Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Religion & Ideologie (Frauen)

Conny, NRW, Wednesday, 21.08.2013, 00:28 (vor 4112 Tagen) @ Sven

Was soll daran denn Wahr sein? Atheismus ist im Grunde doch auch ein Glaube, da ein Atheist eben glaubt, daß es keinen Gott gibt.


Korrekt. Und das ist der entscheidende Punkt.

Was ist daran denn entscheidend? Der eine glaubt eben an das Über-Ich und der andere nicht. Mich selbst stört weder einer, der meint, daß es keinen Gott gibt und wir aus einer Ursuppe entstanden sind, noch einer, der an der an einen Gott glaubt, solange er mich glauben läßt, was ich glauben kann - und wenn es der Solipsimus wäre, über den man auch nachdenken sollte, wenn man ein freier Mensch sein will.

Man kann den Nichtglauben an einen Gott damit begründen, dass es keine Beweise gibt.
Mann kann jedoch nicht die Nichtexistenz Gottes beweisen, weil es dafür eben auch keine Beweise gibt.

Ob darüber Shakespears Frage nach dein Sein oder nicht begründet ist? Ich selbst weiß jedenfalls, daß ich Gefangener in meinem Gehirn bin und dort nicht lebend raus komme.

Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen Traum, in dem ich am Ende laut gesprochen habe und im Traum feststellen mußte, daß die Akkustik unter freiem Himmel nicht zur gehörten Akkustik paßt. Ich wurde wach und stellte mir die Frage, ob ich in dem Zustand, den ich als Wachen erkannte, vielleicht auch mal einen Laut ausstoße und erkenne, daß das auch nur ein Traum ist, aus dem ich erwache. Ob das dann mein Tot ist, weiß ich nicht.

Deshalb ist der so verstandene Atheismus auch nicht die Abwesenheit von Glauben, sondern nur ein Surrogat.

Dazu sollte man erst einmal Surrogat definieren! So wie ich sehe, siehst du Surrogat als eine Abwandlung und Ersatz der wahen Religion, da der Mensch deiner Meinung nach nicht ohne eigener Erkenntnis auskommt und diese von oben her Eingetrichtert bekommen muß um auf dem rechten Weg zu bleiben - du nennst das Kultur.

Ist es nicht der Buddismus oder der Hinduismus, der auch ohne Gott auskommt?

Schöpfung, Realität, Bewußtsein usw.: Vielleicht werkelt das permanent und Bildet vor mir etwas ab, das es nicht gibt? Ich kann mich zwar Bewußt in den Arsch kneifen, weiß aber nicht, ob es den real wirklich gibt. Da ist dann Kultur usw. schon relativ abgehoben und stellt das eigene Sein unter etwas, das vielleicht garnicht ist. Ein Mensch - oder besser ein Geist - kann immer nur seinen eigenen Geist als real wahrnehmen - seine Innenwelt also. Was dort außerhalb ist, kann ihm nur als seine eigene Wahrheit, wie in einem Film, vorgeführt werden.

Man weiß ja im Grunde nicht mal, ob es die eigenen Kinder wirklich gibt.

Ist daher nicht die edelste Schlußfolgerung: Ich weiß, daß ich nichts weiß?

Woher weißt denn du, daß deine Sinne real sind und nicht durch einen Schöpfer zugespielt - wer auch immer dieser ist, obwohl das nicht zum christlichen Glauben paßt?

Das sehe ich ein wenig anders. Zwar sind auch die Religionen zumindest zu einem erheblichen Teil durch Menschen geformt worden.

Wer soll die Religionen sonst noch mitgestaltet haben, wenn ein Teil eben nicht vom Menschen gemacht wurde? Auch wenn es ein Über-Ich oder ein Über-Uns gibt, so wurden die Religionen doch vom Menschen allein ersponnen - zumeist wohl in Form einer Wahnvorstellung im Rausch (wodurch auch immer der entstand).

Ein eindeutiger Zweck ist in ihnen aber - anders als bei Ideologien - nicht erkennbar.

Wirklich? Meiner Meinung nach tragen alle Religionen Zeichen einer wie auch immer gearteten Strömung, die die Gläubigen in eine den Führern genehme weiße lenken will. Da gibt es keinen Unterschied zw. Ideologie und Religion. Man will damit die Menschheit spalten und dadurch beherrschen.

Natürlich wurden und werden auch Religionen als Machtfaktor verwendet - zum Kontrollieren, Konditionieren und Bestrafen. Das allerdings ist eine menschliche Schwäche, die nicht nur bei Religionen und Ideologien zum Einsatz kommt.

Einen anderen Grund kann es nicht haben, um das Individuum davon abzuhalten, danach zu suchen, welche Aufgabe es tatsächlich hat. Man will sich damit nur willenlose Wesen schaffen, die im Interesse Auserwählter tätig werden. Das war doch schon immer so!

Religion dient nicht nur zum Machterhalt, sondern auch als Gefäß für Traditionen und Moral, als Maßnahme zur Stabilisierung einer Gesellschaft vermittels gleicher Werte.

Also einer Front andersdenkender! Teile und herrsche als Kultur die den herrschenden die Macht gibt. Das war ja auch schon immer so!

Als Fundus für Lehren und Lebenserfahrungen von unzähligen Generationen. Derlei habe ich in modernen Ideologien noch nicht gefunden, ebensowenig im übrigen wie Transzendenz.

Funktioniert auch aber auch in unvollständigen Religionen wie dem des Feminismus, in dem man auch den afghanischen Frauen zur Seite springt und sie aus etwas befreien will, das ihnen selbst nur den Boden unter den Füßen zieht und mit dem sie nicht mal klar kommen, wie es auch unsere weltbesten Frauen nicht schaffen.

Es bleibt nur leider festzustellen, dass die meisten Menschen sich vom Glauben eben nicht abwenden.

Das mußte ich leider auch schon feststellen. Das liegt aber daran, daß die meisten Menschen einfach durch das Hammsterrad in dem sie leben, keine Zeit haben, sich mit dem großen ganzen zu beschäftigen. Daher wird man natürlich von Menschen, die von sich auch zugeben, daß sie Atheisten sind, erfahren, daß sie an die Wissenschaft glauben. Gerade wenn die Zeit den Menschen gestohlen wird, das eigene Sein zu erforschen, werden sie irgend welchen Scharlatanen gleuben - egal, ob man sie Pfarrer, Pastoren oder Wissenschaftler nennt.

Wenn es um das Warum ich hier bin geht, kann ich nur meine Meinung abgeben: Erfahrung zu sammeln, da es auch noch etwas gibt, das danach kommt - wie auch immer. Früher dachte ich mal, daß ich hier bin, um mich durch die Weitergabe meiner Gene und meiner Werte unsterblich zu machen, das ich aber inzwischen nicht mehr glauben kann.

Ich glaube an eine Existenz nach dem Tod wie es das Christentum nicht mehr sieht, und denke, daß ich auch nach meinem aktuellen Leben vielleicht auch zukünftig wieder einen Besuch hier habe.


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