Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: freeman :-)

Freeman, Wednesday, 08.08.2001, 21:41 (vor 8507 Tagen) @ *****Frau

Als Antwort auf: freeman :-) von *****Frau am 08. August 2001 17:57:08:

frauenhass wie immer hier vorgeworfen wird um das forum zu zerschiessen
(dies erklärt auch die an schizophrenie anmutenden Postings zweier
teilnehmer/innen) sondern, dass die ganze geschlechter/gewaltproblematik
endlich einmal unter einem neuen gesichtspunkt fernab alter strickmuster und denkensweisen

lieber freeman,
hier will niemand euere *spielwiese zerschiessen*. es geht um differenzierung; um ein aufbrechen dieser schwarz-weiss mentalität.
auch wenn meine positionen jetzt gleich wieder als *feministisches gebräu* abgetan werden, will ich sie dir doch erklären.

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erstmal finde ich es ja schon mal positiv, dass du mal den versuch machst
weniger herablassend zu "diskutieren", vielleicht merkst du das oft nicht
so aber es wirkt einfach etwas arrogant !

naja zu der eingruppierung von frauenthemen könnte man einiges schreiben
( ich meine die differnzierung von frauenspezif. belangen und
wahren feminismus - also die klare differenzierung wenn du verstehst)
aber dies würde diesen thread sprengen.

ich schreibe als frau aus dem westen und ich denke, es gibt zwischen ost und west unterschiedliche erfahrungen.
der 68iger generation sei es gedankt, dass sie alte, verkrustete strukturen in frage stellten; in die gesellschaftstheoretische diskussion autoren wie marx, wilhem reich, erich fromm und die gesamte kritische theorie wieder ins bewusstsein hieften.
es war eine zeit des notwendigen aufbruchs, vor allem für uns frauen. nicht nur in der literatur wurden autoren wie ibsen, f.ontane für uns *neu, und anders* entdeckt, sondern auch in der soziologie, psychologie und pädagogik.

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das die 68er zeit nicht nur negativ zu sehen ist sagt auch keiner hier,
dass frauen rechte erhielten , manche dinge regelrcht aufgeknackt wurden ;
ich meine damit den wegfall alter strickmuster ist auch in keinster
weise als negativ zu sehen !

wir gingen den weg zu uns selbst; studien von freud über die psychologie der frau, wurden kritisch gelesen; wissenschaftliche forschungen über die sozialisationstheorie und rollentheorie traten in den vordergrund.
natürlich veränderte dies uns und unsere sicht auf die gesellschaftlichen verhältnisse. auch männer, wenn sie wollen,können davon profitieren. denn letztlich sind wir alle in diesen *sozialistationszwängen* und *rollenverständnis* gefangen; gefangen, weil ein teil nicht gelebt werden kann.
warum plädiere ich für die aufgabe dieses *schwarz-weiss* denkens in diesem forum? weil vieles einfach eine engführung in der argumentation ist und zur erhellung und erklärung nichts taugt.
nehmen wir einfach diese unsägliche *gewaltdiskussion*, in der ich ständig darüber lesen muss *das eine frau einen mord begangen hat, das sie geschlagen hat und und und.* es gilt hier etwas zu trennen; nämlich, dass gewalt beiden geschlechtern innewohnt und wir darauf eingehen müssen, wo speziell gewalt in den *geschlechterbeziehungen* herrscht.
der nebel kann nur dann abziehen, wenn ich die komplexe lebensituation des *gewalttäters mann/frau* einbeziehe. die definition *männliche gewalt* kann ich nicht bei jedem *verbrechen* anführen, ich kann sie aber dann gebrauchen, wenn es sich um ein delikt, was unmittelbar mit dem *geschlecht* zu tun hat, z.b.*sexuelle gewalt* handelt.
ich tue einem mann unrecht, wenn ich alles was er gewalttätiges tut, unter dem aspekt *männliche gewalt* subsummiere. ebenso ist euere aufzählung über gewalttaten von frauen unsinnig, wenn ihr sie unter dem begriff *frauengewalt* abhandelt.
wir sind menschen, die unter bestimmten umständen auch gewalt anwenden können. dies aber dem *geschlecht* jeweils zuzuordenen verbirgt die umstände einer gewalttat.
ihr könnt in diesem forum ruhig eueren frust rauslassen; aber als *wissenschaftlich* will ich es doch nicht gelten lassen.

so, aha endlich sind wir beim thema :

es geht konkret den meisten männern gerade um die von dir so trefflich
umschriebenes schwarz-weiss denken.

wenn hier beispielsweise frauendelikte (morde,gewalt etc) gepostet werden
so ist dies nicht als schwarz-weiss-denken zu verstehen. es soll hier
wahrscheinlich eher vermittelt werden, dass gerade die denkensweise wie
sie beispielsweise das ministerium bergmann immer so schön vermittelt
schwarz-weiss-denken vermittelt.
das auch männer opfer werden können ist ja schon klar.

frage : warum ist es schwarz-weiss denken wenn männer ( ich denke wir
haben hier im forum persönl. betroffene) darauf hinweisen, dass es umgekehrt genauso oft passieren kann und imho darum die vielfach vermitteltet logik

männe = täter
frau = opfer

längst überfällig ist. das problem ist das dieses rollendenken bis jetzt
immer noch nicht der heutigen gesellschaft angepasst wurde. darum geht es !

tut mir leid, ich kann hier kein schwarz-weiss denken erkennen.

als spielwiese würde ich dieses forum auch nicht bezeichnen, dafür sind
die themen und die empfindungen auch durch persönlich betroffene hier
zu ernst !

denk mal drüber nach wie dies alles gemeint sein könnte

(dies meine ich ohne erhobenen zeigefinger, aber die ganzen
debatten zeigen mir immer eine art unverständnis - besonders dann wenn es
darum geht auch "Frau" in die verantwortung zu nehmen - was langsam mehr
als überfällig wäre !

In diesem Sinne

Gruß

Achim Freeman


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