dann brauchen wir die beste Medizin und die bestmögliche Diagnose, um ihre Behandlung erfolgreich durchzuführen. Dazu muß man die Krankheit erkennen und über sie sprechen. Wenn auf die polnische Kirche jetzt schlechtere Zeiten zukommen, wenn sie sich auf Verfolgungen vorbereiten muß, wenn sie bald Widerstand leisten und kämpfen muß, dann muß ihr Organismus gesund und stark und frei von Verfallserscheinungen sein. Bundespräsident Gauck machte darauf aufmerksam, daß in der ehemaligen DDR diejenigen, die sich dem Prozeß der Reinigung am stärksten widersetzten, die waren, deren Gewissen am meisten belastet war, die ihren Schwestern und Brüdern das schlimmste Unrecht angetan, sie verraten hatten.
Ähnliche Vorwürfe des Mangels an Loyalität könnte man den Evangelisten machen, wenn sie über den Verrat von Judas, die Verleugnung von Petrus, von seiner Verurteilung durch Christus, über das Mißtrauen des Thomas und die Karriere-Mentalität von Jakobus und Johannes berichten. Man könnte auch fragen, warum sie diese peinliche Wahrheit nicht verheimlicht haben – und das zu Zeiten der Anfänge der Kirche, als sie noch schwach war, als die Jünger und Christen blutig verfolgt und getötet wurden? Ähnliche Vorwürfe könnte man schließlich Christus, dem Herrn selbst machen – warum er mit solchem Radikalismus die Pharisäer kritisierte, warum er ihre Schandtaten, Heucheleien und Verlogenheiten vor einem breiten Publikum entlarvte? Auf diese Weise griff er doch die damalige religiöse und nationale Elite an, die öffentliche Gestalt der Religion des auserwählten Volkes.
Die Evangelisten schrieben das alles auch noch nieder und mehr noch, sie beschrieben, wie die Hohenpriester, Sadduzäer und Pharisäer IHN während des Passahfestes mißhandelten. Wie sehr stellten sie dadurch die höchste religiöse und moralische Autorität ihrer Nation in Frage - und das zur Zeit der dunklen Nacht römischer Besatzung!
Aber Jesus sah in der öffentlichen Bekämpfung gesellschaftlicher Strukturen der Sünde bei den Pharisäern eine seiner wichtigsten Aufgaben. Darin müssen wir IHN auch nachahmen – in seinem Mut, in seiner Entschlossenheit, das Böse zu bekämpfen, in der Genauigkeit seiner Argumentation bei der Entlarvung der Übeltäter. Das, was Christus getan hat, gilt immer, zu jeder Zeit, als Vorbild. Aber wenn unser Kampf gegen das Böse erfolgreich sein soll, dann brauchen wir Wissen. Deswegen muß - auf Grund von öffentlich bekannten Vorkommnissen des letzten Vierteljahrhunderts und der Reaktion des Heiligen Stuhls samt der von ihm veröffentlichten Dokumente - klar, deutlich und entschlossen gesagt werden: ja, in der katholischen Kirche existiert (ähnlich wie in anderen Einrichtungen) ein starker homosexueller Untergrund, der – je nach Ausmaß des Engagements seiner Mitglieder, je nach ihren Worten und Taten – als Homohäresie, Homolobby, Homoclique oder als Homomafia bezeichnet werden kann. Derartige kirchliche Kreise treten entschieden gegen Wahrheit, Moral und Offenbarung auf, arbeiten mit Gegnern der Kirche zusammen, entfachen eine Rebellion gegen den Petrus unserer Zeit, gegen den Heiligen Stuhl und die Kirche im Ganzen. Die Mitglieder dieser Lobby machen zwar in der Kirche keine große Gruppe aus, bekleiden aber oft Schlüsselposten (um die sie sich beharrlich bemühen), bilden ein dichtes Netz von Beziehungen und unterstützen sich gegenseitig; deswegen sind sie gefährlich.
Gefährlich sind sie vor allem für Jugendliche, die ihrer sexuellen Gewalt ausgesetzt sind. Sie sind gefährlich aber auch für sich selbst, weil sie immer tiefer im Bösen versinken und „in ihren Sünden sterben“ (Joh 8, 24) können, wie Christus warnte. Sie sind gefährlich für Laien und Geistliche, die sich ihnen widersetzen. Schließlich sind sie gefährlich für die Kirche im Ganzen, denn wenn ihre Schandtaten schließlich ans Licht kommen, wenn die Medien sie an die große Glocke hängen, dann wird der Glauben von Millionen Menschen geschwächt oder sogar vernichtet. Viele sagen dann: „Nein, zu einer solcher Kirche will ich nicht gehören, weder ich noch meine Kinder oder Enkelkinder“. So werden die Verderber und homosexuellen Übeltäter zum Anstoß für Millionen Menschen und zu einem großen Hindernis auf dem Weg zum Glauben, zu Christus, zum Heil. Und das alles für einige Jahrzehnte bequemen Lebens in Sünde. Die Kirche wurde als die schönste und wunderbarste Gemeinschaft geschaffen, als Gemeinschaft der Liebe und des Guten unter den Erlösten, die in Freundschaft mit ihrem Herrn und untereinander leben. Wir dürfen die Vernichtung unseres größten Schatzes nicht zulassen. Seien wir vertrauensvoll und zuversichtlich. Die normalen und gutwilligen Menschen bilden die dominierende Mehrheit. Man muß sie nur entsprechend informieren, mobilisieren und in ihrem Tun vereinen.
Jede Wahrheit, sogar die schwierigste, sollte uns dazu führen, Gutes zu schaffen und um das Wohlergehen des Menschen und der Kirche zu ringen. Trotz aller ihrer Sünde und Schwäche ist das Beste und Schönste, was wir haben, immer noch die Kirche. Auch weil das Böse, u.a. das homosexuelle Böse, sich in viel größerem Ausmaß außerhalb der Kirche, in den anderen Einrichtungen befindet. Diejenigen, die uns kritisieren, sind oft wie Heuchler, die „den Balken in ihrem eigenen Auge nicht bemerken“ (Mt 7, 1-5). Die Kirche wird auch deshalb oft so gehaßt und so heftig angegriffen – weil sie allein durch ihre Existenz bei vielen Gewissensbisse hervorruft, die in viel schlimmere Sünden verstrickt sind als so manche Mitglieder der Kirche.
Laßt uns die Proportionen bewahren. In der Kirche gab es, gibt es und wird es immer solche Getauften geben, die wie Kain oder Judas leben, aber man darf Abel nicht wegen Kain verurteilen oder wegen Judas die übrigen 11 Apostel ablehnen und am Ende schließlich Christus selbst. Aber man darf auch Judas nicht erlauben, die Kirche zu unterwandern und zu beherrschen. Der Petrus unserer Zeit ist die wichtigste Person in der Kirche, auf ihn muß man hören. Benedikt XVI. ist ein großes Geschenk der Vorsehung, ähnlich wie sein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. Stellen wir uns gemeinsam auf die Seite von Benedikt XVI., genauso wie wir uns auch auf die Seite des seligen Johannes Paul des Großen gestellt haben. Die beiden haben zusammen ein so kluges und mutiges, apostolisches Duo gebildet. Sie waren eines Geistes – auch in dieser Angelegenheit.
Die Kirche besteht aus Sündern, aber sie ist unzerstörbar heilig. In dieser Kirche gibt es unter den mehr als einer Milliarde Mitgliedern Tausende von Schandtätern, aber auch Hunderte von Millionen nach Heiligkeit strebenden Gläubigen. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen, die für das Wohl des Menschen, für das Schicksal von Kindern und Jugendlichen, für die Reinheit der Liebe besonders sensibel sind. Auf der Welt leben Millionen von Menschen, die Tag für Tag die Mühe von Arbeit, Ehe, Familie, von Gebären und Großziehen der Kinder auf sich nehmen. Es gibt Tausende von Missionarinnen und Missionaren (über zwei Tausend allein aus Polen), die ihr ganzes Leben aufopfern, um in extrem schwierigen Umständen und in Armut zu leben. Es gibt ca. 700.000 Nonnen, die sich hingebungsvoll bemühen, nach dem Evangelium zu leben. Es gibt Mutter Theresa und einige Tausend ihrer Schwestern.
Zu sagen, „ich trete aus der Kirche aus, weil diese Kirche für mich zu sündhaft, zu böse ist“, ist, als würde man sagen: „Ich bin zu gut für sie“, also „ich bin ein besserer, wertvollerer Mensch als Mutter Theresa, als die Mutter Gottes und der Herr Jesus selbst“. Denn für sie ist diese Kirche trotz alldem gut genug, um in ihr zu bleiben, um sie zu lieben und zu beschützen. Weil genau diese Kirche das meiste von Gott, und dadurch auch das meiste von dem Wahren, Schönen und Guten besitzt. Weil in dieser Kirche Gott gegenwärtig ist, weil sie das Wahre, das Schöne und das Gute bewahrt, deswegen kann man, wenn man bei ihr bleibt und sich entwickelt, die Höhe des Christentums und des Menschseins erlangen – so wie die selige Mutter Theresa von Kalkutta, der selige Johannes Paul der Große, wie Benedikt XVI. – die wahren Vorbilder unserer Zeit.
Wir alle sind eingeladen, in der Kirche Jesu Christi dank der Gnade und unserer Arbeit heilig zu werden – unabhängig davon, in welcher Entwicklungsphase und an welcher Stelle der Kirche wir uns gerade befinden. Man muß nur „aufstehen und losgehen“ (Joh 14, 31).
Übersetzt von Magdalena Czarnik
Dariusz Oko, geb. 1960 in Auschwitz, zum Priester geweiht 1985, Priester der Erzdiözese Krakau, Dr. habil. in Philosophie und Dr. in Theologie, Dozent an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau. Hauptgebiete seiner Forschung sind Metaphysik, Philosophische Gotteslehre, moderne Theologie, Grenzgebiete zwischen Philosophie und Theologie, Kritik der atheistischen Ideologien. Insgesamt sechs Jahre studierte er an Universitäten in Deutschland, Italien und den USA. Seit seiner Priesterweihe war er neben der wissenschaftlichen Arbeit immer in der Seelsorge als Aushilfepriester in verschiedenen europäischen und amerikanischen Pfarreien tätig. Sechzehn Jahre lang war er Studentenseelsorger. Seit 1998 ist er der Ärzteseelsorger der Erzdiözese Krakau. In Polen ist er sehr bekannt auch als Publizist, dessen Aufsätze große Beachtung fanden und mehrmals wichtige Debatten auslösten.
Dieser Artikel wurde im Juli 2012 an fünf aufeinanderfolgenden Mittwochen (4., 11., 18., 25. und 31. Juli) in der Tschechischen Sektion von Radio Vatikan publiziert (an Stelle der Berichte von Papstaudienzen, die im Juli entfallen).
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
gesamter Thread:
- (1/2 OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Newman,
22.02.2013, 15:47
- (1/2 OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt - Joe, 22.02.2013, 18:25
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Cyrus V. Miller,
22.02.2013, 23:42
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Newman,
23.02.2013, 00:54
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Edelmann,
24.02.2013, 18:07
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Newman,
24.02.2013, 18:21
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt - Edelmann, 24.02.2013, 19:02
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Newman,
24.02.2013, 18:21
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Edelmann,
24.02.2013, 18:07
- (Nix OT) Spekulationen um Papst-Rücktritt -
Newman,
23.02.2013, 00:54
- Hintergründe: Über die Macht der verbrecherischen Homo-Mafia im Innern der Katholischen Kirche - Chato, 23.02.2013, 12:35