Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Jolanda

HemmaNEdDo, Wednesday, 08.01.2003, 12:09 (vor 7794 Tagen)

Hallo Jolanda,

ich wollte das zunächst setzen lassen und werde jetzt das eine oder andere streichen, weil es anfängt, den Rahmen zu sprengen und in Richtung "abendfüllendes GEspräch" zu laufen. Vielleicht ergibt sich irgendwann einmal die Gelegenheit...:-)

... dass die Frau in der Gesellschaft immer noch generell als Opfer angesehen wird und der Mann als Täter ...

Ich denke, da ist auch der Knackpunkt in der Diskussion. Ich gehe von 5-10 % Männer als Opfer von Frauen aus. Ich habe ebenfalls Diverses zum Thema zwischenzeitlich gelesen, mich hier und da informiert und beobachte natürlich ebenfalls die Sprache derjenigen, die zum Thema schreiben oder wie Öffentlichkeit gesucht wird.....

Ich bin wirklich davon überzeugt, dass in der Öffentlichkeit, gerade in der Politik sich kaum einer traut, auch mal Frauen anzuprangern, das ist einfach unpopulair und man erntet dafür kaum Lob oder Anerkennung.

Ok, dem kann ich zustimmen. Ist meine eigene Erfahrung. Auch im Bereich Pädosexualität bei Frauen habe ich diese Erfahrung gemacht. Da darf man aber auch nicht aufgeben.

Im Gegensatz dazu, werden Bemühungen zugunsten der Frauen hochgejubelt und beklatscht, egal ob diese auf Kosten der Männer und Kinder geschehen oder nicht.

Hmm, das würd ich so jetzt nicht sagen. Es kommt darauf an, was konkret an Projekten gemeint ist und ob es nicht einfach auch nur an der mangelnden Herstellung von Öffentlichkeit liegt, dass Männerprobleme nicht wahrgenommen werden.

Es geht doch einfach auch generell darum, dass wir aussagen wollen, dass Frauen genauso hinterlistig und gemein sein können wie Männer, dass Gewalt nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.

Dem kann ich zustimmen, das deckt sich durchaus mit meiner eigene Erfahrungswelt.

Warum herrscht in unserer Gesellschaft immer noch die Ansicht, dass Frauen die geborenen perfekten Mütter sind, dass ein Kind sehr wohl ohne Vater aber niemals ohne Mutter aufwachsen kann?

Tut es nicht wirklich. Wir erleben ja hier einen gewollten Bewusstseinswandel. Es wird für Männer nur nach wie vor als Mühevoller angesehen. Ein alleinerziehnder Vater erhält für seine BEwältigung eines ganz normalen Vorgangs wesentlich mehr Anerkennung als Frauen...hmmm :-)

Warum hat die Frau nach einer Trennung das Recht die Kinder zu behalten und ein Vater ist von der Willkür der Ex abhängig. Warum wird man als Vater einfach entsorgt, Väter lieben Ihre Kinder genauso? Warum wollen Frauen unabhängig sein, ohne die Väter der Kinder leben aber von den Männern jahrelang finanziell abgesichert werden.

Hier liegt vieles auch an den Mänenrn selbst. Erstens lassen sie sich sehr leicht aus der Erziehungsverantwortung drängen, indem sie sich selbst in der Rolle des Ernährers sehen und diese Rolle auch gerne ausfüllen, denn gleichzeitig bindet man durch die finazielle Abhängigkeit eine Frau auch an sich. Wenn ich Gespräche mit Frauen führe, de über Trennung nachdenken -ich war grade auf Vater-Kind-Kur, ist ein sehr aktueller Eindruck- dann höre ich oft: wie soll ich das denn finanziell schaffen?. Männer und Frauen fördern das immer noch. Ich gaub es manchmal selbst nicht, dass wir das an unseren Eltern so hart kritisierte Spiesserleben so nachhaltig fortführen.

Warum ist ein schlagender Mann ein Monster, dass man einfach auf die Strasse setzen kann und eine schlagende Frau ein armes Opfer, dem man unbedingt helfen muss?

Wer schlägt geht...so ist es gewolt. Wenn auch seitens Regierung anderes kommuniziert wird, so ist es an den Männern, einerseits für mehr Information der männl. Opfer zu sorgen und andererseits mehr Sensibilität in der Öffentlichkeit herzustellen.

[...]

Ich finde unsere Scheidungsgesetze sind eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Die Gesetze sind schon in Ordnung, vom bspe. Ehegattenunterhalt jetzt mal abgesehen, es liegt mehr an der Rechtsprechung -und das hängt mit Gesellschaftsbildern zusammen.

Ich finde Mädchenspielplätze einfach lächerlich, ich finde es nicht nötig Mädchen mehr zu fördern als Jungs.

Gesellschaftsbilder...und die versucht man auch mit solchen Aktionen zu ändern...Girls day u.ä. Das Denken in den Köpfen der Mädchen ändern, damit sie sich nicht auf die Schiene einlassen, das ist genauso notwendig. Ich krieg das große Grausen, wenn ich Frauen in meinem Alter erlebe, die sich in der Rolle der ernährten Hausfrau wohl fühlen - mit allen Klischees.

Ich stehe einfach nur für das ein, was mir am Herzen liegt, dazu brauche ich nicht die Zustimmung von anderen :-)

Dto. :-)

Gut möglich, dass du dich bemühst zu sehen, was wir anklagen, aber für mich persönlich sind deine Argumente ein Beleg dafür, dass du vieles noch nicht als das anerkennst, was es in Wahrheit schon lange ist.

Die Frage ist, wo man ansetzen möchte. Ich möchte gerne erkämpfte Rechte nicht wieder verloren wissen sondern diese für alle haben. Ich weiss, dass nciht nur Frauen zu Recht um ihre Rechte kämpfen, sondern das sie das auch gegen Frauen tun, die gerne das Heimchen am Herd sind, für das es selbstverständlich ist, dass der mann sie ernährt..und zwar bis zum Tod. Das ist nicht nur männer- sondern auch frauendiskriminierend und schlicht Schmarotzertum....und begründet sich allerdings auf patriarchalen Strukturen....

Wenn wir alle so denken würden wie du, dann würde sich kaum etwas verändern, wir aber wollen einiges verändern!

Nein, anders verändern...ich nehm gerne alle in die Pflicht...

Du empfindest viele Aussagen als pauschales Schimpfen, denkst oftmals, die Männer hier ziehen ihre Argumente an den Haaren herbei, siehst keinen Zusammenhang. Ich sehe das ganz anders, wer sieht es nun richtig?

Keiner sieht es falsch, sagen wirs so. Ich nehm ein aktuelles Beispiel: Arne hat 2 Artikel hier reingestellt. Davon ist einer, bei dem ich sagen kann: sone Scheisse, da hat er Recht, kannja wohl nicht angehen sowas. BEi den anderen...naja...von denen find ich genügend, um ihn bequem zu widerlegen. Und da krieg ich dann meine probleme: ich möchte nicht die GEschlchter gegeneinander ausspielen. ICh denke, bei Geschlchter bedürfen in ganz bestimmten Bereichen der Förderung. Und jedes sollte seine Rechte nciht durch Einschränkung der Rechte des anderen erkämpfen.

Es wird doch einfach unterschiedlich geurteilt, unterschiedlich bewertet, ich empfinde das ganz stark so.

Eben. Und das eben auch in allen Richtungen.

Jörg


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