Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Äusserungen allgemein

Andreas, Wednesday, 08.08.2001, 02:06 (vor 8508 Tagen) @ eineMama

Als Antwort auf: Re: Äusserungen allgemein von eineMama am 07. August 2001 21:48:04:

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso ihr nicht in der Lage seid gegen das Gewaltschutzgesetzt diplomatischer vorzugehen.
Dieses Gesetz wird doch aus der dringlichkeit der Sache gegründet.
Es ist nun einmal so, das wir Frauenhäuser brauchen, weil häusliche Gewalt viel zu lange ein Tabu Thema gewesen ist.

Ich schätze Deinen Versuch, eine einvernehmliche Lösung für alle herbeizuführen. Ich denke, die meisten Männer in diesem Forum wünschen sich dies. Die Kritik richtet sich ja nicht gegen den Gedanken, Opfer häuslicher Gewalt zu schützen, sie richtet sich gegen die Einseitigkeit dieses Gesetzes. Denn es sollen nur Frauen geschützt werden
und die Männer, die ebenfalls Opfer häuslicher Gewalt werden, können
auf diese Art und Weise nicht berücksichtigt werden. Das Bild, das diese
Gesellschaft zeichnet: Frauen = Opfer auf der einen Seite und Männer = Täter auf der anderen Seite entspricht einfach nicht der Realität. Beide
Geschlechter, Frauen und Männer können in bestimmten Situationen Täter, aber auch Opfer werden. Und das soll anerkannt werden. Für Männer gibt es keine Anlaufstellen, es sind auch keine geplant. Das gilt nicht nur für Gewaltschutz, sondern auch für viele andere Bereiche. Mütterberatungsstellen bspw. werden in der Regel aus der öffentlichen Hand gefördert. Du weißt gar nicht, wie schwierig es ist, staatliche Unterstützung für Väterberatungsstellen zu erhalten. Alleine in Bayern werden Väterberatungsstellen als "förderungswürdig" eingestuft, in anderen Bundesländer müssen diese privat finanziert werden. Was ich fordere, ist gleiche Behandlung für alle, nichts weiter.

Warum nur fällt es den hier anwesenden so schwer eine einvernehmliche Lösung zu finden, die sowohl die wirklichen Opfer von Gewalt, als auch die Opfer von Lügen und Intriegen, zufriedenstellt?

Wenn Frauen und Männer gleich behandelt werden, fällt es niemandem schwer, eine einvernehmliche Lösung zu finden.

>Eine Frau die tatsächlich Schutzmassnahmen gebraucht hätte, oder brauchen würde?

Was ist mit den Schutzmaßnahmen für Männer?

Wenn doch so viele hier sind, die angeblich so stark sein können, weil sie vom Leben und vom Gesetzt her so benachteiligt sind, warum nutzen diese nicht ihre Kraft um Überlegungen anzustellen, wie sie helfen können?
Dann wäre es nicht nötig ein solches Gesetzt zu erlassen, Frauenhäuser zu unterhalten und sich daran hochzuziehen, das die Lebenserwartung Frauen höher als die der Männer ist.

Das sind aber Probleme, die mich persönlich berühren. Warum muß ich denn 7 Jahre früher sterben als eine Frau? Warum gibt es keine umfassenden Studien auf Regierungsseite zu diesem Thema? Warum werden keine Konsequenzen aus dieser Erkenntnis gezogen? Die Ausgaben der Krankenkassen und des Staates im Bereich der Frauengesundheit sind wesentlich, aber wesentlich höher als die Ausgaben im Bereich Männergesundheit. Warum werden Männer im Bereich der Gesundheitsforschung so wenig berücksichtigt? Sind wir Menschen zweiter Klasse? Ein frauenspezifisches Gesundheitssystem ist zur Zeit Gegenstand gesundheitspolitischer Diskussion. Für Frauen wird im Bereich Gesundheit so viel getan, von der Prophylaxe bis zur Therapie. Warum wird derselbe Aufwand nicht auch für Männer betrieben?

Gesetzte die Frauen schützen sollen, Einstellungsquoten die Frauen priviliegieren sollen, damit sie Beruflich ein Bein auf den Boden bekommen könne, die brauchen wir, weil keiner in der Lage ist über seinen Schatten zu springen und sich für Familienfreundlichere Gesetzte einzusetzten, von denen alle profitieren würden.

Diese Probleme müssen auf andere Weise gelöst werden. Und zwar so, daß sie auch mit der Verfassung übereinstimmen. Frauenquoten sind verfassungsfeindlich, weil durch sie Männer diskriminiert werden. Es kann nicht sein, daß Frauen nur aufgrund ihres Geschlechtes bevorzugt werden. Das widerspricht jedem gesunden Rechtsempfinden. Im übrigen wäre eine Abschaffung der Frauenquote auch im Sinne der Frauen, denn wer nimmt Frauen, die nicht aufgrund von Leistung, sondern allein aufgrund externer formaler Sachverhalte eine Stellung erhalten, wirklich ernst?
Ich gebe Dir recht: wir alle müssen auf familienfreundlichere Gesetze hinwirken. Das ist im Sinne aller. Aber nicht durch Diskriminierung der Männer.

Wir bräuchten Arbeitgeber die familienfreundlichere Arbeitszeiten einrichten, sich um die Betreuung der Kinder kümmern.
Eine Lohnsteuerklasse, die auch bei einer Trennung oder Scheidung Eltern unter die Arme greift, die für ihre Kinder Unterhalt zahlen.
Ein Pauschalbeitrag der dem Unterhaltszahlendem Elternteil nur für den Umgang zur Verfügung steht.
Eine gründlichere und umfangreichere Betreuung sich trennender Eltern sollte Pflicht sein.
Strafen für Umgangsverweigerung sollten festgelegt werden, sowohl für Umgangsvereitelung, als auch für solche die den Umgang nicht wahr nehmen.
Und Strafen für Falschanschuldigungen bei beiden Seiten, aber es müssen Strafen sein, die nicht die Kinder unter der Dummheit ihrer Eltern leiden lassen.
Und wenn überhaupt eine Einstellungsquote, dann eine solche die Besagt das Eltern eingestellt werden müssen.
Aber nichts wird aufhören, oder besser werden wenn wir nicht aufhören uns im Kleinen "Nettigkeiten" an den Kopf zu werfen, statt zusammen etwas zu tun, damit auch meine beiden Söhne und meine Tochter später mal die Chance haben, gerecht und gut zu leben.

Das wäre natürlich ideal.

A.


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