Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Maesi @, Thursday, 14.07.2016, 20:46 (vor 2836 Tagen) @ Tigresa

Hallo Tigresa

Jetzt zum Thema: wenn es um ein Haus oder ein Auto ginge, stimmte ich Dir sofort zu. Aber so wird ein Kind mitbestraft. Jeder, der Kind großzieht, weiß doch, wieviel das kostet.

Das verstehe ich nicht. Inwiefern wird das Kind mitbestraft? Die Sozialgesetzgebung garantiert dem Kind und der Erziehungsperson (normalerweise die Mutter) die materielle Lebensgrundlage. Die Kosten fuer das Kind sind insofern kein Problem. Freilich, ein Luxusleben liegt da nicht drin. Trotzdem gibt es jede Menge staatliche Verguenstigungen und Sonderzuwendungen fuer Alleinerziehende, sodass ein beschauliches, wenn auch bescheidenes Leben ohne Erwerbsstress fuer etliche Jahre gesichert ist. Auf dem Sozialamt und dem Jugendamt sowie bei wohltaetigen Organisationen (CARITAS etc.) wird frau umfassend ueber die Moeglichkeiten von staatlichen Zuschuessen beraten.

Noch dazu muß sie ja praktisch vom Säuglingsalter eine Betreuung haben. Sie muß ja sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehen oder meinst Du, nur mit diesem Elterngeldalmosen könne sie zu Hause bleiben?

Wenn die Mutter es geschickt anstellt, kann sie tatsaechlich zu Hause bleiben; die staatlichen Almosen sind bedarfsdeckend. Sie muss sich halt die Muehe machen und sich auf den Aemtern informieren. Arbeiten muss sie mit einem Kleinkind nicht. Wenn sie keinen Kindesunterhalt bekommt, dann wird dieser vom Staat bevorschusst. Wenn sie alle paar Jahre ein neues Kind bekommt, dann kann sie die Erwerbstaetigkeit so lange hinauszoegern, bis sie auf dem Arbeitsmarkt als nicht mehr vermittelbar gilt und problemlos Hartz IV oder irgendeine Rente bekommt.

Ich kenne nur wenige Länder, in denen die Frau mit einem Kind wirklich vollkommen allein dasteht. Das sind keine schönen Zustände.

Der Normalfall ist ja so, dass eine solche Mutter gewollt alleinerziehend ist; d.h. sie und nur sie allein hat darueber bestimmt, dass das Kind bei ihr ist. Der Herr Papa hat in der Regel wenig zu melden. In Deutschland und der Schweiz hat er sogar ueberhaupt nichts zu sagen, waehrend in vielen anderen Laendern noch gewisse rudimentaere Vaeterrechte vorhanden sind. Wenn die Zustaende fuer die Frau nicht so schoen sind, dann hat sie sie zumeist auch selbst verursacht.

Ich könnte mir vorstellen, daß bei einer solchen Regelung die Abtreibungsrate nach oben schnellen würde. Oder wäre das dann egal, weil der Mann das gleiche Recht hat?

Eine interessante Meinung hast Du da ueber Frauen: Wenn der Unterhaltsrubel nicht rollt, wird das Kind kurzerhand totgemacht.

Ich weiss nicht, ob die Abtreibungsrate nach oben schnellte; sie ist ja ohnehin schon ziemlich hoch. Offiziell gibt es in Deutschland jaehrlich knapp 100'000 Toetungen von ungeborenen Kindern bei etwa 737'000 Geburten (2015). Wenn es so waere, dass die Abtreibungen nach Einfuehrung der juristischen Abtreibung zunaehmen, dann waeren jedenfalls die betr. Muetter dafuer verantwortlich, denn sie allein entscheiden ueber Leben und Tod ihres ungeborenen Kindes.

Immer wieder, auch hier, wird der Vorwurf laut, daß die Möglichkeit der Abtreibung zum Mißbrauch einlädt. So nach dem Motto: keinen Bock auf Verhütung, kann ja abtreiben.

Naja, angesichts der hohen Zahl von Abtreibungen muss man daraus folgern, dass diese Denke so selten nicht ist. Abtreibungen aufgrund von echten medizinischen Indikationen sind irgendwo im einstelligen Prozentbereich. Der Rest gruendet wohl weitgehend auf dem Motiv 'kein Bock auf das Kind'. Das ist von der demokratischen Mehrheit sowie von den Medien auch so gewollt und akzeptiert, wie Umfragen zu Abtreibungen mit den entsprechend hohen Zustimmungsquoten bzw. die mediale Berichterstattung ueber Demos von Abtreibungsgegnern zeigen.

Welche Mißbrauchsmöglichkeiten eröffnete dann erst die Möglichkeit, einfach in irgendeinem Amt eine Unterschrift zu leisten? So nach dem Motto: ja Schatzi, ich hätte gern ein Kind mit Dir. Und wenn es dann da ist, wird schnell zum Amt gerannt.

Solche Faelle gibt es tatsaechlich. Wenn Mami und Papi sich einig sind, koennen sie den Staat relativ leicht um Sozialknete prellen. Der stark ausgebaute Sozialstaat bietet natuerlich immer Missbrauchsmoeglichkeiten im Sozialbereich. Da der Staat alles tut, um Zwist zwischen den Eltern zu saeen, sind sich Mami und Papi allerdings nur selten einig und solidarisieren sich demzufolge auch nur selten gegen den Staat.

Man muss auch beruecksichtigen, dass die Sozialindustrie ein sehr grosses Gewicht in der Politik hat. Die Mitarbeiter in der Sozialindustrie haben ein existentielles Interesse daran, dass ihnen ihre Sozialhilfeklientel erhalten bleibt. Sie treten aktiv als Anwaelte der Sozialabhaengigen auf, mischen in staatlichen Kommissionen mit und werden bei Gesetzesnovellen angehoert oder gar als Berater hinzugezogen; sie sind es also, die sehr direkt auf die Sozialgesetzgebung Einfluss nehmen – zu ihrem eigenen Nutzen. Wenn ich sehe, wieviel Steuergeld in den Sozialbereich gesteckt wird, dann hat die Sozialindustrie mit Abstand die effektivste Lobby in der Politik.


Gruss

Maesi


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