Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nachtrag

Garfield, Thursday, 30.01.2003, 17:20 (vor 7758 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Anzeige von Sexualstraftätern soll Pflicht werden (Artikel in der SZ) von Odin am 29. Januar 2003 19:16:57:

Hallo Odin!

Was nun ganz konkret die Problematik des Kindesmißbrauchs angeht, so finde ich den Text, den Arne weiter oben ins Forum gesetzt hat, sehr gut.

Ich finde ohnehin, daß im Strafrecht völlig falsche Prioritäten gelten. Es geht immer vorrangig um Bestrafung von Tätern, und nicht einmal das wird konsequent durchgezogen.

Dabei wäre es doch viel wichtiger, Opfer angemessen zu entschädigen, um die Folgen der an ihnen begangenen Straftat weitgehend zu mildern. Wenn der Schaden materieller Natur ist, wären angemessene Entschädigungszahlungen angebracht, ist der Schaden dagegen psychisch, so sollten die Opfer von Straftaten eben therapeutische Hilfe bekommen. In jedem Fall sollten die Täter möglichst 100%ig für die Kosten aufkommen - entweder mit ihrem Vermögen oder mit ihrer Arbeitskraft. Bei nicht wiedergutzumachenden Schäden (wie z.B. Mord) sollte der Schutz der Öffentlichkeit vor rücksichtslosen Psychopathen im Vordergrund stehen.

Bei sexuellem Mißbrauch (oder besser: Benutzung, wie der Männerrat korrekterweise vorgeschlagen hat) von Kindern sind die Schäden aber nur selten so enorm, daß sie solch eine Hexenjagd rechtfertigen. Es hat zwar schon Fälle gegeben, in denen Kinder von Pädophilen gezielt enführt, gefoltert und ermordet wurden, aber das waren eher Ausnahmen als typische Mißbrauchsfälle.

Der/die typische Mißbrauchstäter(in) ist doch meist im näheren Umfeld eines betroffenen Kindes zu finden. Und da sollte nicht Bestrafung, sondern Therapie im Vordergrund stehen. Und zwar sowohl für Täter(innen) als auch für Opfer. Was bringt es denn, in solchen Fällen Familien auseinander zu reißen? Begründet wird das mit Schutz für die Kinder, tatsächlich verursacht so eine Trennung der Kinder von den Eltern oft aber noch zusätzliche Schäden.

Wirklich sinnvoll wäre, wenn sich kompetente Psychologen erst einmal mit den Täter(inne)n und den Kindern unterhalten würden, um einzuschätzen, was da wirklich sinnvoll ist. Diese Aufgabe kann natürlich nicht von dafür nicht eigens ausgebildeten Mitarbeitern des Jugendamtes und erst recht nicht von radikalfeministisch geschulten Mitarbeiterinnen selbsternannter Hilfsorganisationen übernommen werden.

Das ist übrigens der einzige Punkt, der mir bei diesen Vorschlägen positiv aufgefallen ist. Nämlich, daß dort intensivere Schulung von Experten für dieses Thema gefordert wird. Nur leider ist zu befürchten, daß das letztendlich gerade wieder darauf hinauslaufen wird, irgendwelche inkompetenten Radikalfeministinnen mit irgendeinem Diplom in "Frauenwissenschaften" auf entscheidende Posten zu setzen und damit noch mehr Schaden anzurichten...

Freundliche Grüße
von Garfield


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