Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Interessanter Beitrag von Kemper, (Feminismus)

Cardillac, Wednesday, 19.12.2012, 13:17 (vor 4375 Tagen) @ André

Der Einwand von Kemper ist ja nicht, dass Hollstein unrecht hat. Das meint er sicher auch, sagt es hier aber nicht. Statt dessen beklagt er, dass Hollstein das Phänomen Amoklauf nicht in dem Kontext analysiert, in den es gehört. Nämlich als Reaktion von Individuen aus der akademischen Mittelschicht mit Deklassierungsängsten. Feminismus bedeutet ja ideologisch: Absichtsvolle Proletarisierung des Mannes, um das Stigma der Unterschichtszugehörigkeit ihm qua Geschlecht anzuheften. Es ist klar, dass diese Deklassierungsabsicht von einem Mittelstandsjugendlichen als viel bedrohlicher empfunden wird, als von einem, der ohnehin schon "unten" ist.

Feminismus ist ja keine Nischenideologie, sondern kulturell und institutionell hegemonial. Man entkommt ihm nicht. Anders als die Kapitalisten und Geldsäcke, die sich sozial und habituell deutlich abgrenzen (Villen, dickt Autos, teure Klamotten, Wagnerfestspiele), ist Feminismus eine nicht sozial gebundene Herrschaftsideologie. Ihr Zweck ist nicht die Akkumulation von Reichtum, sondern die sexistische Etnisierung der Gesellschaft. Wie "wehrt" man sich gegen etwas, das sich verallgemeinert hat. Man sucht Orte allgemeiner Symbolkraft und macht dort mehr oder weniger Schlaues.

Kemper sollte sich auch mal mit der anderen Seite der Medaille befassen. Es sind nicht nur die Mittelstandsmänner, die sich am meisten vom Feminismus bedroht fühlen, sondern die auch seine glühendsten Verfechter stellen. Vielleicht die, die genauso die Deklassierungsabsicht des Feminismus erkennen, aber ihm individuell zu entkommen hoffen, indem sie sich auf seine Seite schlagen (mit völlig überzogenem Pathos bisweilen)


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